KASTELLAUN. Bei der 28. Ausgabe von Deutschlands traditionsreichstem OpenAir-Festival für elektronische Musik kam es erstmals zu einem Anreisestopp für Campinggäste. Durch viel Regen in den Vortagen waren die Wiesen und Felder so stark durchnässt, dass zeitweise jedes einzelne Fahrzeug mit Traktoren auf die Flächen gezogen werden musste. Angrenzende Flächen wurden zusätzlich angepachtet, rund 2.000 Tonnen Schotter zur Befestigung der Wege eingebaut und neue Zufahrten eingerichtet. Dennoch musste Veranstalter I-Motion am Freitagmorgen die Befüllung des legendären CampingVillage vorzeitig beenden, da circa vierzig Prozent der 140 Hektar Campingflächen aufgrund des schlechten Zustands nicht nutzbar waren. Die Anreise war in der Folge nur noch für Tagesbesucher möglich.
„60.000 Besucher wollten zu NATURE ONE kommen. Durch den Anreisestopp und die begrenzten Kapazitäten auf den Tagesparkplätzen konnten allerdings rund 10.000 leider nicht anreisen, denen wir selbstverständlich den Ticketpreis zurückerstatten werden. Es war zwar eine sehr bittere, aber die einzig verantwortungsvolle Entscheidung, die Campingflächen zu sperren“ erklärt Oliver Vordemvenne von I-Motion. „Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen stand man knöcheltief im Schlamm – das Wetter hat uns dieses Jahr erneut sehr zwiegespalten zurückgelassen.“
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Bei den 50.000 die dabei sein konnten herrschte beste Festivalstimmung. Auf der ehemaligen US-Raketenbasis Pydna bei Kastellaun im Hunsrück standen auf den insgesamt 22 Bühnen rund 350 (inter-)nationale Künstlerinnen und Künstler. Darunter zahlreiche internationale Stars wie Charlotte de Witte, Lilly Palmer, Amelie Lens, Reinier Zonneveld, Sara Landry, Kölsch, Neelix, Marten Hørger, Adam Beyer, Boys Noize oder Alle Farben. Neben den fünf großen Headfloors, die Platz für jeweils mehrere Tausend Feiernde boten, entfachten die kleineren Clubfloors in und auf den Bunkern echtes „Underground-Feeling“. „ARTE Concert“ sowie der Radiosender SUNSHINE LIVE übertrugen viele Stunden live von NATURE ONE.
Am Sonntagmittag begann die Abreise der Festivalbesucher, feststeckenden Fahrzeugen kamen Landwirte aus der Region mit Traktoren zu Hilfe, die Kosten trägt der Veranstalter. Bis Montag bleibt der Campingplatz geöffnet.
„Im kommenden Jahr feiern wir vom 31. Juli bis 4. August das 30-jährige Jubiläum von NATURE ONE. Darauf freuen wir uns bereits sehr, und gleichzeitig haben wir einige Hausaufgaben zu machen. Denn Extremwetterereignisse werden zur neuen Normalität. Darauf müssen wir das Anreise- und Campingkonzept noch stärker anpassen“, gibt Oliver Vordemvenne einen Ausblick.