INGELHEIM. Die Stadtverwaltung Ingelheim setzt ein weiteres Zeichen für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung: Ab sofort können in der KlimaWerkstatt alte Handys und Brillen abgegeben werden. Mit diesem gemeinsamen Projekt der Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit sowie der KlimaWerkstatt haben Bürger die Möglichkeit, aktiv zur Ressourcenschonung und sozialen Gerechtigkeit beizutragen.
Ein Mobiltelefon verbraucht während seines gesamten Lebenszyklus erhebliche Mengen an Ressourcen – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung. Dieser sogenannte „ökologische Rucksack“ eines Handys kann durch Recycling erheblich reduziert werden, da wertvolle Materialien wiederverwertet werden können. Schätzungen zufolge lagern allein in Deutschland rund 200 Millionen ungenutzte „Schubladen-Handys“. Diese enthalten seltene und wertvolle Metalle, wie Silber, Gold, Kupfer und Platin, die durch Recycling in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden können – ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Zudem kann das Recycling dazu beitragen, die Ausbeutung von Menschen bei der Gewinnung dieser Rohstoffe zu verringern.
Auch alte Brillen können sinnvoll weiterverwendet werden. Häufig verstauben sie in Schubladen, obwohl sie noch einen wertvollen Zweck erfüllen können. Die gespendeten Sehstärkenbrillen werden über die gemeinnützige Organisation „BrillenWeltweit“ gesammelt, auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft und mit einer genauen Dioptrienbestimmung versehen. Anschließend werden sie in Regionen des globalen Südens verteilt, wo sie Menschen zugutekommen, die sonst keinen Zugang zu passenden Sehhilfen haben. Langfristig kann dies Schulversagen, Entwicklungsverzögerungen, Arbeitslosigkeit und den Verlust der Selbstständigkeit verhindern.
Die Sammelboxen befinden sich in der KlimaWerkstatt in der Gartenfeldstraße 8 in Ingelheim und sind während der Öffnungszeiten zugänglich. Grundsätzlich können alle Handys, Smartphones und Brillen abgegeben werden. Einschränkungen gibt es lediglich bei Mobiltelefonen mit aufgeblähten Akkus oder sichtbaren Beschädigungen, diese sind ein Fall für den Wertstoffhof. Ladekabel, Tablets oder Laptops können ebenfalls nicht angenommen werden.
„Jedes gesammelte Handy und jede gespendete Brille trägt dazu bei, wertvolle Ressourcen im Kreislauf zu halten – ganz nach dem Motto ‚Reduce, Reuse, Recycle‘. So leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz“, betont Beigeordnete und Klimaschutzdezernentin Dr. Christiane Döll.
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Doch nicht nur der ökologische Nutzen dieser Aktion ist von Bedeutung, sondern auch die soziale Komponente. „Durch die Kooperation mit sozialen Einrichtungen wie BrillenWeltweit wird sichergestellt, dass gespendete Brillen dort ankommen, wo sie dringend benötigt werden. Überdies machen wir mit der Aktion darauf aufmerksam, dass Handys oft unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt werden“, erklärt Oberbürgermeister Ralf Claus.
Diese Initiative zeigt, wie durch die Zusammenarbeit verschiedener Fachstellen Synergien geschaffen und unterschiedliche Themen sinnvoll verknüpft werden können. Die Stadtverwaltung Ingelheim ruft alle Bürger dazu auf, sich an der Sammelaktion zu beteiligen, Platz in ihren Schubladen zu schaffen und aktiv zur Ressourcenschonung sowie zur sozialen Unterstützung beizutragen. Weitere Informationen zu den Angeboten der KlimaWerkstatt oder der Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit finden Sie auf der Homepage der Stadt Ingelheim.
Öffnungszeiten KlimaWerkstatt:
Montag bis Mittwoch: 8.30 bis 12.30 Uhr
Donnerstag: 13 bis 18 Uhr
Freitag: 8.30 bis 12 Uhr