10.05.2023
BAD KREUZNACH (red). Der Garten des Museums Römerhalle wird jetzt durch historische Weinreben aufgewertet. Gemeinsam mit dem Weinorden an der Nahe hat das Museum Römerhalle die Verschönerung vorgenommen. Museumsleiter Marco van Bel pflanzte gemeinsam mit Mitgliedern aus dem Ordenskapitel Rebstöcke der Sorten Elbling, Orleans und Heunisch.
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Diese Sorten wurden gewählt, weil es zahlreiche Hinweise darauf gibt, dass sie bereits von den Römern angebaut worden waren. Sie oder Vorläufer gelangten über die Mosel an den Rhein und von dort auch an die Nahe, zum Beispiel zum Disibodenberg. Die Pflanzung der insgesamt rund 20 Reben stellt einen weiteren Baustein zur Steigerung der Attraktivität der Museen im KulturViertel Bad Kreuznach dar.
„Wir möchten den Bezug des Museums Römerhalle zu den Römern weiter stärken und die Weinkultur mehr in den Mittelpunkt rücken“, informiert Museumsleiter van Bel.
Er bedankte sich herzlich beim Weinorden für die Stiftung der historischen Rebsorten. Zur gemeinsamen Pflanzaktion wurde römisches Brot und Mulsum, eine römische Weinzubereitung mit Honig, gereicht.
Weinanbau und -genuss bei den Römern
Anders als man es vermuten könnte, brachten nicht die Römer den Wein nach Europa. Die Weinrebe kam über die griechischen Kolonien nach Spanien, Nordafrika und Südfrankreich. Die Griechen und Etrusker gaben ihre Kenntnisse über den Weinanbau an die Kelten weiter. Mit dem Niedergang der Griechen breitetet sich die Weinkultur im Römischen Reich aus. Die Römer begannen die verschiedenen Weinsorten zu unterscheiden. Römische Winzer versuchten vor allem Weißweine wie den damals so beliebten Falerner zu produzieren.
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Im Leben der Römer kam der Wein überall vor. Sie nutzten ihn nicht nur als Währung, sondern erkannten auch seine heilende Wirkung. Wein war ein Grundnahrungsmittel, der Weinbau der einträglichste Zweig in der Land- und Viehwirtschaft. Jedoch tranken Römer den Wein in den seltensten Fällen pur, sondern vermischten ihn oftmals mit Wasser. Im römischen Bürgertum gehörte Wein zu den privaten Mahlzeiten wie zu feierlichen Gelagen. Das einfache Volk ging in die Tavernen. Die Stadtverwaltungen in der republikanischen Zeit sorgten dafür, dass Wein stets zu günstigen Preisen erhältlich war.
Der Weinorden an der Nahe
Der Weinorden an der Nahe hat es sich laut Vereinssatzung zur Aufgabe gemacht „alle Freunde der Weine von der Nahe (…) den Weinbau nebst seiner Entwicklungsgeschichte und die Weinpflege zu fördern und zur Hebung der Weinkultur und des traditionellen Brauchtums beizutragen“. Er unterstützt außerdem Forschung zu weinwissenschaftlichen Themen und ist zur Förderung der Weine von der Nahe im In- und Ausland vernetzt.
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