BAD KREUZNACH. Kommt die Politik zur Jugend oder die Jugend zur Politik? Beide sollen aufeinander zugehen, waren sich Oberbürgermeister Emanuel Letz und seine jungen Gäste einig. Der Leistungskurs Sozialkunde der Jahrgangstufe 12 der IGS Sophie Sondhelm hatte den OB um einen Besuchstermin im Rathaus gebeten. Im Stadtratssitzungssaal nahm sich Emanuel Letz zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit den Schülerinnen und Schüler und ihrem Lehrer Simon Pick.
„Ich sehe mich als Serviceleister für die Bürgerinnen und Bürger und nicht als Machtmensch“, antwortete der OB auf die Frage, ob er denn Macht habe? Die Schülerinnen und Schüler wollten zudem wissen, was ihn dazu bewogen habe Oberbürgermeister zu werden? „In Eurem Alter war ich noch nicht so politisch interessiert“ Lange Zeit war der Leistungssport – Letz spielte Badminton – dominierend. In seiner Zeit als Polizist reifte das Interesse sich politisch zu engagieren. Als Leiter der Einheit für Beweissicherung und Festnahmen bei der Bereitschaftspolizei war Letz bei Großeinsätzen in ganz Deutschland dabei und war dadurch auch Teilnehmer bei Lagebesprechungen mit Politikern und Oberbürgermeistern. Seine liberale Einstellung gab den Ausschlag sich für die FDP zu entscheiden. Erste Erfahrungen sammelte er als Referent für Inneres, Recht und Sport bei der Landtagsfraktion der rheinland-pfälzischen FDP. Sein Weg beim FDP-Stadtverband vom Schriftführer zum Vorsitzenden führte dann zu OB-Kandidatur 2022. Zu seinen Zielen in diesem Amt gefragt, sagt der OB: „Ich möchte, dass die Menschen sich hier wohl fühlen, dass es Ihnen gut geht, zu den Problemen und Herausforderungen angesprochen: „Ein Haushaltminus von 16 Millionen Euro“ Geld, dass fehlt für vieles für die Grünflächenpflege, für die Finanzierung der Bäderlandschaft…
Von seinen Gästen wollte Emanuel Letz wissen, was sie in Bad Kreuznach vermissen. Bezahlbare Wohnungen und bessere Busverbindungen und im Idealfall eine Universität, die sicherlich mehr junge Leute in der Stadt halten würde. Das wünscht sich der OB auch, hat aber die Erfahrung gemacht, dass Neugründungen eher dort sind, wo bereits Hochschulen vorhanden sind. Letz nutzte die Gelegenheit für das Demokratieengagement zu werben.  Bürgersprechstunden, Einwohnerfragestunde in den Stadtratssitzungen, Sprechstunden des Oberbürgermeisters auf dem Wochenmarkt. „Nutzt Euer Recht“. Der OB bot zudem an, ihm Fragen, Wünsche, Anregungen und Kritik zu schicken.
Zum Abschluss gab es noch einen kurzen Rundgang durchs Rathaus verbunden mit dem Hinweis auf die unterschiedlichen Ausbildungsberufe in der Stadtverwaltung.