STROMBERG. Der Bundestagswahlkampf befindet sich in einer intensiven Phase. Am vergangenen Freitag besuchte der CDU-Bundeskanzlerkandidat Friedrich Merz auf Einladung der Bundestagsabgeordneten und Spitzenkandidatin der rheinland-pfälzischen CDU, Julia Klöckner, die „Deutscher-Michel-Halle“ in Stromberg. Dies war der einzige Wahlkampftermin, den Merz in Rheinland-Pfalz wahrnahm. Julia Klöckner berichtete, dass die 650 verfügbaren Einlasskarten innerhalb von nur 20 Minuten ausverkauft waren.

Im Vorfeld des Events gab es eine Kontroverse um ein Asylgesetz, das die CDU mit Unterstützung der AfD verabschieden wollte. Dies führte dazu, dass etwa 150 Demonstranten friedlich gegen die rechte Politik demonstrierten. In ihrer Begrüßungsansprache in der Halle äußerte Klöckner, dass solche Demonstrationen in einer Demokratie legitim seien. Sie fügte jedoch hinzu, dass es ebenso wichtig wäre, auch gegen Judenhass zu demonstrieren.
Friedrich Merz selbst bekam von den Demonstrationen kaum etwas mit. Er wurde nahezu unbemerkt zum Hintereingang der Halle gefahren, wo er in wenigen Schritten das Untergeschoss erreichte und sich in seiner Garderobe auf seinen etwa 75-minütigen Auftritt vorbereitete. Vor seinem Auftritt erhielt er Besuch von Julia Klöckner und dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg, Michael Cyfka.

Cyfka strahlte vor Freude über den Besuch des CDU-Kanzlerkandidaten und bemerkte im Gespräch mit Nahe News: „Ob ich so etwas noch einmal erlebe, weiß man nicht.“
Pünktlich um 17 Uhr betraten Merz, Klöckner und zahlreiche CDU-Funktionäre die Halle. Der Kanzlerkandidat wurde mit viel Applaus empfangen, während er durch die Menge schritt und Hände schüttelte. Zu Beginn seiner Rede bedankte er sich für das große Interesse der Bürger und betonte, dass dieser Wahlkampf einer der spannendsten der letzten Jahrzehnte ist. Merz erklärte: „Umfragen sind noch keine Wahlergebnisse. Wir müssen jetzt noch zwei Wochen richtig kämpfen, und dann möchte ich am 23. Februar um 18 Uhr die Prognose sehen, wo der Balken der CDU nach oben zeigt und der Balken für alle anderen Parteien nach unten.“
Er sprach auch die zentralen Themen an, die er im Falle eines Einzugs ins Kanzleramt angehen möchte. Merz äußerte sein Unverständnis darüber, dass die Wirtschaft im dritten Jahr in Folge schrumpft, während andere Länder ein Wachstum verzeichnen. Er kritisierte die Aussagen von Wirtschaftsminister Habeck, der behauptet hatte, „wir liegen nicht auf dem letzten Platz, nur hinter uns kommt niemand mehr“ und „die Unternehmen gehen nicht pleite, sie produzieren nur nicht mehr“. Diese Argumentation konnte Merz nicht nachvollziehen.
Ein weiterer Punkt, den Merz als problematisch ansieht, ist das Bürgergeld, das von immer mehr Menschen in Anspruch genommen wird. Er erklärte: „Das Bürgergeld ist für viele attraktiver als zur Arbeit zu gehen. Man kann Fehler machen, aber die Politik ist auch verpflichtet, diese Fehler zu korrigieren.“ Seiner Meinung nach ist das Land in den letzten drei Jahren ärmer geworden, und er sieht dringenden Handlungsbedarf in der Wirtschafts- und Migrationspolitik.

Merz äußert sich entschieden gegen die Wiederholung von Vorfällen wie in Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg und kritisiert die politische Reaktion darauf, die sich auf Beileidsbekundungen beschränkt. Er betont: „Wer ohne Pass nach Deutschland kommt, hat kein Anrecht auf Unterstützung. Zudem müssen die Zahlen der Asylbewerber grundsätzlich gesenkt werden.“
In Bezug auf die AfD nimmt der Kanzlerkandidat eine klare Position ein und distanziert sich von der Partei, die er nicht als „Alternative für Deutschland“, sondern als „Abstieg für Deutschland“ betrachtet. Er versprach, dass es nach der Wahl definitiv keine Zusammenarbeit, geschweige denn Regierung oder Minderheitsregierung, mit der AfD geben wird.
Sein Vorgehen in der letzten Woche, das umstrittene Asylgesetz, mit Unterstützung der AfD verteidigte er in Stromberg. Er habe viele positive Rückmeldungen bekommen. Bürger kamen zu ihm und teilten mit, dass es jetzt wieder Spaß macht, Bundestagsdebatten anzuhören.
Nach einer 75-minütigen Ansprache schließt Merz mit der Aufforderung, am 23. Februar beide Stimmen der CDU für notwendige Veränderungen abzugeben. Zum Abschluss lädt er die Ehrengäste der CDU ein, gemeinsam die Nationalhymne zu singen.
Sehr zufrieden zeigte sich Bürgermeister Cyfka zum Ende der Veranstaltung. „Friedrich Merz hat in Stromberg eine fantastische und wegweisende Rede gehalten. Jeder, der in Stromberg anwesend war, konnte sich davon überzeugen, Friedrich Merz hat absolut das Format als Bundeskanzler und Staatsmann. Er ist der richtige Kandidat für das Kanzleramt, er ist der Richtige zum jetzigen Zeitpunkt, um Deutschland wieder nach vorn zu bringen! Er hat Herzblut, brennt für unser Land und hat einen Plan für Deutschland. Ich danke Julia Klöckner, dass sie den Besuch des hoffentlich künftigen Bundeskanzlers in meiner schönen Verbandsgemeinde und der Stadt Stromberg möglich gemacht hat“, so Cyfka im Gespräch mit Nahe News.
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