Die Gaming-Branche ist eine der weltweit am schnellsten wachsenden Industrien, und auch in Deutschland nimmt die Bedeutung von E-Sport und Gaming stetig zu. Dennoch bleibt die Pfalz in dieser dynamischen Landschaft eher ein unauffälliger Akteur. Mit der PLAY! Con, die im Oktober 2025 in Trier stattfindet, kehrt jedoch eine bedeutende Gaming-Veranstaltung in die Region zurück. Diese Entwicklung wirft die Frage auf: Kann die Pfalz langfristig im Gaming-Sektor Fuß fassen, oder bleibt sie ein Randakteur in der nationalen und globalen Gaming-Landschaft?
Ein Anfang ist gemacht
Das Ranking der Bundesländer im Gaming-Bereich zeigt klar, dass Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Bayern dominieren. Mit Großveranstaltungen wie der Gamescom in Köln, der Polaris in Hamburg und der GG Bavaria in München haben diese Regionen starke Anziehungspunkte geschaffen, die jährlich Zehntausende von Besuchern anlocken. Die Pfalz kann in diesem Vergleich nicht mithalten.
Dennoch zeigt die PLAY! Con Trier, dass auch in Rheinland-Pfalz Potenzial für Gaming-Events besteht. Mit einer Mischung aus Retro- und Next-Gen-Gaming, der Austragung der E-Sport-Landesmeisterschaft und Workshops zu Spieleentwicklung wird ein breites Publikum angesprochen. Diese Messe wird maßgeblich von der Medienförderung Rheinland-Pfalz unterstützt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Talente und kreative Projekte zu fördern.
Globale und nationale Entwicklungen
Der globale Gaming-Markt wächst stetig weiter. Laut aktuellen Prognosen wird die Branche 2025 weltweit einen Umsatz von über 200 Milliarden US-Dollar erreichen. Insbesondere Mobile Gaming, das weltweit über 96 Milliarden Euro Umsatz generiert, sowie Cloud Gaming und Virtual Reality treiben dieses Wachstum an.
Ein weiteres wichtiges Genre ist iGaming, das Online-Glücksspiele wie Poker und virtuelle Casinos umfasst. Dieses unterliegt jedoch Regulierungen, die von Land zu Land stark variieren. International haben Betreiber mit umfassenden Angeboten an Tischspielen und flexiblen Zahlungsoptionen an Beliebtheit gewonnen, wobei solche iGaming Anbieter ohne Limit bei Cardplayer.com beschrieben und bewertet werden.
E-Sport boomt ebenfalls: China etwa hat seine Dominanz im E-Sport weiter ausgebaut. Laut jüngeren Statistiken erzielten chinesische E-Sportler im Jahr 2021 Preisgelder von rund 40 Millionen US-Dollar. China bleibt auch führend im Bereich der Rollenspiele, insbesondere durch Titel wie Genshin Impact, das weltweit hohe Einnahmen und Nutzerzahlen verzeichnet.
Die asiatisch-pazifische Region, insbesondere Länder wie China, Japan und Südkorea, bleibt weiterhin auch eine Hochburg für mobile Spiele. Diese Länder gehören zu den Top 10 weltweit in Bezug auf die Spieleausgaben und tragen laut Mordorintelligence.com maßgeblich zum Wachstum des Mobile-Gaming-Marktes bei.
Virtual Reality Gaming verzeichnet in Europa erhebliche Fortschritte. Start-ups wie die französische EVA (Esports Virtual Arenas) kombinieren erfolgreich VR mit traditionellen Gaming-Elementen und expandieren international.
Deutschland trägt seinen Teil zum weltweiten Markt bei, 2023 laut dem Verband der deutschen Games Branche mit knapp 10 Milliarden Euro Umsatz. Die wiederaufgenommene Games-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das neue Gründungsstipendium Games der Bundesregierung sind wichtige Schritte, um den Standort Deutschland für Entwickler und Start-ups attraktiver zu machen. Diese Programme könnten auch für pfälzische Talente und Unternehmen eine Möglichkeit bieten, sich im Wettbewerb zu behaupten.
Ein interessantes Detail: Laut der deutschen Games-Branche war 2024 der Anteil der Spielerinnen und Spieler in Deutschland nahezu ausgeglichen, mit 48 Prozent Frauen und 52 Prozent Männern. Der Verband berichtet außerdem, dass neu gegründete Games-Unternehmen häufiger von Frauen geleitet werden als länger bestehende Unternehmen.
Die Frage bleibt jedoch, ob Rheinland-Pfalz diese Entwicklungen aktiv nutzen wird. Mit einer gezielten Förderung von Netzwerken und mehr Engagement in der E-Sport-Szene könnte die Region ihre Attraktivität steigern. Insbesondere Städte wie Trier und Kaiserslautern, mit ihrer Nähe zu Hochschulen, könnten eine Rolle als Entwicklungszentren spielen.
Lokale Veranstaltungen und Förderbewilligungen für 2025
In der Pfalz gibt es zwar kleinere, aber dennoch bedeutsame Veranstaltungen und Initiativen:
- Pfälzer E-Sport-Vereine:
Lokale Gruppen wie der „Pfälzer eSports“ organisieren regelmäßige LAN-Partys, Turniere und Community-Treffen. - Förderprogramme:
Die Medienförderung Rheinland-Pfalz plant, auch weiterhin Games-Projekte zu unterstützen, die erste diesjährige Förderrunde endet am 30. April 2025. Die Mittel sollen insbesondere kleinere Entwicklerteams und regionale Projekte ansprechen. - Workshops und Bildungsangebote:
In Kooperation mit Hochschulen und Vereinen sollen Workshops zur Spieleentwicklung und E-Sport-Trainingsprogramme angeboten werden, um junge Talente zu fördern.
Die nationale und globale Entwicklung der Gaming-Industrie bietet viele Chancen – die Frage ist nur, ob die Pfalz diese Möglichkeiten ergreift.