24.04.2023
HARGESHEIM (red). Wenn ein Großaufgebot von mehr als 100 Einsatzkräften von Polizei und Rettungsdienst an einer Schule im Einsatz sind, deutet das in der Regel nicht auf etwas Gutes hin. Am vergangenen Samstag war die Alfred-Delp Schule in Hargesheim allerdings nur die Kulisse für einen großen Praxistag der Auszubildenden zum Notfallsanitäter im DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe in Zusammenarbeit mit Einsatztrainern der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz.
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In gleich drei sehr herausfordernden Szenarien trainierten die Einsatzkräfte auf verschiedene Weise das koordinierte Vorgehen im Falle des Eindringens eines bewaffneten Täters in das Schulgebäude. Im Vordergrund stand hierbei die Zusammenarbeit von Polizei und Rettungsdienst bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen (LebEL) mit einer großen Anzahl von Schwerverletzten und Betroffenen. Die Besonderheit lag an diesem Trainingstag darin, dass die Akteure des Rettungsdienstes fast ausschließlich aus Auszubildenden im dritten Lehrjahr der Notfallsanitäterausbildung bestanden.
In mehrere Teams aufgeteilt, übernahmen die Auszubildenden die Erstversorgung von Verletzten in und um das Schulgebäude. Eigens für die Übung wurden über 40 Patientendarsteller aufgeboten, die teils mit sehr schweren Verletzungen ausgestattet wurden. So bot sich den angehenden Notfallsanitätern ein komplexes Notfallbild, das auch den Einsatz seltener Notfalltechniken, wie das Stoppen lebensbedrohlicher Blutungen, chirurgisches Atemwegsmanagement und die Anlage von Tourniquets erforderte.
Die Einsatztrainer der Polizei trainierten mehrfach das taktische Eindringen in das weitläufige und verwinkelte Gebäude, sowie die möglichst schnelle Festnahme der Täter. In Zusammenarbeit mit den Kräften des Rettungsdienstes unterstützten sie ebenfalls in der Verletztenversorgung.
„Wir veranstalten einen solchen Praxistag mit der Polizei und unseren Auszubildenden bereits zum zweiten Mal und ich kann nur unterstreichen, wie wichtig das regelmäßige gemeinsame Training von solch hochkomplexen und schwierigen Einsatzlagen ist. Der Wissensgewinn für Polizei und Rettungsdienst ist jedes Mal enorm. Es macht eben einen großen Unterschied, ob Einsatzkonzepte am grünen Tisch besprochen werden, oder ob man mit viel Aufwand und Engagement ein großes Stück Realität ermöglicht, welches dann eine echte Auswertung und direktes Feedback durch eigenes Erleben ermöglicht. Wir sollten solche Trainings deutlich häufiger durchführen, um noch besser für diese Art von Einsätzen aufgestellt zu sein.“ resümiert die leitende Praxisanleiterin des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe.
Auch die Beteiligten aus dem Team der Einsatztrainer der Polizeihochschule Rheinland-Pfalz zeigten sich am Ende des Tages erneut begeistert vom gemeinsamen Lernen und Trainieren.
„Für uns sind solche realitätsnahen Trainingstage ein echter Gewinn, da wir daraus Lehren für die Ausbildung von Polizistinnen und Polizisten ziehen können und uns auch selbst immer weiterentwickeln können. Die Kooperation mit dem DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe ist dabei auf dem Weg eine gute Tradition zu werden. Was uns beeindruckt hat, ist die Leistungsfähigkeit und die hohe Professionalität der Auszubildenden.“ so der Leiter des polizeilichen Einsatztrainings an diesem Tag.
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Der gemeinsame Übungstag mit der Polizei ist für die angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter immer das Highlight der praktischen Ausbildung. „Ein solches Großereignis erfordert eine lange Vorbereitung und ist ohne Unterstützung nicht denkbar. Daher danken wir der Alfred-Delp Schule sehr herzlich für die Überlassung des Schulgebäudes und den Jugendlichen von mehreren Schulsanitätsdiensten und DRK-Bereitschaften für deren Engagement als ehrenamtliche Verletztendarsteller. Ohne diese wäre das alles nicht möglich gewesen.“ bedankt sich Jörg Steinheimer als Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Rheinhessen-Nahe herzlich bei allen Akteuren.
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Für das kommende Jahr sind die Verantwortlichen bereits in der Planung für einen weiteren Trainingstag.
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