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10. Dezember 2024
StartJahrmarkt 2024Rettungsdienste ziehen Jahrmarktsbilanz: Erfolgreiche Reanimation auf der Pfingstwiese

Rettungsdienste ziehen Jahrmarktsbilanz: Erfolgreiche Reanimation auf der Pfingstwiese

BAD KREUZNACH. Der Jahrmarkt 2024 ist vorbei. Nach den fünf Tagen ziehen jetzt die Rettungsdienste Bilanz. Besonders erfreulich, dass Polizei, Feuerwehr und DRK von einem ruhigen Verlauf sprechen.

Bilanz der Polizei:
Der diesjährige Kreuznacher Jahrmarkt war erneut ein voller Erfolg. Das gute Wetter lockte täglich zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf das traditionsreiche Volksfest, welches über die letzten Tage eine hohe Besucherfrequenz verzeichnete. Trotz des starken Andrangs verlief die Veranstaltung aus polizeilicher Sicht insgesamt friedlich und ohne größere Zwischenfälle. Durch die verstärkte Präsenz von Einsatzkräften sowie gezielte Kontrollmaßnahmen konnte die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher gewährleistet werden. Ein wesentlicher Faktor für den reibungslosen Ablauf des Jahrmarkts war die enge und effektive Zusammenarbeit aller beteiligten Einsatzkräfte. Insbesondere die gute Kommunikation hat maßgeblich dazu beigetragen, dass in Notfällen schnell reagiert werden konnte. So konnten beispielsweise mehrere kurzzeitig als vermisst gemeldete Kinder schnell wieder an die Erziehungsberechtigten überstellt werden.

Der städtische Bauhof unterstützte die Maßnahmen im Voraus durch präzise Durchführung von Sperrungen und anderen infrastrukturellen Aufgaben, was einen geordneten Ablauf des Jahrmarkts sicherstellte. Auch die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und der Feuerwehr verlief vorbildlich. In mehreren Fällen konnte durch das Eingreifen der Rettungskräfte eine medizinische Versorgung direkt vor Ort sichergestellt werden. Dank des bewährt koordinierten Einsatzes der Feuerwehr konnte auch bei technischen Problemen sofort unterstützt werden, sodass es zu keinen größeren Zwischenfällen kam.

Trotz einer hohen Besucheranzahl am Dienstag gab es keine besonderen Vorkommnisse.

Die Polizeiinspektion Bad Kreuznach zieht nach dem diesjährigen Kreuznacher Jahrmarkt ein positives Resümee. Im Verlauf des Jahrmarkts wurden insgesamt 20 Strafanzeigen aufgenommen. Der überwiegende Teil dieser Anzeigen betraf Körperverletzungsdelikte (10), die in den meisten Fällen auf übermäßigen Alkoholkonsum zurückzuführen waren. Hervorzuheben wäre hier ein Fall einer Körperverletzung. In der Nacht zum Samstag kam zu einer Auseinandersetzung im „Kölschzelt“. Hierbei hat eine 30-Jährige ein Glas in die Menge geworfen, wodurch ein 33-Jähriger am Kopf getroffen wurde. Er zog sich hierbei einen Cut am Hinterkopf zu und musste durch den Rettungsdienst versorgt werden.

Die Frau gab an, dass sie das Glas aus Wut auf den Boden werfen wollte und nicht die Absicht hatte, jemanden zu verletzen. Neben den Körperverletzungen wurde noch – ein Raubdelikt – zwei Diebstahlsdelikte – eine Sachbeschädigung – eine Bedrohung – vier Beleidigungen – ein Widerstand zum Nachteil des kommunalen Vollzugs aufgenommen. Zudem wurden am Freitagabend in Zusammenarbeit mit dem städtischen Jugendamt zusätzlich Jugendschutzkontrollen durchgeführt. Hierbei wurden in insgesamt 27 Fällen alkoholische Getränke und Zigaretten vernichtet. Weiterhin wurden elf Platzverweise erteilt, ein Haftbefehl vollstreckt und in einem Fall Kinder zur Inobhutnahme an das städtische Jugendamt überstellt. Personen wurden nicht vorübergehend in Gewahrsam genommen. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 27 Strafanzeigen erfasst wurden, ist die Anzahl der erfassten Strafanzeigen ein leichter Rückgang. Die Polizei bewertet diesen Rückgang als Erfolg, der unter anderem auf die Fortführung der verstärkten Präsenz und die präventiven Maßnahmen vor Ort, wie der Einsatz von Kameratechnik, zurückzuführen ist. Die bewährte Zusammenarbeit der beteiligten Stellen wird auch für die weiteren Veranstaltungen fortgesetzt, um die Sicherheit der Bevölkerung auch in Zukunft zu gewährleisten.

