Herzmedizin auf neuem Niveau
BAD KREUZNACH. Wenn das Herz aus dem Takt gerät, kann das ernsthafte gesundheitliche Folgen haben – von Herzschwäche und Schlaganfall und bis hin zum plötzlichen Herztod. Deshalb ist eine frühzeitige Behandlung besonders wichtig. Um Patientinnen und Patienten mit Herzrhythmusstörungen noch besser zu versorgen, bauen die Diakonie Kliniken Bad Kreuznach ihr Angebot im Bereich der Elektrophysiologie aus. Am 1. Juli hat Dr. med. Konstantinos Avranas die Leitung dieses Spezialbereichs übernommen und verstärkt das kardiologische Team um Chefärztin Dr. Nevin Yilmaz-Zeytin in der Ringstraße.
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„Wir freuen uns sehr über diese wichtige Neubesetzung“, sagt Manuel Seidel, Geschäftsführer der Diakonie Kliniken. „Mit Herrn Dr. Avranas gewinnen wir einen erfahrenen Spezialisten, der unser ärztliches Team bereichert und das medizinische Angebot unserer Kliniken weiter stärkt. Dies ist ein weiterer bedeutender Schritt, um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau sicherzustellen.“
Dr. Nevin Yilmaz-Zeytin, Chefärztin der Kardiologie, ergänzt: „Danke der umfangreichen Erfahrung von Herrn Dr. Avranas in der Diagnostik und Behandlung von Herzrhythmusstörungen können wir nun sämtliche moderne Verfahren der invasiven Elektrophysiologie direkt in Bad Kreuznach anbieten und unser kardiologisches Spektrum gezielt ausbauen.“
Dr. Konstantinos Avranas ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie mit der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Zuletzt war er als Oberarzt in der Sektion für invasive Elektrophysiologie an der Asklepios Klinik in Langen, Hessen, tätig. Im Jahr 2024 absolvierte er eine spezialisierte Weiterbildung am weltweit anerkannten Zentrum für Elektrophysiologie der Universität La Paz in Madrid und ist seit Ende des letzten Jahres von der Europäischen Gesellschaft für Herzrhythmusstörungen (EHRA) als invasiver Elektrophysiologe zertifiziert. Er ist zudem Dozent an der European University Cyprus in Frankfurt und veröffentlicht regelmäßig in internationalen Fachzeitschriften.
Elektrophysiologische Untersuchungen, kurz EPU, helfen dabei, die genaue Ursache von Herzrhythmusstörungen zu finden und direkt zu behandeln. Dabei werden über dünne Katheter elektrische Signale im Herzen gemessen, um fehlerhafte Impulsgeber zu erkennen – ähnlich einer inneren EKG-Ableitung. So können die für die Störung verantwortlichen krankhaften
Erregungsquellen punktgenau verödet werden. „Die Therapiemöglichkeiten von Herzrhythmusstörungen haben sich rasant weiterentwickelt – wir können heute mit Katheter-Ablationen sehr wirksam und gleichzeitig schonend behandeln. Aktuell erweitern wir unser Leistungsspektrum durch eine neue Energieform. Neben den etablierten Verfahren wie Radiofrequenzablation (Verödung mittels Hitze) und Kryoablation (Kälte) wird künftig auch die neuartige Pulsed-Field-Ablation (PFA) angeboten. Diese Technik nutzt gezielte elektrische Impulse zur Verödung krankhafter Herzzellen und ist besonders schonend für umliegendes Gewebe wie die Speiseröhre oder Nerven. Das bedeutet weniger Komplikationen und eine schnellere Erholung für unsere Patientinnen und Patienten“, erklärt Dr. Yilmaz-Zeytin.
Unter Verwendung modernster Technik versorgt das kardiologische Team jährlich rund 2.000 Patientinnen und Patienten mit koronaren und strukturellen Herzerkrankungen. Das Spektrum reicht von der Implantation von Stents, Herzschrittmachern, CRT-Systemen und Defibrillatoren bis hin zu interventionellen Klappentherapien, Vorhofohr- und Septumverschlüssen sowie dem gesamten Bereich der modernen Kardiologie. Das Herzstück der Abteilung sind die zwei vollausgestatteten Herzkatheterlabore, in denen auch die elektrophysiologischen Untersuchungen durchgeführt werden.
Auch komplexe Ablationen, einschließlich ventrikulärer Tachykardien, sind nun in Bad Kreuznach möglich. Diese Herzrhythmusstörungen entstehen in den Herzkammern, wenn dort fehlerhafte elektrische Impulse kreisen oder zusätzliche elektrische Signale auftreten. Dies kann zum Beispiel durch Narbengewebe nach einem Herzinfarkt oder andere strukturelle Veränderungen verursacht werden. Die Herzfrequenz kann dabei deutlich erhöht sein und in ungünstigen Fällen in ein lebensbedrohliches Kammerflimmern übergehen, bei dem das Herz unkoordiniert zuckt und den Kreislauf nicht mehr aufrechterhalten kann.
Zur präzisen Abklärung von Herzrhythmusstörungen bietet die Kardiologie bereits eine spezialisierte Rhythmussprechstunde an. Eine Überweisung/Einweisung durch Haus- oder Fachärzte ist jederzeit möglich, Termine können bereits unter der Nummer 0671/605-2170 vereinbart werden. „Damit schaffen wir eine wichtige Schnittstelle zu den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in der Region, die uns Patienten bei unklaren Befunden oder zur Überprüfung der Notwendigkeit einer invasiven Rhythmustherapie (Ablation) gezielt vorstellen können“, erklärt Dr. Avranas. Der neue Leiter freut sich auf seine neue Aufgabe und das Team: „Herzrhythmusstörungen sind für Betroffene eine erhebliche Belastung und nehmen im höheren Alter weiter zu. Umso wichtiger ist es, moderne Behandlungsverfahren wohnortnah verfügbar zu machen – und genau das können wir hier in Bad Kreuznach bieten.“
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Eine gut erreichbare, spezialisierte Versorgung in diesem Bereich ist deshalb von großer Bedeutung. Mit dem Ausbau der Elektrophysiologie und der personellen Verstärkung festigen die Diakonie Kliniken ihre Rolle als leistungsstarkes medizinisches Zentrum im Naheland.