KREIS BAD KREUZNACH. Der SPD Kreisverband Bad Kreuznacht freute sich im Rahmen einer Feierstunde, Udo Reichenbecher für seine beeindruckenden 60 Jahre Mitgliedschaft in der SPD zu ehren. Dieser hatte dazu in das Restaurant Auszeit im Salinental eingeladen und somit für einen würdigen und feierlichen Rahmen gesorgt. Als Gast konnten die Sozialdemokraten an der Nahe den stellvertretenden SPD-Landesvorsitzenden Alexander Schweitzer, Staatsminister, begrüßen, worüber sich der Geehrte besonders freute.
Dieser lobte in seiner Laudatio das langjährige Engagement des Jubilars. Seine Treue zur Partei sei beispielhaft und verdiene höchste Wertschätzung.
Udo Reichenbecher habe sich über sechs Jahrzehnte hinweg aktiv für die Werte und Ziele der Sozialdemokratie eingesetzt. Er sei damit ein Vorbild für uns alle, so Schweitzer. Sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Demokratie sei inspirierend und zeige, wie wichtig es ist, sich für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen, machte er weiter deutlich.
Reichenbecher hat eine sehr klassische sozialdemokratische Biografie vorzuweisen. Er wuchs in fränkischen Coburg auf. Dort machte er eine Ausbildung zum Dreher und Maschinenschlosser. Durch ein Fernstudium absolvierte noch eine Ausbildung zum technischen Kaufmann. Von 1961 bis 1964 leistete er seinen Wehrdienst bei der Bundesmarine ab. Später wechselte er in die Politik: 1964 trat er der SPD bei. Dort war er 15 Jahre Geschäftsführer in den Unterbezirken Bad Kreuznach und Birkenfeld und organisierte in dieser Funktion nicht zuletzt mehrere Bundestagswahlkämpfe, etwa für Wilhelm Dröscher, Conrad Ahlers und Günther Leonhardt. Udo Reichenbecher war Mitglied der Organisations- und Parteireformkommission des Parteivorstandes der SPD.
Mehrere Jahre lang war der Sozialdemokrat Mitglied des Verbandsgemeinderats Kirn-Land. Von 1974 bis 1994 war er Mitglied des Bad Kreuznacher Kreistags, von 1983 bis 1991 gehörte er dem rheinland-pfälzischen Landtag an und leitete etwa den Ausschuss für Soziales und Familie. Weiter war er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion.
Bei der Landtagswahl 1991 gewann er das Direktmandat im Wahlkreis Kirn/Bad Sobernheim mit dem zweitbesten Erststimmenergebnis landesweit für seine Partei. In der ersten sozialdemokratisch geführten Landesregierung unter Rudolf Scharping bekleidete er ab 1991 das Amt des Staatssekretärs im Sozialministerium und wurde darüber hinaus zum ersten Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen ernannt. Im Juni 1994 legte er sein Amt als Staatssekretär aus gesundheitlichen Gründen nieder. Seine aktive politische Laufbahn beendete er Ende der neunziger Jahre.
Udo Reichenbecher ist Träger der Willy-Brandt-Medaille, des Bundesverdienstkreuz am Bande und des Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Jetzt wurde ihm auch die Ehrenurkunde und Ehrennadel für seine 60-jährige Treue zur Sozialdemokratischen Partei überreicht.
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Der SPD Kreisverband Bad Kreuznacht würdigte Udo Reichenbecher für sein langjähriges Engagement und zollte dafür großen Respekt und Anerkennung. Dies brachte SPD-Kreisvorsitzender Michael Simon zum Ausdruck, ebenso Hans-Helmut Döbell für die SPD im Kirner Land.
Reichenbecher war sichtlich gerührt und bedankte sich für die wertschätzenden und anerkennenden Worte. Es erfülle ihn mit Stolz Mitglied der ältesten demokratischen Partei Deutschlands zu sein. Er hob hervor, dass die SPD die Stimme derer sein müsse, die oft nicht gehört würden. Ihne eine Stimme zu geben, sei beste sozialdemokratische Tradition und Verpflichtung zugleich für die Zukunft.