Bilanz der Feuerwehr:
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach hatte über die Jahrmarktstage hinweg dieses Jahr eine ruhige Bereitschaftszeit auf dem Jahrmarktsgelände. Lediglich fünfmal mussten die Kräfte ausrücken. Ein gemeldeter Gasgeruch in der Nähe der Jahrmarktswache entstand durch das Verbrennen von Grillanzündern in einer unter einem Grill stehenden Feuerschale. Zweimal mussten Personen vom Uferrand an Leinen gesichert wieder die Böschung heraufgeholt werden, weil sie versehentlich den Damm in der Nähe der Jahrmarktsbrücke bis zur Nahe heruntergefallen waren. Der Rettungsdienst wurde bei einer Reanimation auf dem Marktplatz unterstützt, indem ein Sichtschutz gestellt wurde. Als ein Fahrgeschäft einen Nothalt durchgeführt hatte, stand eine Gondel mit vier Personen mehrere Minuten auf dem Kopf. Als die Feuerwehrkräfte an dem Fahrgeschäft eintrafen, hatte der Betreiber die Gondel bereits in die Grundstellung gefahren. Weitere Maßnahmen waren seitens der Feuerwehr somit nicht mehr erforderlich.

Bilanz des Rettungsdienstes:
75 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler, 130 Stunden Sanitätsdienst, zwei Behandlungspunkte auf der Pfingstwiese und eine Einsatzbereitschaft rund um die Uhr – so könnte man das Fazit des Deutschen Roten Kreuzes für den Kreuznacher Jahrmarkt 2024 zusammenfassen.

Foto: Philipp Köhler / DRK

Fragt man bei den Sanitätsspezialisten nach, so ist man sich dort einig, dass der Kreuznacher Jahrmarkt in diesem Jahr aus Sicht des Sanitätsdienstes ein durchschnittliches Einsatzaufkommen zeigte.

„Wir als rotes Kreuz blicken auf einen Jahrmarkt zurück, der unsere Einsatzerwartungen weitestgehend getroffen hat. Rund 300 Besucherinnen und Besucher fanden Hilfe bei unseren mobilen Einsatzteams oder den beiden Jahrmarktswachen. Für 51 Patienten endete der Jahrmarktsbesuch zur Weiterbehandlung in umliegenden Krankenhäusern. Im Verhältnis zur Besucherzahl sind dies normale Zahlen“, resümiert DRK-Kreisbereitschaftsleiter und Einsatzleiter Thorsten Walg zufrieden.

Größere Einsätze blieben glücklicherweise aus. Lediglich am Sonntag kam es zu einem viel beachteten Notfall im Bereich des großen Kettenkarussells (Foto oben), bei dem eine Jahrmarktsbesucherin wiederbelebt werden musste. „Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand muss alles sehr schnell gehen. Da kommt es auf jede Sekunde an – und genau das hat in diesem Fall hervorragend funktioniert. Die Patientin kann sich glücklich schätzen, dass ein Ersthelfer, der ebenfalls im DRK-Rettungsdienst arbeitet, sofort zur Stelle war und unser Team samt Notärztin dann nahtlos die Versorgung vor Ort übernehmen konnte. Hier gilt unser Dank ganz klar allen Jahrmarktsbesuchern, die uns durch das schnelle Freimachen der Wege unterstützt haben. Auch die Zusammenarbeit mit den Kameraden der Feuerwehr und der Polizei verlief reibungslos. Nach kurzer Zeit konnte die Patientin dann in ein nahegelegenes Krankenhaus transportiert werden. Wir sind erleichtert, dass dies an dieser Stelle primär gut ausgegangen ist“, fasst DRK-Sprecher Philipp Köhler die Ereignisse zusammen.

Der kleine Zwischenfall mit mehreren über Kopf hängenden Personen in einem Karussell war laut Rotem Kreuz schnell abgearbeitet und blieb für die Fahrgäste ohne besondere Folgen: Keiner der Betroffenen musste ins Krankenhaus und alle konnten, nach einer kurzen Untersuchung beim DRK, wieder entlassen werden.

Der neue Standort der DRK-Außenwache am Luftkutscherplatz hat sich nur in Teilen bewährt. „Der Vorteil des Standorts ist die ruhigere Lage abseits des Lärms. Jedoch war es für viele Patienten schwer, die Außenwache hinter den Fahrgeschäften und abseits des Zauns überhaupt zu finden. Hier ist eine deutlichere und weithin sichtbare Beschilderung für den nächsten Jahrmarkt unbedingt notwendig. Die meisten Patienten wurden von unseren mobilen Einsatzteams, welche auf dem Festplatz unterwegs waren, zur Außenwache gebracht“, erklärt Thorsten Walg die diesjährige Situation.

Was die Helferinnen und Helfer des DRK besonders gefreut hat, war die große Wertschätzung und Dankbarkeit aus der Bevölkerung. „Wir wurden oft angesprochen und uns wurde für unseren Einsatz gedankt. Das war nicht nur direkt auf der Pfingstwiese, sondern auch in sozialen Netzwerken der Fall. So was freut uns sehr.“ zeigt sich DRK-Sprecher Philipp Köhler froh.

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