REGION. Viele Kunden der Sparkasse Rhein-Nahe müssen künftig auf einige ihrer Stammfilialen verzichten. Wie der Zweckverband am Mittwoch in seiner Sitzung beschloss, werden 2025 insgesamt sechs Filialen in den Kreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen geschlossen und zu Selbstbedienungsstandorten umgewandelt.
Nach einer umfassenden Analyse von Bewertungskriterien wie der Anzahl der betreuten Kunden, der Beratenden, der Wegminuten zum nächsten Beratungs-Center, der Serviceintensität und dem Wettbewerb vor Ort, sollen beratungsintensive Standorte durch Bündelung von Kompetenzen künftig gestärkt werden.
Aus diesem Grund werden die Filialen ohne Beratungsangebote in Hargesheim, Wallhausen, Planig, Stadecken-Elsheim und Bingen-Büdesheim sowie das Center in Bad Münster werden zu Selbstbedienungsstandorten vereint und von der Fahrbaren Zweigstelle angefahren. Eine Auflösung der Standorte Bosenheimer Straße, Guldental, Waldalgesheim, Gau-Algesheim, Ingelheim Rheinstraße und Heidesheim wurde bereits im Verwaltungsrat 2023 beschlossen. Schon heute steuert die mobile Service-Filiale der Sparkasse Rhein-Nahe 78 Standorte pro Woche an, künftig werden es fast 90 sein.
„Ich möchte das Konzept der Fahrbaren Zweigstelle noch einmal hervorheben. Sie ist mehr als eine reine Service-Stelle, sondern vielmehr ein sozialer Ort der Begegnung. Wenn der Bus kommt, kommen auch die Menschen im Ort zusammen“, so Zweckverbandsmitglied Andrea Manz.
Die Sparkasse verspricht sich durch diese Maßnahmen, dass die klassische „Service-Filiale“ digitaler und mobiler wird.
„Digitaler werden – Sparkasse bleiben, das wird unser Leitfaden für die Zukunft sein. Denn eines ist klar: die nächsten Jahre werden für Banken anspruchsvoll bleiben. Wer seine Digitalität nicht zielorientiert weiterentwickelt und keine Kostenvorteile für Kunden sicherstellt, wird dem Wettbewerbsanspruch von Kunden und Unternehmen zukünftig nicht gewachsen sein“, so Vorstand Jörg Brendel.
Mit der aktuellen Geschäftsentwicklung zeigt sich die Sparkasse Rhein-Nahe zufrieden. „Nach einem sehr herausfordernden Jahr 2023 wurden frühzeitig stabilisierende Maßnahmen eingeleitet sowie die Geschäfts- und Risikostrategie entsprechend angepasst, sodass wir nun wieder voll im Plan sind. Das bislang erreichte qualifizierte Wachstum in Verbindung mit einem sehr effektiven Ressourcen- und Kostenmanagement wirkt sich schon jetzt positiv auf unsere Ertragslage und Zukunftsfähigkeit aus. Dies ist nicht zuletzt der Unterstützung und dem Engagement unserer Mitarbeitenden zu verdanken“, berichtete der Vorstandsvorsitzende Holger Wessling.
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Entgegen dem aktuellen Markttrend weist die Sparkasse im Jahr 2024 ein sehr stabiles Einlagengeschäft auf und auch das Kreditgeschäft in der Region hat sich stabilisiert. Lediglich in der Baufinanzierung gibt es konjunkturelle Schwankungen. Damit bewegt sich die Sparkasse im Betriebsergebnis vor Bewertung bei derzeit rund 36 Millionen Euro auf Planniveau und sieht auch für die Folgejahre moderate Steigerungen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die konsequente Nutzung der Skalierungseffizienzen, die die Sparkassen-Finanzgruppe durch die Standardisierung von IT-Systemen, Prozessen und Produkten bietet.
