REGION. Das letzte März-Wochenende stand für die Kanuslalom-Weltelite im Zeichen des Saisonauftakts. Im französischen Hüningen, im Herzen des Dreiländerecks zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz, fand das erste Weltranglistenrennen des europäischen Kontingents statt. Mit dabei waren auch die beiden Kanuten-Brüder Joshua und Enrico vom RKV, die sich in diesem internationalen Kräftemessen für die entscheidende Phase ihrer Trainingsvorbereitung auf die nationalen Qualifikationsläufe in Augsburg (letztes April-Wochenende) und Markkleeberg (erstes Mai-Wochenende) einschwören wollten.
Der internationale Wettkampfmodus begann mit den stark besetzten Heats, in denen sich bei den Herren beeindruckende 104 Athleten präsentierten. Nur die besten zwölf Fahrer qualifizierten sich direkt für das A-Finale, während alle anderen im B-Finale um weitere Platzierungen kämpften.
Joshua zeigte sich im Vorfeld des Rennens optimistisch, bemängelte jedoch die Umstände am Wettkampftag: „Wir konnten uns seit Mittwoch gut auf den Wettkampf vorbereiten. Die Organisation war in der Woche gut. Am Wettkampftag kam es zu einer Verspätung von fast einer Stunde. Das ist suboptimal für die Konzentration!“ Diese Verzögerung schien sich bei ihm zunächst negativ auszuwirken. Mit einer Torstabberührung landete er im Heat auf dem 17. Platz und verpasste somit knapp den Einzug ins A-Finale. „Ich hatte Anfang September meinen letzten Wettkampf und einen harten Winter in der Vorbereitung. Da muss ich mich noch besser wieder reinfuchsen“, ärgerte sich der ältere der beiden Brüder über sein Ergebnis.
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Im B-Finale zeigte Joshua dann eine deutliche Leistungssteigerung und lag bis ins letzte Drittel der Strecke aussichtsreich im Rennen. Doch dann unterliefen ihm in kurzer Folge gleich drei vermeidbare Fehler, die eine gute Platzierung zunichtemachten. Am Ende belegte er in diesem Lauf den 27. Platz. Trotz der Enttäuschung blickt Joshua kämpferisch nach vorn: „Jetzt heißt es den Kopf freizubekommen und nach vorn zu blicken. Mit noch zwei Wettkämpfen bis zu den nationalen Qualifikationen ist noch viel Arbeit vor ihm.“ Sein Potenzial sei unbestritten, und wenn er es schaffe, Kopf und Körper im entscheidenden Moment in Einklang zu bringen, sei für die kommenden Aufgaben noch alles offen.
Sein jüngerer Bruder Enrico erlebte in Hüningen ein deutlich erfolgreicheres Wochenende. „Ich konnte eine sehr gute Performance abliefern, sowohl im Heat als auch im Finale“, freute sich Enrico. Nach einem weniger zufriedenstellenden Wettkampf im Februar auf La Réunion zeigte er eine klare Leistungssteigerung über den Winter. Im Heat gelang ihm mit einem fehlerfreien Lauf ein starker zweiter Platz. Im anschließenden Finale bestätigte er seine gute Form und belegte als bester deutscher Teilnehmer den achten Rang. „Jetzt heißt es dranbleiben und die beiden Qualifikationsstrecken in Augsburg und Markkleeberg vorbereiten“, so Enrico motiviert.
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Im abschließenden Canadier-Cross-Wettbewerb konnte sich Enrico zunächst ebenfalls für die nächste Runde qualifizieren. Doch dann stellte sich heraus, dass es in der Organisation zu einem folgenschweren Fehler gekommen war: Startnummern waren vertauscht worden. Aufgrund dieses Organisationsversehens wurde Enrico, der sportlich überzeugt hatte, schließlich formhalber disqualifiziert. Trotz dieses unglücklichen Ausgangs im Cross überwog bei Enrico die positive Bilanz des Slalom-Wettbewerbs.
Für die beiden RKV-Brüder heißt es nun, die Erfahrungen aus Hüningen zu verarbeiten und die kommenden Wochen intensiv für die entscheidenden Qualifikationsrennen in Augsburg und Markkleeberg zu nutzen. Dort werden sich die Weichen für die weitere Saison und mögliche internationale Einsätze stellen.
