KREIS BAD KREUZNACH. Eine traurige Nachricht erreichte die Nahe News Redaktion am Vormittag des letzten Tag des Jahres 2025. Die Region steht unter Schock. Am Silvestertag erfuhr die Öffentlichkeit vom plötzlichen Tod des SPD-Landtagsabgeordneten Michael Simon. Der „Menschenkümmerer“ und „Ur-Sozialdemokrat“ wurde in der Nacht zum 31. Dezember 2025 mitten aus dem Leben gerissen. Über Parteigrenzen hinweg herrscht fassungslose Trauer.
Es ist eine Nachricht, die den letzten Tag des Jahres überschattet. Michael Simon, der 2021 das Direktmandat für den Landtag gewann und tief in seiner Heimat verwurzelt war, hinterlässt eine Lücke, die weit über die politische Bühne hinausreicht.
„Bestürzt und tief betroffen“
Ministerpräsident Alexander Schweitzer und die SPD-Fraktionsvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler zeigten sich in einer ersten gemeinsamen Stellungnahme zutiefst erschüttert: „Aus dem Nichts wurde er durch einen plötzlichen Tod aus dem Leben gerissen. Das Leid für seine Familie muss unermesslich sein.“
Schweitzer würdigte Simons besonderen Lebensweg, den er seit Juso-Tagen begleitete. Vom gelernten Konditor über den zweiten Bildungsweg bis hin zum Studium der Sozialpädagogik – Simon kannte das Leben in all seinen Facetten. Vor seinem Einzug in den Landtag war er langjährig im Jugendamt Mainz-Bingen sowie in der Wohnungslosenhilfe tätig. „Sein politisches Engagement war zutiefst von sozialer Gerechtigkeit, Solidarität und Nächstenliebe geprägt“, so Schweitzer.
Ein „Menschenkümmerer“ ohne Eitelkeit
Auch Landrätin Bettina Dickes (CDU) fand bewegende Worte für den politischen Mitstreiter, mit dem sie trotz unterschiedlicher Grundausrichtungen oft an einem Strang zog. Sie bezeichnete ihn als einen echten „Menschenkümmerer“, der sein Mandat als Volksvertreter ohne Eitelkeit und Profilierungssucht lebte.
„Mit ihm politisch zu ringen war spannend“, erinnert sich Dickes. „Er konnte ohne ideologische Scheuklappen Probleme beim Namen nennen. Andere Meinungen akzeptierte er oft mit einem Lächeln und dem Hinweis: ‚Ihr wisst doch, wie ich bin, ein Ur-Sozialdemokrat eben‘.“ Für die Heimat sei sein Tod ein riesiger Verlust.
Innerhalb der SPD-Fraktion sitzt der Schmerz tief. Der Abgeordnete Markus Stein verabschiedete sich in seinem WhatsApp-Kanal von seinem Sitznachbarn im Plenarsaal, den er als engen Freund und Wegbegleiter beschrieb: „Egal wie turbulent es wurde, Michael war Vermittler, Kümmerer und ein leidenschaftlicher Streiter für Demokratie. Er war ein herzensguter Mensch.“
Michael Simon war nicht nur auf Landesebene aktiv, sondern engagierte sich bis zuletzt mit großer Leidenschaft kommunalpolitisch im Kreistag sowie im Verbandsgemeinderat Bad Kreuznach. Er war zudem Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes.
Die Gedanken der Region sind in diesen schweren Stunden bei seinen Eltern und seiner Familie. Mit Michael Simon verliert die Nahe-Region eine markante politische Stimme und einen Menschen, dem das Wohl seiner Mitmenschen stets ein Herzensbedürfnis war.



