BAD KREUZNACH. Die Mitarbeiter des Bäderhauses und der Crucenia Thermen haben sich sicherlich ein anderes Weihnachtsfest vorgestellt. Denn ihre Zukunft ist ungewiss, nachdem der Aufsichtsrat der Gesellschaft für Beteiligungen und Parken in Bad Kreuznach mbH (BGK), mit Geschäftsführer Christoph Nath an der Spitze, am Dienstag beschloss, dass die BGK keine Euros mehr für die Unterhaltung der beiden Freizeiteinrichtungen geben kann. Der Aufsichtsrat beschloss, dass die Stadt Bad Kreuznach künftig die BAD-Gesellschaft mit dem Bäderhaus, die Crucenia Thermen und das Gesundheitszentrum übernehmen.
Über diesen brisanten Vorschlag muss sich der Stadtrat im neuen Jahr Gedanken machen und eine Entscheidung fällen. Aufgrund der desolaten Finanzlage der Stadt, kann man sich nur sehr schwer vorstellen, dass der Rat sein OK gibt. Die Stadt startet mit einem Minus von 18 Millionen Euro in das Jahr 2025.
Nach massivem Druck lud die Betriebsgesellschaft für Schwimmbäder und Nebenbetriebe am Donnerstag kurzfristig zu einer Pressekonferenz ein. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden, Bürgermeister Thomas Blechschmidt, ist es bei diesem brisanten Thema sehr wichtig, Transparenz zu zeigen und die Bürger über die Beschlüsse zu informieren. „Die Mitarbeiter sind kurz vor Weihnachten sehr verunsichert“, so Blechschmidt zu Beginn der Konferenz.
Der Geschäftsführer der Kreuznacher Beteiligungsgesellschaft, Christoph Nath, machte nochmals deutlich, dass das Bäderhaus und die Crucenia Thermen für die Stadt wichtig sind, aber dass die BGK aus finanziellen Gründen das Minus der beiden Einrichtungen nicht mehr tragen kann. Unter anderem gibt es für die Bad-Gesellschaft keine Kredite der beiden Banken mehr. Nath sprach von einem gewachsenen Problem, aber auch davon, dass die Einrichtungen der Stadt etwas gebracht haben.
Mit der Abgabe der BAD-Gesellschaft zu der das Bäderhaus, Crucenia Thermen und Gesundheitszentrum gehören, möchte die BGK der Stadt und dem Stadtrat ermöglichen, zu entscheiden, wie es mit den wichtigen Einrichtungen weitergehen soll, da sie ein vermeintlich wesentlicher Bestandteil der Stadt sind. „Die Stadt kann die eigene Zukunft selbst gestalten“, so Nath.
Die Übergabe der BAD-Gesellschaft soll nach Wunsch des Aufsichtsrates schon in den kommenden Monaten erfolgen. Ziel ist es, alle Beschlüsse vor der Sommerpause 2025 zu erzielen.
In Bezug auf das jährliche Defizit von zwei Millionen Euro merkte Thomas Blechschmidt an, dass die Bauweise des Salinenbads schon bei der Planung kritisch hinterfragt werden hätte müssen. „Wie man an den Zahlen vor einigen Jahren schon sehen konnte, hätte das Salinenbad in dieser Ausführung gar nicht so gebaut werden dürfen“, so Blechschmidt. Zu diesem Zeitpunkt war er allerdings noch nicht im Amt.
Sollte der Stadtrat die Übernahme der BAD-Gesellschaft beschließen, dann könnte sich der Geschäftsführer der Kreuznacher BAD-Gesellschaft, Klaus-Dieter Dreesbach eine Neuausrichtung der Einrichtungen vorstellen. Bei der gestrigen Pressekonferenz stellte er bereits ein Konzept vor. Man könnte seiner Meinung nach, einige Saunen in die Crucenia Thermen integrieren. Auch könnte eine neue Solelounge mit Sole-Vernebler eingerichtet werden. Weiterhin könnte von den Thermen auch ein Zugang zum Gesundheitszentrum erfolgen.
Diese Umbaumaßnahmen sind aber sicherlich auch mit erheblichen Kosten verbunden. Jetzt bleibt erst einmal abzuwarten, wie der Stadtrat über den Vorschlag der BGK entscheiden wird.