HOCHSTETTEN DHAUN. Geselle ist der 26-jährige Manuel Schlich seit der Winterprüfung. Nach dreieinhalb Jahren Ausbildung zum Metallbauer hat er es im ersten Anlauf gepackt. Stolz sind er und sein Chef, Sascha Reit, auf diese Leistung. Gemeinsam blicken sie auf diese Zeit mit Julia Graf zurück. Sie kennt die gemeinsame Geschichte von Anfang an und freut sich sehr, dass Manuel Schlich auch übernommen wurde. Sie arbeitet bei der FAW gGmBH, der Fortbildungsakademie der Wirtschaft, in Idar-Oberstein. Als Sozialpädagogin betreut sie junge Menschen auf dem Weg durch die Ausbildung.
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Schlich erinnert sich vor allem daran, wie positiv die Unterstützung der AsA für ihn war und „dass man immer hinkommen konnte, Fragen stellen konnte, geholfen bekommen hat. Armin Schramm hat mir gut weitergeholfen.“
AsA steht für assistierte Ausbildung und beschreibt eine Maßnahme der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach. Sie ist ein kostenfreies Angebot für Jugendliche und Betriebe. Sein Chef ist froh, dass er dieses Angebot freitags regelmäßig wahrgenommen hat. „Das war super und das hat ihm auch geholfen. Die anderen Prüflinge haben das nicht so gemacht und sind durchgefallen. Sie mussten wiederholen“, betont Sascha Reit.
Manuel Schlich hat die Chance auf Ausbildung bekommen, obwohl er weiter weg wohnte als ein Mitbewerber. Er ist immer zuverlässig mit der Bahn gekommen oder wurde von seinen Eltern gefahren. Das überzeugte seinen Ausbilder.
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An den Berufsschulunterricht erinnert sich der junge Geselle gerne. Die ersten zwei Lehrjahre hat er die Berufsschule in Idar-Oberstein besucht, da er in den ersten zwei Lehrjahren im Rahmen einer überbetrieblichen Ausbildung (BaE) als Azubi bei der Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH in Idar-Oberstein angestellt war. Dabei war sein Praxisbetrieb Firma Reit. Die Agentur für Arbeit Bad Kreuznach finanziert diesen überbetrieblichen Ausbildungsplatz, der auch Stütz- und Förderunterricht umfasst. Seine guten Leistungen überzeugten den Betrieb und so übernahmen sie ihn zum dritten Lehrjahr in die reguläre Ausbildung. Damit seine schulischen Leistungen auch stabil blieben, nahm er dann den Förderunterricht der assistierten Ausbildung in Anspruch.
So wechselte er zum 3 Lehrjahr auch in die Berufsschule nach Bad Kreuznach und bereute dies nicht. Hier erinnert er sich vor allem an einen strengen, aber guten Lehrer, der viel vermittelt und Ahnung von der Praxis hat. Sein neuer Lehrer war auch im Prüfungsausschuss und bringt sehr viel praktische Erfahrung mit sich.
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Er hat auch einen Verbesserungsvorschlag: „Die Lehrgänge hätten von den Inhalten her früher sein sollen und zum Ende hin eine intensive Prüfungsvorbereitung bieten sollen. Es war von Anfang an klar, dass es was Handwerkliches werden soll. Es hätte aber auch Holz sein können, wenn ich mehr Praktika dort gemacht hätte“, blickt er zurück. Praktika haben für ihn und seinen Chef einen hohen Stellenwert. Eltern sollten möglichst früh freiwillige Praktika unterstützen und einfordern. Dabei sollte der goldene Boden des Handwerks wieder mehr in den Blick geraten und eine Ausbildung nach dem Erwerb der Berufsreife als Chance gesehen werden. Auch das Team der FAW Idar-Oberstein weiß um die besseren Zukunftsperspektiven für Jugendliche im Handwerk und die vielfach verständigen und unterstützenden Handwerksbetriebe.
„Super war, dass ich nach einem ersten Praktikum durch die BaE noch mal hierherkam und dann so gut war, dass ich im dritten Lehrjahr übernommen wurde.“, freut sich Schlich.
Für Sascha Reit war dann wichtig, dass der Stütz- und Förderunterricht samt guter Unterstützung mit der AsA fortgesetzt werden konnte. Nun steht noch der Führerschein an, dann ist er auch mobiler was die Arbeiten im Betrieb betrifft. Er soll sobald wie möglich zusammen mit einem Azubi auf Baustellen fahren können. „Die Eigenständigkeit ist immer das große Ziel“, so Reit. Sein Betrieb hat unterschiedliche Erfahrungen und ist sehr engagiert in der Ausbildung in den vergangenen Jahren.
Förderschüler bekommen genauso eine Chance wie Jugendliche, die keinen guten Abschluss haben oder Schwierigkeiten haben.
Es ist spürbar, wie sehr man sich kümmert, wenn Reit von verschiedenen Schicksalsschlägen die auch Jugendliche schon erlebt haben, berichtet. Wo sie sehr gelitten haben, der Betrieb mitgelitten hat und es bedauert haben, wie es ausgegangen ist. Er berichtet aber auch von Jugendlichen, die sich einfach über Wochen krankmelden, ohne zum Arzt zu gehen. Wochen und Monate fehlte er, nahm wohl die Ausbildung nicht ernst. Wenn die Eltern dann dieses Verhalten auch noch unterstützten, kann man sich nur noch von dem jungen Menschen trennen. Umso zufriedener ist Reith mit seinem jungen Gesellen.
Die Ausbildung zum Metallbauer setzt handwerkliches Geschick voraus und die Bereitschaft morgens einfach aufzustehen, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen und mitarbeiten zu wollen. „Daran scheitert es schon bei so manchen Bewerbern“, weiß Reith. Aktuell berichtet er von einem Großvater, der sich für seinen 18-jährigen Enkel beworben hat, der es allein nicht hinbekommt. Das ist im Alltagsgeschäft der Bildungsträger leider kein Einzelfall, bestätigt Julia Graf. Jugendliche, die aus den unterschiedlichsten Gründen in ihrem Heranwachsen zu keiner beruflichen Orientierung und Berufsreife finden konnten, begegnen ihr immer wieder. Doch hier können die entsprechenden und unterschiedlichen Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit helfen. Das diese eine gelungene Investition sein können, zeigt nicht nur die Geschichte von Manuel Schlich.
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red – 12.08.21
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