12.05.2023
SCHNEPPENBACH / MAINZ (red). Für sein langjähriges engagiertes Wirken in der Gedenk- und Erinnerungsarbeit hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Vorschlag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer den in Schneppenbach lebenden Reiner Engelmann mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit, überreichte dem Sozialpädagogen und Jugendbuchautor im Rahmen einer Feierstunde die Auszeichnung.
„Als Sozialpädagoge hat sich Reiner Engelmann in herausragendem Maße für die Leseförderung, die Gewaltprävention und die Kinder- und Menschrechtsbildung an Förderschulen eingesetzt. Sein Anliegen ist es hierbei immer gewesen, einen schülergerechten Zugang zu herausfordernden Themenfeldern wie den Holocaust und die Menschenrechte herzustellen. Die Einrichtung einer Bibliothek unterstreicht sein bemerkenswertes Engagement“, sagte Minister Hoch anlässlich der Ordensverleihung.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist Herr Engelmann ein anerkannter Jugendbuchautor, der inzwischen fast 40 Bücher zu gesellschaftlichen Brennpunktthemen verfasst hat. „Erinnern für die Zukunft“ ist das Leitthema seines beeindruckenden Schaffens. Einige seiner Werke gehören zum Lektürekanon an Schulen und wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. Für sein Buch „Der Fotograf von Ausschwitz – das Leben des Wilhelm Brasse“ erhielt er mehrere Preise.
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Die historische Recherche zur Aufarbeitung und Dokumentation zahlreicher Einzelschicksale ist die Grundlage, die er anhand verschiedener Formate für unterschiedliche Zielgruppen vermittelt. Mit der Verarbeitung seiner Ergebnisse in fiktiver Form als erfolgreicher Jugendbuchautor trägt er dazu bei, auch andere Zugänge zu einem Thema zu schaffen, das der stetigen Erinnerung und gesellschaftlichen Anerkennung bedarf. So etwa in seinem Buch „Alodia, du bist jetzt Alice!“‘, in dem er Kinderraub und Zwangsadoption im Nationalsozialismus thematisiert auf der Grundlage von Gesprächen, die er mit einer Zeitzeugin geführt hat.
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Die pädagogische und fachliche Kompetenz von Herrn Engelmann spiegelt sich darüber hinaus in von ihm organisierten Veranstaltungen wider. Regelmäßig bietet er Fortbildungen am Pädagogischen Landesinstitut an, führt Studienfahrten nach Auschwitz durch und organisiert Zeitzeugenveranstaltungen an Schulen. Richtschnur seines Engagements ist hierbei stets die konsequente Orientierung an den Menschen- und Bürgerrechten sowie die Prinzipien einer demokratischen, offenen und pluralen Gesellschaft. Wichtige Impulse hierfür hat er nicht nur im Zuge seines Einsatzes für Amnesty International gegeben, sondern auch als Mitwirkender des Netzwerks „Demokratie lernen und leben“. Ein weiteres Anliegen war ihm die Verankerung von Kinderrechten in Rheinland-Pfalz.
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„Reiner Engelmann ist ein Mensch, der sehr viel Haltung und Stärke in sich trägt. Durch die Lesungen seiner Bücher in Schulen hat er tausenden von jungen Menschen die einzelnen Schilderungen der NS-Gräuel nähergebracht und eine Auseinandersetzung über das Thema angeregt. Seiner wertschätzenden Arbeit ist es zu verdanken, dass auch kommende Generationen möglichst nie vergessen, was während der Nazi-Diktatur geschehen ist“; betonte Clemens Hoch.
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