SIMMERN. Wie könnte die Zukunft des Theodor Fricke Altenpflegeheims in Simmern aussehen? Hintergrund: Der Ersatzneubau für die stationäre Pflegeeinrichtung mit 83 Plätzen, die 1975 erbaut und 2016 von der Stiftung kreuznacher diakonie übernommen worden war, ist dringend erforderlich, um auch künftig den Anforderungen an eine zeitgemäße Pflegeeinrichtung gerecht zu werden und alle baulichen Auflagen zu erfüllen. Mit dem Zukauf eines angrenzenden Grundstücks gab die Stiftung kreuznacher diakonie ein klares Signal, den Standort erhalten zu wollen – nicht zuletzt wegen seiner attraktiven zentralen Lage mit direkter Anbindung an das Stadtzentrum und der festen Verankerung der Einrichtung in das Gemeinwesen.
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„Aber die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um das Pflegeangebot des Standorts mittelfristig zukunftsfähig aufzustellen und zu sichern, stellen uns vor große Herausforderungen“, sagt Monika Kolling, Geschäftsbereichsleiterin Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie. Die unzureichende Refinanzierung durch den landesweit festgesetzten Baukostenhöchstsatz erschwere die Finanzierung maßgeblich. Zudem verfolge das Land inzwischen eine neue Strategie hinsichtlich Leistungsangeboten für pflegebedürftige Menschen: Von klassischen stationären Einrichtungen soll sich der Fokus hin zu Gemeindezentren bzw. Quartierskonzepten mit einem übergreifenden Angebot für die Bevölkerung verschieben.
Wie ein solches Konzept in Simmern gelingen könnte, darüber hat sich Anfang Oktober initiiert von Monika Kolling eine Arbeitsgruppe verschiedener Interessengruppen im Paul-Schneider-Haus in Simmern in einem Ideenworkshop ausgetauscht. Mit dabei: Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, der Beratungs- und Prüfbehörde des Landesamtes, der Stadt Simmern, der lokalen Wirtschaft und des evangelischen Kirchenkreises Simmern-Trarbach zusammen mit dem Leitungsteam des Geschäftsbereichs Seniorenhilfe und Hospize der Diakonie, des Dr. Theodor Fricke Altenpflegeheims, weiterer Mitarbeitende der Seniorenhilfe sowie zentrale Bereiche der Stiftung. In einem ersten Aufschlag in großer Runde wurden Ideen für die Realisierung und insbesondere die Finanzierung eines innovativen und zukunftsfähigen Neubauprojektes am Standort in der Kirchberger Straße 2 gesammelt. Fachkundig begleitet wurde der Workshop von der Berliner Beratungsagentur SOCIUS.
Entstehen soll ein in einem breiten Konsens der Beteiligten getragenes Gesamtkonzept für ein Gemeinschaftszentrum, das einen fließenden Übergang zwischen verschiedenen Versorgungsformen ermöglicht und attraktive Gemeinschaftsflächen bietet, die von allen genutzt werden können. Angestrebt wird eine umfassende Pflegeversorgung, die eine gute Integration in das Gemeinwesen ermöglichen soll. „Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung eines solchen Gemeinschaftszentrums ist jedoch die langfristige wirtschaftliche Finanzierbarkeit“, betont Monika Kolling.
Die Geschäftsbereichsleiterin der Seniorenhilfe zeigte sich nach dem erfolgreichen Ideenworkshop allerdings sehr angetan: „Es herrscht eine weitgehende Übereinstimmung der Vorstellungen und eine klare Bereitschaft des Ministeriums, zusammen mit der Stiftung kreuznacher diakonie ein innovatives, zukunftsorientiertes Neubauprojekt für Simmern zu entwickeln“, sagte Monika Kolling nach dem Treffen. „Die Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums haben zudem signalisiert, dass sie das Vorhaben unterstützen und an einem Gesamtkonzept für ein Gemeinschaftszentrum arbeiten wollen.“
In einem nächsten, kurzfristigen Termin in kleiner Runde mit Vertretern des Ministeriums und der Stiftung kreuznacher diakonie sollen die unterschiedlichen Leistungsangebote mit konkreten Platzzahlen und die insgesamt vorgesehenen Gemeinschaftsflächen abgestimmt sowie konkrete Fördermöglichkeiten besprochen werden. Im Frühjahr nächsten Jahres ist erneut ein großer Workshop geplant, dann zur konkreten Konzeptentwicklung.
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