BAD KREUZNACH. Die Regionalgruppen Omas for Future Bad Kreuznach und Omas for Future Nahe-Glan haben am Freitag mit einer kreativen Straßenaktion gegen die Energiepolitik von Wirtschaftsministerin Katharina Reiche protestiert.
Während der Grünphasen der Ampel am Salinenplatz trugen sie ihre Forderungen auf Bannern und Schildern über die Fußgängerüberwege. Slogans wie „Plant die Wärme ohne Gas – Wärmepumpen machen Spaß“, „Ohne Gas und Atom – mit Speicher, Wind und Sonnenstrom“ und „Tankst du noch oder lädst du schon?“ richteten sich gleichermaßen an Politik und Öffentlichkeit.
Parallel zur Aktion informierten die Senioren an einem Stand am Salinenbrunnen über ihre Kritik an Reiches Plänen, 20 neue Gaskraftwerke zu bauen. In einem offenen Brief hatten sie die Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner aufgefordert, sich im Bundestag und in der Bundesregierung für zukunftsfähige, klimafreundliche Alternativen einzusetzen. „Reservekraftwerke für Dunkelflauten sind zwar technisch möglich, aber neue fossile Anlagen sind weder mit den Klimazielen vereinbar noch wirtschaftlich sinnvoll“, betonten die Initiatoren. Stattdessen setzen sie auf beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren, Ertüchtigung der Stromnetze, mehr dezentrale Speicherkapazitäten und intelligente Netztechnologien, um eine Harmonisierung von Stromangebot und -Verbrauch zu erreichen.
Zur Unterstützung ihres Briefs an Klöckner sammelten die Aktiven der Omas for Future in den knapp drei Stunden 120 Unterschriften, was sie als deutliches Signal für wieder wachsendes Interesse am Klimaschutz werten. Neben einigen ablehnenden Äußerungen gab es überwiegend zustimmende Reaktionen aus der Bevölkerung. Besonders freuten sich die Aktiven über die Unterstützung aus verschiedenen politischen Lagern: Ulrich Hansen, CDU-Mitglied und Koordinator der rheinland-pfälzischen KlimaUnion, reiste eigens aus Mainz an. So spannte er gemeinsam mit Annette Thiergarten, ehemaliges Stadtratsmitglied der Kreuznacher Grünen, das Demo-Banner. Ebenfalls im Einsatz war Bernhard Dax, langjähriges Mitglied der Omas for Future, erstmals in seiner Rolle als offizieller Vertreter der Katholischen Kirche.
Hans-Peter Müller, Mitorganisator der Aktion, erklärte: „Ich freue mich besonders über die Unterstützung von Ulrich Hansen. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sich auch im Bundestag und in der Regierung alle über Parteigrenzen hinweg für die Erhaltung der Lebensgrundlagen unserer Kinder und Enkel einsetzen.“
Zum 7. September um 14 Uhr laden die Omas for Future zu einem Kurzvortrag zur Energiewende mit anschließender Diskussion ins Weingut Brühler Hof in Volxheim ein. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Infos: Mail bad-kreuznach@omasforfuture.de Tel. 0170-9496094
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