RHEINLAND-PFALZ. Der rheinland-pfälzische Landtag hat eine umfassende Novellierung des Bestattungsgesetzes verabschiedet. Die Neuregelung soll den Wünschen der Menschen nach mehr Selbstbestimmung über ihren letzten Abschied Rechnung tragen.
Das neue Gesetz wurde nach intensiven Debatten und einer Anhörung mit einem Änderungsantrag der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP beschlossen. Wie der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Oliver Kusch, erklärte, soll das Gesetz eine bessere Balance zwischen den Wünschen der Verstorbenen und Hinterbliebenen sowie der gebotenen Pietät herstellen.
Was ändert sich?
- Asche außerhalb von Friedhöfen: Die Ausgabe und das Verstreuen von Asche aus Urnen außerhalb von Friedhöfen ist nun möglich. Dies darf jedoch ausschließlich durch Bestatter erfolgen, um einen würdevollen und pietätvollen Umgang zu gewährleisten.
- Bestattungspflicht: Nicht verstreute Aschereste müssen auf einem Friedhof beigesetzt werden.
- Gesetzesevaluierung: Um die Auswirkungen der Gesetzesänderung zu prüfen, ist eine Evaluierung nach fünf Jahren vorgesehen.
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Laut Dr. Kusch reagiert die Gesetzesnovelle auf den gesellschaftlichen Wandel und die veränderten Vorstellungen vom Umgang mit Leben und Tod. „Mit dem Gesetz, das wir nun nach mehr als 40 Jahren modernisieren, wird jedem der würdevolle Abschied ermöglicht, den er sich wünscht“, so Kusch.
Die SPD-Fraktion habe, so der Abgeordnete, viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten, was zeige, dass das Thema vielen Menschen wichtig sei. Das neue Bestattungsgesetz soll sicherstellen, dass jeder Mensch seine letzte Reise nach seinen eigenen Vorstellungen antreten kann.
