07.05.2023
BAD MÜNSTER AM STEIN / EBERNBURG (red). Am Naheradweg am Felseneck zwischen Bad Münster und Salinental sind die Schikanen für den Radverkehr wieder aufgebaut. Sie sollen die Würfelnattern bei ihrer Wanderung zur Nahe schützen, aus Unachtsamkeit überfahren zu werden. Da während der Pandemie mit mehr Radverkehr überdurchschnittlich viele der seltenen Schlangen totgefahren worden waren, hat die Stadt Bad Kreuznach die verkehrsrechtliche Beschilderung geändert: Radfahrende dürfen die Schikanen nicht mehr umfahren und müssen in diesem Abschnitt ihr Rad schieben.
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Bisher waren der Bitte zum Absteigen an den Umlaufsperren nur sehr wenige Radfahrerinnen und Radfahrer nachgekommen – daher ist das Teilstück von rund 100 Metern ab jetzt verkehrsrechtlich bindend zu den Wanderphasen der Tiere (Beginn Frühjahr und Ende Sommer/Anfang Herbst) gesperrt. Darüber hinaus wurde die erläuternde Hinweistafel neugestaltet.
Die Maßnahme ist mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem NABU Bad Kreuznach, örtlichen Naturschützenden, dem Ordnungsamt, der Ortsvorsteherin sowie verschiedenen beratenden Fachleuten, Biologinnen und Biologen abgestimmt. Im Sinne des Natur- und Umweltschutzes werden alle gebeten, die neuen Regelungen einzuhalten und so mitzuhelfen keine Würfelnattern zu überfahren.
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Am Felseneck besteht Europas größtes Würfelnatter-Vorkommen. Zu Beginn der wärmeren Jahreszeit beginnt die Wanderphase der Tiere von den Überwinterungsquartieren hinunter zur Nahe. Dabei müssen sie den Rad- und Fußweg überqueren. Besonders auf den sich durch die Sonne erwärmenden Betonflächen des Radwegs halten sich die Schlangen gerne länger auf, um endgültig aus der Winter- und Kältestarre zu erwachen. Als Radfahrender kann man vor allem die Jungtiere kaum erkennen, da sie oft dünner als Bleistifte sind.
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Die harmlose Würfelnatter ist eine der seltensten unter den sieben in Deutschland heimischen Schlangenarten. Nur noch drei Vorkommen gibt es bei uns – alle in Rheinland-Pfalz. „Die Würfelnatter genießt deshalb einen sehr hohen Schutzstatus, den es unbedingt zu beachten gilt“, teilte die Stadtverwaltung mit.
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