BAD KREUZNACH / REGION. Der Jahresempfang des Bad Kreuznacher Schaustellerverbandes unter Vorsitz von Ralf Leonhard erfreut sich wachsender Beliebtheit. Am Sonntag kamen zahlreiche Gäste aus der Region im Bonnheimer Hof zusammen, um einige unterhaltsame Stunden zu verbringen. „Wenn der Zuwachs so weitergeht, muss Werner Lorenz die Kaiserremise noch anbauen“, scherzte Leonhard angesichts der großen Teilnehmerzahl. Der erste Empfang fand 2007 im damaligen Le Bistro am Salinenplatz statt. „Die Resonanz zeigt uns ein klares Bekenntnis für die Schausteller“, so Leonhard.
In seiner Rede verkündete der Vorsitzende interessante Zahlen zu den Volksfesten und Weihnachtsmärkten, die in einer Studie ermittelt wurden, die vom Deutschen Schaustellerbund in Auftrag gegeben wurde. Insgesamt gibt es in Deutschland 9.750 Volksfeste mit 200 Millionen Besuchern. Der Gesamtumsatz beträgt 6,51 Milliarden Euro. Auf dem Volksfest geben die Besucher 32,50 € aus und außerhalb des Volksfestes nochmals 23,40 €.
Auf die 3250 Weihnachtsmärkte gehen 1,7 Millionen Besucher und sorgen für einen Umsatz von 4,17 Milliarden Euro. 24,50 € gibt im Durchschnitt jeder Besucher auf dem Weihnachtsmarkt aus und 28,70 € außerhalb des Weihnachtsmarktes. „Bei 62 Prozent der Besucher ist das Volksfest oder Weihnachtsmarkt der Hauptanlass für die Unternehmung, den Tagesausflug, die Shopping-Tour oder die Übernachtungsreise in die Stadt. Das heißt, die Volksfeste und Weihnachtsmärkte sind ursächlich, für den Großteil der Umsätze und Innenstadtbelebung während sie stattfinden, zuständig und gewinnbringend für jede Region und Stadt, stellte Leonhard fest. Angesichts dessen ist es für ihn auch wichtig, dass die Feste in den Stadtzentren gefeiert werden und nicht außerhalb.
Eine klare Ansage machte Leonhard in Richtung Stadtverwaltung bezüglich der Müllentsorgung und Straßenreinigung. „Die Stadt muss nicht auf den Gedanken kommen, uns Schaustellern noch extra Gebühren zu berechnen, da diese Kosten schon in dem Standgeld einberechnet ist“, so Leonhard, der gleichzeitig betonte, zur Verwaltung mit dem Beigeordneten und Jahrmarktsbürgermeister Markus Schlosser sowie Oberbürgermeister Emanuel Letz einen guten Draht zu haben. „Wir reden nicht nur schön, sondern manchmal auch Tacheles. Dann ist es aber wieder auch schön“, so Leonhard.
Auch Markus Schlosser betonte in seiner Rede, dass man immer Hand in Hand arbeite. Oberbürgermeister Emanuel Letz dankte den Schaustellern, da sie ein Garant seien, dass wir feiern können. „Wir nehmen alle Herausforderungen an und arbeiten konstruktiv“, so der OB.
Als Bürgermeister von 32 Ortsgemeinden kennt sich auch Markus Lüttger aus der VG Rüdesheim sehr mit Kerben aus. Für ihn ist es wichtig und ein schönes Gefühl, wenn Kinder in ihren Dörfern die Schausteller sehen. Er machte den Ratschlag, dass die Schausteller auch auf kleine Veranstaltungen gehen sollten und dass die Gemeinden eventuell eine Pauschale an die Schausteller zahlen.
Der Präsident des Deutschen Schaustellerverbandes, Albert Ritter lobte in seiner Ansprache die hervorragende Arbeit der Schausteller. „Sie leisten harte Arbeit, um anderen Spaß und Freude zu bereiten, gerade auch in schwierigen Zeiten“, so Ritter. Auch die Schausteller haben mit Personalproblemen zu kämpfen. Insgesamt können 30 000 Arbeitsplätze besetzt werden.
Wie für viele Bürger gibt es für die Naheweinprinzessin Laura Ludwig die Jahreszeiten vor und nach dem Jahrmarkt. „Was ihr für die Stadt macht, freut uns sehr“, so Ludwig zu den Schaustellern. Für Unterhaltung während des Empfanges sorgten die Komikerin Gabi Weiss in ihrer Rolle als Kellnerin Irmgard Knüppel und die Sängerin Marion Wilmer.
