BAD KREUZNACH. Starker Wind hat am Donnerstagnachmittag auf der Bahnstrecke zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein/Ebernburg zu einem folgenschweren Zwischenfall geführt. Ein Regionalexpress des Unternehmens vlexx fuhr gegen 16 Uhr in auf die Gleise gestürzte Bäume. Der Zug mit 288 Personen an Bord wurde stark beschädigt und musste auf offener Strecke halten. Zwei Personen mussten im späteren Verlauf ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Der Unfall ereignete sich rund 600 Meter hinter der sogenannten Teufelsbrücke. Aufgrund des starken Windes waren mehrere Bäume auf die Schienen gestürzt. Der Triebwagen des Regionalexpresses prallte frontal auf die Hindernisse, wobei der vordere Bereich des Zuges beschädigt wurde.
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Die Bahnstrecke wurde umgehend gesperrt. Für die Rettungskräfte gestaltete sich der Zugang zu dem gestrandeten Zug schwierig: Sie mussten das Gelände im Bereich des KSV-Vereinsheims fußläufig über unwegsames Gelände erreichen. Zunächst verschafften sich die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach einen Überblick und nahmen Kontakt zum Lokführer auf.
Bei der Sichtung der Passagiere musste eine Person direkt vom Rettungsdienst versorgt werden. Im weiteren Verlauf des Einsatzes kam es zu einem zweiten medizinischen Notfall. Da die Dauer des Einsatzes zunächst unklar war und die Fahrgäste auf offener Strecke ausharrten, wurde die SEG-Betreuung (Schnelleinsatzgruppe Betreuung) nachgefordert, um die Personen zu versorgen. Eine ursprünglich angeforderte Drohne zur Erkundung der Lage aus der Luft kam nicht mehr zum Einsatz.

Mithilfe von Kettensägen zerkleinerten die Einsatzkräfte die umgestürzten Bäume und räumten die Gleise frei. Nach der Begutachtung des Sturmschadens am Triebwagen und Rücksprache mit vlexx, dem Lokführer und dem DB-Notfallmanager konnte entschieden werden, dass der Zug seine Fahrt in den Bahnhof Bad Münster am Stein/Ebernburg fortsetzen konnte.
Der Rettungsdienst begleitete die langsame Fahrt in den Bahnhof. Dort konnten alle 288 Passagiere den Zug verlassen. Die beiden zuvor versorgten Personen wurden mit Rettungsmitteln zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
An dem rund 2,5 Stunden dauernden Einsatz waren zahlreiche Kräfte beteiligt, darunter die Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach, der DB-Notfallmanager, vlexx-Mitarbeiter, Polizeibeamte, der Rettungsdienst inklusive Abschnittsleitung Gesundheit und SEG-Betreuung, die Landrätin, der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur sowie dessen Stellvertreter.




