21.11.2023
BAD KREUZNACH (red). Vor seiner Fahrt zum Ehrenfriedhof im Lohrer Wald zur Gedenkfeier am Volkstrauertag war Oberbürgermeister Emanuel Letz Gast im „Luftschutzbunker-Museum“ am Aufgang zur Kauzenburg in der historischen Neustadt. Dort suchten im Zweiten Weltkrieg bis zu 1600 Menschen Zuflucht vor den Luftangriffen. Eine Stätte des Leids, der Verzweiflung und Hoffnung. „Niemals mehr Krieg. Das Gedenken an die Opfer muss auch Mahnung und Verpflichtung sein“, so der OB, der sich bei Steffen Kaul für dessen Initiative, den Bunker wieder begehbar zu machen, bedankte.
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Steffen Kaul hatte viele Helferinnen und Helfer eingeladen, bei denen er sich herzlich bedankte. Im März hatte Kaul zu einer großen Aufräumaktion gerufen. Der Kellerraum vor dem Bunkergang in den Kauzenberg war innerhalb von zwei Stunden leer: Rohre aus Plastik und Eisen, Schläuche, Gaskartuschen, Kabel, Leitungen, Schutt etc. Insgesamt wurden fünf Anhängerladungen vom städtischen Bauhof entsorgt. Mitglieder des Altstadtvereins, Anwohner der historischen Neustadt und weitere Helfer und Helferinnen bildeten eine Mannschaft, die die Arbeit schnell erledigt hatte. Unter den Fleißigen war auch Bürgermeister Thomas Blechschmidt, der als versierter Hobby-Handwerker mit der Flex die alten Eisenregale zerlegte. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Blechschmidt an dem Treffen am Sonntag nicht teilnehmen, entschuldigte ihn OB Letz.
Der Keller diente einst als Lagerraum der ehemaligen Sanitätsfirma Nau. Holger Lange, Schwiegersohn des verstorbenen Inhabers, packte mit an und unterstützt als Eigentümer des Kellers Kauls Initiative. Harald Könemann sponserte die Beleuchtung und die Stellwände mit Fotos aus der Bad Kreuznacher Nazizeit und von den durch die Bombenangriffe von zerstörten Gebäuden. Sponsorgaben sind auch eine Luftschutz-Apotheke mit originalem Inhalt, Helme, Gasmaske und weiteren Utensilien.
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Tagebuchaufzeichnungen des Arztes Dr. Alfred Behrens, der Dienst im Luftschutzbunker tat, schildern eindrucksvoll die teils katastrophalen hygienischen Verhältnisse unter denen die Menschen litten. An der Mauer neben dem Eingang zum Bunker weist ein Schriftzug, den der Künstler Oliver Degen malte, auf das Museum hin, eine Arbeit, die die Gewobau sponserte.
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Seinen Gästen erzählte Steffen Kaul, dass der Gewölbekeller aus dem 13. Jahrhundert stammt. Von da aus führt der Gang rund ein Kilometer in den Kauzenberg. Für seine nächste Raumaktion im Frühjahr 2024, denn der Gang ab Kellerraum liegt voller Schutt, hat er die Wirtschaftsjunioren gewonnen.
Harald Könemann teilte mit, dass ein Antrag gestellt ist, Steffen Kaul zum Ehrenbürger zu ernennen, als Würdigung seiner Verdienste um die Stadtgeschichte.
Führungen durch das Bunkermuseum bietet Steffen Kaul nach Terminvereinbarung über Handy 0170/5820172 an.
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