Vorgaben bleiben bestehen – „Sei schlau“- Kampagne soll Bevölkerung aufrütteln
KREIS MAINZ-BINGEN. Lena, Max und Linda werden Spaziergänger künftig auf ihren Wegen rund ums Oppenheimer Wäldchen, am Rheinufer bei Nackenheim oder im Lennebergwald begleiten. Und im Netz. Mit der Plakat- und Social-Media-Kampagne „Sei schlau“ will die Kreisverwaltung Mainz-Bingen die Bevölkerung vor dem nahenden Sommer und den damit einhergehenden Aktivitäten im Freien aufrütteln, denn: Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in unserer Region immer noch aktiv, Vorgaben und Einschränkungen sind weiterhin gültig, Zäune auch künftig wichtig, um das Virus im Griff zu behalten.
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Dies alles spiegelt sich in vier verschiedenen Plakatmotiven wieder. „Lena ist schlau – sei wie Lena. Leine Deinen Hund an“ steht da beispielsweise. Oder: „Sei wie Max. Bleib auf den Wegen.“ Bei Linda heißt es: „Beschädige keine Zäune“. Und zum Schluss widmet sich noch ein Plakat dem Thema Lärm durch Feiern im Freien.

„Bedauerlicherweise können wir keine Hoffnung machen, dass die aktuellen Sperrungen in den kommenden Monaten aufgehoben werden“, sagte der für das Veterinäramt zuständige dritte Beigeordnete des Landkreises Mainz-Bingen, Erwin Malkmus. Das gilt vor allem für die Kernzone zwischen Oppenheim und Guntersblum, den Lennebergwald, das Rheinufer sowie die beiden Rheininseln Kisselwörth und Sändchen, die in diesem Sommer für Besucher komplett gesperrt werden müssen. „Mit der jetzt startenden Plakat- und Social-Media-Kampagne wollen wir alle Mitbürgerinnen und Mitbürger nochmal sensibilisieren“, so der Kreisbeigeordnete.
Tote Wildschweine sind in den vergangenen Monaten zwar keine gefunden worden. „Aber wir finden immer noch einzelne Kadaverknochen in abgesperrten Bereichen, zudem wächst die Wildschweinpopulation in diesen Bereichen weiter“, sagte der Leiter des Veterinäramtes, Dr. Markus Wacker. Alleine auf den beiden Nackenheimer Inseln sind kürzlich per Drohne und Wärmebildkamera 66 Wildschweine gesichtet worden. Da hier im vergangenen Jahr an ASP gestorbenes Schwarzwild gefunden wurde, ist das Risiko sehr hoch, dass auch diese Tiere sich infizieren werden. Das Virus kann in der freien Natur, auf dem Boden oder auf Holz, sehr lange überleben.
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Zudem ist das Seuchengeschehen auf der gegenüberliegenden hessischen Seite weiterhin sehr dynamisch: „Die dortigen Kolleginnen und Kollegen und wir bemühen uns nach Kräften, die Seuche einzudämmen“, sagte Dr. Markus Wacker und appelliert an die Bevölkerung, diese Bemühungen nicht zu torpedieren, sich an die Vorgaben zu halten und vor allem auch die Zäune oder Absperrungen nicht zu zerstören. „Vandalismus ist aktuell ein großes Problem“, sagte ein ob dieser Tatsache verständnisloser Dr. Markus Wacker: „Wir müssen jede Woche niedergetrampelte Zäune erneuern, beschädigte Batteriegeräte reparieren oder gestohlene Geräte ersetzen. Das kostet Zeit und Geld, was beides anderswo sinnvoller eingesetzt werden könnte, damit die Afrikanische Schweinepest irgendwann auch mal vorübergeht.“
Die Ordnungsämter der Verbandsgemeinden und Städte werden die Vorgaben in den kommenden Monaten verstärkt kontrollieren. Es drohen Bußgelder im mittleren bis hohen dreistelligen Euro-Bereich. Sachbeschädigungen und Diebstähle werden ausnahmslos zur Strafanzeige gebracht. „Es ist doch sicher nicht zu viel verlangt, ein Durchfahrtor oder ein Fußgängertor im Zaunverlauf hinter sich wieder zu schließen. Das macht man doch an seinem Gartentor auch“, sagte Erwin Malkmus.
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