16.03.2023
BAD SOBERNHEIM (red). Wer hätte das gedacht? In diesem Jahr feiert das DENKMALz in Bad Sobernheim schon das 5. Jahr seines Bestehens. Trotz der zwischenzeitlichen Schließungen und Umsatzausfällen durch Corona haben die Bad Sobernheimer mit viel Fantasie von Anfang an dafür gesorgt, dass aus der Kapellenruine mitten in Bad Sobernheim, die kaum jemand noch wahrnahm, ein kulturelles und kulinarisches Highlight geschaffen wurde. Letzte Woche wurde das DENKMALz als touristisches Highlight der Region im Rahmen der Internationalen Tourismus Börse in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin präsentiert. Erstes Event der 5 Jahresfeiern wird die Eröffnung des DENKMALz Biergartens und damit der Start der Sommersaison am Freitag, 17. März, sein. Pünktlich zur Saisoneröffnung präsentiert die Kapellenbrauerei auch ihr neues Sommer Craftbier „Session IPA“.
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Was viele schon vergessen haben, mitten im Stadtkern von Bad Sobernheimer befand sich seit vielen Jahren ein vergessener Schatz. Auf einem verlassenen Firmengelände verbarg sich hinter meterhohem Efeu die 600 Jahre alte Kapelle eines Klosters im Dornröschenschlaf. Seit ihrer Nutzung im Mittelalter durch Zisterziensermönche des Klosters Disibodenberg, wo die Heilige Hildegard von Bingen ihre erste Wirkungsstätte hatte, war die entweihte spätgotische Kapelle als Lagerraum, Getreide Speicher und Trockenraum für Tabakpflanzen genutzt worden. So blieb sie für die Nachwelt erhalten, wenn auch in einem bedauernswerten Zustand.
Aus dem Dornröschenschlaf geweckt
Bruno Schneider, Bauunternehmer und Denkmalschützer aus Leidenschaft, erkannte das architektonische Potenzial dieses Kleinods. Liebevoll und originalgetreu wurde die Kapelle restauriert. Aus einer hässlichen Lagerhalle mit funktionalen, aber völlig unangemessenen Zwischengeschossen, eingerissenen Wänden und Stützpfeilern wurde die Schönheit der alten Kapelle freigelegt.
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Der imposante sonnendurchflutete Chorraum strahlte wieder die Magie einer Kapelle aus der Spätgotik aus. „Vor allem die Restauration des Dachstuhls aus 1453 war eine Herausforderung. Aber wir haben hier in der Region exzellente Zimmerer, die das Wissen und das Können hatten, um diese herausfordernde Aufgabe super zu bewältigen“, sagt Geschäftsführer Bruno Schneider.
Bier und Wein das geht fein
Als Bierliebhaber nutzte er die Chance, in seiner Heimat, die ja eigentlich eine Weinregion ist, eine Kleinbrauerei anzusiedeln. Nach dem großen Brauereisterben in den 70er und 80er Jahren hatten es kleine, lokale Brauereien immer schwerer, sich gegen die Fernsehbiere zu behaupten.
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Trotzdem gründete er, im Team mit Geschäftspartnern, eine Craftbier-Brauerei im alten Gewölbekeller der Kapelle, die Wert auf handwerkliche Herstellung und Tradition legt, dabei aber hipp und kreativ ist. 2018 war die Geburtsstunde der „Brauerei im Denkmal“, dem DENKMALz. Inzwischen ist sie vom Gourmetmagazin Fallstaff zur beliebtesten Kleinbrauerei in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden.
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