REGION. In seinem zehnten Jahr war der Online-Wunschbaum auf www.VOBA-RNH.de so erfolgreich wie nie. Jetzt fand die elfte Auflage der Spenden-Aktion von Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück eG und dem Orts-Caritasverband mit 103 erfüllten Wünsche im Gesamtwert von 5.385 Euro nahezu gleichen Anklang; bemerkenswert war diesmal die Dynamik. Zudem freut der Caritasverband sich über eine zusätzliche 3.000-Euro-Spende der Volksbank!
Zum elften Mal warb vor Weihnachten ein virtueller Wunschbaum auf der Internetseite der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück eG um Spenden für Weihnachtsgeschenke an hilfebedürftige Menschen, darunter viele Heranwachsende. Die Resonanz auf den Appell der Volksbank und des örtlichen Caritasverbandes war stark und durchweg positiv. Und vom ersten Tag an gingen die Spenden mit bislang ungekannter Dynamik ein.
In nur drei Wochen – sieben Tage früher als erhofft – waren alle 103 Wünsche erfüllt. Die diesjährige Spendensumme von 5.385 Euro rangiert ebenfalls ganz weit vorne. Hinter dem beachtlichen Betrag stehen 253 Einzelspenden, zumeist von Privatpersonen.
Beschenkt werden Menschen, die übers Jahr bei der Caritas in Bad Kreuznach, Boppard, Emmelshausen oder Simmern Rat gesucht hatten. Eines verbindet die Familien, Paare oder Alleinlebenden: Allesamt müssen sie mit sehr „spitzer Feder“ rechnen.
Der Volksbank-Vorstandsvorsitzende Patrick Miljes hatte die jährliche Aktion wieder aufmerksam verfolgt. Mit Erschrecken habe er beobachtet, dass die Weihnachtswünsche überwiegend Dinge des täglichen Bedarfs, bis hin zu Essen, abbilden, schilderte Miljes.
Auch ihn mache dies betroffen, bekannte Thomas Reinig: „Hier scheinen sich gesamtgesellschaftliche und aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen im Grund ‚Eins zu Eins‘ widerzuspiegeln“, befand Miljes`Vorstands-Kollege.
Caritasdirektor Dr. Jens Werner pflichtete beiden bei. Er berichtete von „verdeckter Armut“, zunehmender Not und von steigendem Druck, ergänzende Hilfsangebote anzunehmen.
„Man sollte nicht unterschätzen, wie viel von diesem Druck solche vermeintlich kleinen Zuwendungen auflösen können!“ Ein bescheidenes Lebensmittel-Paket werde unter Umständen zu „einer Rettung im Augenblick“. Besorgniserregend sei, dass sich selbst die Wünsche jüngerer Kinder verschieben und viele auf Schuhe oder eine Winterjacke hoffen statt auf Spielzeug, fügte Werner an und konstatierte: „Die Schärfe der Not hat zugenommen.“
Die Erfahrungen der Caritas-Beratungskräfte aller Bereiche bestätigen diese Wahrnehmung, wussten Ilona Besha, Caritas-Dienststellenleitung im Rhein-Hunsrück-Kreis, und ihr Bad Kreuznacher Pendant Markus Weber zu berichten. Zu erleben, wie groß doch die Hilfsbereitschaft vor Ort ist, gebe da Hoffnung und Zuversicht.
„Diese Charity-Aktion ist für uns wertvoll, weil sie jene Menschen ein wenig sichtbar macht, die allzu oft im Dunkeln stehen“, unterstrich Jens Werner. „Und mehr als das: Das Engagement der Volksbank und die Anteilnahme der Spender helfen uns, Dienste wie Sozialberatung oder Suchtberatung – die ‚Seele‘ der Caritas – aufrechtzuerhalten.“
„Wir leisten auch künftig gerne unseren Beitrag zu caritativen Angeboten“, bekräftigten Thomas Reinig und Patrick Miljes. Eine Zusage, die sie übrigens an Ort und Stelle einlösten: Die Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück eG selbst spendete zusätzlich 3.000 Euro für die Caritas-Arbeit.
Infos zu Beratungs- und Hilfeangeboten des örtlichen Caritasverbandes gibt es auf www.caritas-rhn.de.
