04.08.2023
BAD KREUZNACH (red). Seit März setzt das Darmzentrum Nahe am Krankenhaus St. Marienwörth auf technische Unterstützung durch ein neues KI-System. Dazu gehören hochauflösende Video-Endoskope, eine dazugehörige Bildschirmtechnik und Prozessoren der neuesten Generation.
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Das System eines japanischen Herstellers ersetzt die Vorgänger peu à peu und bietet Medizinern eine exaktere Diagnostik. Davon profitieren auch die Patienten. Bei einer Darmspiegelung beispielsweise wertet die neue Technik die Bild- und Videodaten aus Dick- und Dünndarm in Echtzeit aus und vergleicht diese mit etwa 120.000 vorhandenen Bildern von Polypen. Die Chancen auffällige Strukturen im Darmraum zu sehen, sollen dadurch steigen.
Der leitende Oberarzt der Inneren Medizin Dr. Clemens Ballmann erklärt: „Bei einer Darmspiegelung wird der Darm auf Polypen und verdächtige Veränderungen untersucht. Wenn Polypen entdeckt werden, entfernt man sie direkt. Dadurch sinkt das Risiko für Darmkrebs. Die neue Technik weist uns Mediziner mit Funktionen wie farbiger Überlagerung, Filtern und einer Zoom-Funktion auf mögliche Auffälligkeiten hin.“
Entdecken, Diagnostizieren und Therapieren können durch die technischen Assistenten vereinfacht werden. Liegen Polypen beispielsweise hinter der Schleimhaut versteckt, erkennt das System diese aufgrund der auffälligen Struktur und setzt eine farbige Markierung mit einem Kreis. Jetzt kann die medizinische Fachkraft heranzoomen und einschätzen welche Therapie erfolgt. Die neuen Endoskope samt angeschlossener Bildschirmtechnik kommen im Darmzentrum Nahe sowohl bei der Vorsorge als auch bei Notfällen zum Einsatz.
Zum Thema Vorsorge rät einer der Leiter des Darmzentrum Nahe, Prof. Dr. Volker Schmitz: „Die Säulen der Gesundheit sind die gesunde Lebensführung mit Bewegung, da wo nötig Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung mit bestenfalls mediterraner Kost und das Meiden von Alkohol und Nikotinkonsum.
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Darüber hinaus ist es ratsam die Vorsorgekoloskopie für Frauen ab dem 55. Lebensjahr und Männer ab dem 50. Lebensjahr wahrzunehmen. Bei einigen besonderen Situationen und insbesondere Beschwerden in Rücksprache mit dem Hausarzt individuell auch jederzeit früher.“
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Das Darmzentrum Nahe am Krankenhaus St. Marienwörth wurde als eines der ersten in Rheinland-Pfalz im Jahr 2008 durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert. Vorangetrieben von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) gibt es in allen Bereichen der Onkologie viele Anstrengungen, bundesweit Diagnostik und Therapie für die von Krebs betroffenen Menschen zu verbessern und möglichst überall in vergleichbarem Umfang nach dem aktuellen medizinischen Kenntnisstand vorzuhalten und in einem stetigen Entwicklungsprozess zu verbessern. Daraus sind bisher rund 300 durch die DKG bzw. das Zertifizierungssystem Onkozert (OZ) standardisiert zertifizierte Darmzentren entstanden.
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