BAD MÜNSTER AM STEIN-EBERNBURG. Mit Wehmut blickt das Ehepaar Dorle und Heinz-Jürgen Metz dem Abschluss der Campingsaison am Nahe-Alsenz-Eck Ende Oktober entgegen. 45 mal schon haben sie Frühjahr, Sommer und Herbst auf dem idyllischen Platz verbracht. Von Anfang an hat sie der landschaftliche Reiz des Camperidylls in den Bann geschlagen.
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Auf der einen Seite blickt man auf den Felssporn des Rheingrafenstein, an dem die Burgruine wie ein Wespennest klebt. Auf der anderen Seite thront die Ebernburg auf ihrem Hügel über dem Stadtteil – und davor rauscht das Nahe-Wehr. Licht und Schatten sind hier für die Camper gleichermaßen zu haben. Kurpark und Wandergebiete liegen „vor dem Zelt“.
Wie viele andere treue Gäste kommen die beiden Jahr für Jahr wieder. Dabei hat es sie aus dem benachbarten Bretzenheim, nur wenige Kilometer naheabwärts zufällig an das schöne Fleckchen Erde verschlagen. Man wollte über Nacht eine Regenpause überbrücken – blieb und kam wieder – lange Jahre mit dem Wohnwagen „Knaus Mustang“ Baujahr 1979 – dem Jahr des ersten Besuchs am Nahe-Alsenz-Eck. Den Campingplatz gab es da bereits seit 1967. Hannelore und Philipp Rapp hat einen alten Zeltplatz in ein zunehmend beliebteres Domizil für Camper verwandelt und damit ein zweites Angebot neben der Anlage an der Karlshalle geschaffen. Das Ehepaar Metz hat alle Wandlungen der Besitzerwechsel mitverfolgt und pflegte zu allen Betreibern einen engen persönlichen Kontakt. So führte Hannelore Rapp selbständig den Platz nach dem Tod ihres Mannes weiter und übergab ihn an ihre Tochter Christine im Jahr 1987, die mit ihrem Mann Antonio Velasco die Geschäfte erfolgreich bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 führte. Antonio Velasco managte dann für weitere zehn Jahre das Camping am Nahe-Alsenz-Eck bis er den Platz einem neuen Betreiber, Christoph Bermes, übergab. Der hat mittlerweile mit vielen neuen Ideen auch neue Kunden gewonnen, pfiffige Ideen für neue Gebäudetypen entwickelt, den Sanitärbereich in Eigenarbeit saniert und den Platz von 60 auf 100 Stellplätze erweitert. Er achtet auf die richtige Mischung von freien Plätzen und Dauercampern und muss insbesondere im Winter Vorkehrungen für ein schnelle Platzräumung auf dem 30 Hektar großen Gelände treffen. Hierfür steht ein geschützter, höher gelegener Platz der terrassenförmigen Anlage zur Verfügung.
An Hochwasser können sich auch Dorle und Heinz-Jürgen Metz bestens erinnern. 1993 und 1995 war „landunter“ am Nahe-Alsenz-Eck – der Betreiber verzweifelt. Da hat die Camperfamilie zusammengestanden und den Platz wieder in die Reihe gebracht. Überhaupt ist neben der Landschaft, der Naturnähe, dem besonders erfrischenden und wohltuenden Klima das Gemeinschaftserlebnis ein besonderer Wert des „Camperlebens“. „An- und Abcampen“, Hexennacht, Muttertag und Vatertag boten ebenso Gelegenheit zum Feiern wie spontane Begegnungen und gemeinsame Abende am Grillfeuer. Das kontaktfreudige Paar hat so viele Freunden und Bekannte gefunden: „Man fährt ein paar Kilometer und trifft die halbe Welt“, freut sich Heinz-Jürgen Metz noch heute über die Offenheit des Camperbiotops.