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10. Dezember 2024
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Felsenkirche: Komplexe Sicherungsmaßnahme ist auf gutem Weg

IDAR-OBERSTEIN. Bei einem Ortstermin informierte sich Dr. Joe Weingarten, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Bad Kreuznach / Birkenfeld, jüngst über den Stand der Felssicherungsarbeiten an der Felsenkirche in Idar-Oberstein. Gemeinsam mit Bürgermeister Friedrich Marx, Vertretern des städtischen Tiefbauamtes sowie des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung, Niederlassung Idar-Oberstein, ließ er sich von dem mit der Planung und Bauüberwachung beauftragten Geologen Jürgen Unger-Temmes die umfangreiche Sanierungsmaßnahme erläutern.

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Die Arbeiten begannen bereits im November 2018, wobei damals lediglich geplant war, den Bereich um die Felsenkirche von losem Gestein zu beräumen und mit einem Schutznetz zu überdecken. Dabei sollte auch der alte Schutzzaun durch eine moderne Schutzeinrichtung ersetzt werden. Im Zuge der Arbeiten stellte sich jedoch der Zustand des Felsen weitaus maroder dar, als im geologischen Gutachten festgestellt. Daher mussten die notwendigen Schutz- und Sanierungsmaßnahmen nach und nach erheblich ausgeweitet werden.

Seither wurde der Fels rund um die Felsenkirche in mehreren Bauabschnitten mit einem Schutznetz versehen, das mit Stahlnägeln von vier bis zu fünfzehn Metern Länge im Felsen verankert wird. Dazu bringen die Arbeiter, die an langen Seilen in der Steilwand hängen, Bohrlöcher in den Felsen ein, setzen die Stahlnägel und verpressen diese mit einem speziellen, zementgebundenen Ankermörtel. Anschließend werden Fangnetze aus Stahlgeflecht an den Ankern befestigt.

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Aktuell steht der schwierigste und heikelste Teil der Sicherungsmaßnahme an: Die vor Jahren erstellte Spritzbetonschale oberhalb der Felsenkirche, das sogenannte Kirchengewölbe, muss ebenfalls mit einem Netzvorhang gesichert werden. Da sich das Kirchengebäude eng an die Wand der Felsnische, in der es errichtet wurde, schmiegt, ist für die Durchführung der Arbeiten nur wenig Platz vorhanden. Um sicherzustellen, dass es bei den Arbeiten nicht zu Felsabgängen im Kirchengewölbe kommt, wird dort derzeit ein Monitoringsystem installiert, das auch kleinste Bewegungen oder Verwerfungen im Felsen registriert. Das System soll nach dem Abschluss der Arbeiten an die Verantwortlichen übergeben werden. Ob es dann auch weiterhin betrieben wird, muss noch geklärt werden.

Nach aktuellem Stand der Planungen soll die Gesamtmaßnahme bis März 2022 abgeschlossen sein. Geologe Unger-Temmes ist zwar zuversichtlich, dass es auch ein früherer Termin sein könnte, nach den bisherigen Erfahrungen mit der Sanierungsmaßnahme ist er aber mittlerweile mit Prognosen vorsichtig. Von den aktuellen Preissteigerungen beim Baumaterial ist man jedoch nicht betroffen, da das Material frühzeitig bestellt wurde und schon komplett vorhanden ist. Trotzdem werden sich die Baukosten nach der aktuellen Kalkulation auf voraussichtlich 3,96 Millionen Euro belaufen. Aufgrund eines bereits in den 1980er Jahren geschlossenen Vertrages zwischen dem Land Rheinland-Pfalz, der Stadt Idar-Oberstein und der Evangelischen Kirchengemeinde Oberstein, der Eigentümerin der Felsenkirche, werden diese Kosten im Verhältnis von jeweils 40 Prozent Land und Stadt sowie 20 Prozent Kirchengemeinde aufgeteilt.

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Dr. Weingarten zeigte sich beeindruckt von der Komplexität der Arbeiten, wobei auch die Leitern der LBB-Niederlassung Idar-Oberstein, Elena Kraus, bestätigte, „dass es derzeit keine Baustelle in unserem Zuständigkeitsbereich gibt, die mit dieser vergleichbar ist.“ Vor diesem Hintergrund lobte sie die hervorragende überbehördliche Zusammenarbeit bei der Koordination und Durchführung der Maßnahme. Trotz des hohen Aufwandes sieht MdB Joe Weingarten keine Alternative zu dieser Sicherungsmaßnahme: „Die Felsenkirche ist das Wahrzeichen von Idar-Oberstein, sie ist weltweit bekannt und steht für mich auf einer Stufe mit anderen rheinland-pfälzischen Sehenswürdigkeiten wie der Porta Nigra oder dem Hambacher Schloss.“ Daher habe die Sicherung dieses Bauwerks auch absolute Priorität. Das sehen die Verantwortlichen der Stadt genauso, „und auch im Stadtrat war es Konsens, dass diese Maßnahme notwendig ist. Ebenso zur Sicherung der Felsenkirche als auch der darunter liegenden Wohnbebauung“, unterstrich Bürgermeister Marx. Gleichwohl hätte die Stadt die Mittel natürlich lieber in andere Infrastrukturprojekte investiert. Derzeit hoffen alle Beteiligten, dass die Sicherungsmaßnahme nunmehr wie geplant abgeschlossen werden kann und die schwierigen Arbeiten weiterhin ohne Unfall von statten gehen.

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red – 17.06.21

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