BAD KREUZNACH. Der Landtagsabgeordnete Michael Simon hat im Vorfeld seiner Herbsttour – in der er ausgewählte Handwerksbetriebe besucht – auch die Berufsbildende Schule Technik-Gewerbe-Hauswirtschaft-Sozialwesen besucht, um sich über den aktuellen Stand der dualen Ausbildung zu informieren. Im Austausch mit Schulleiter Simon Lauterbach, der stellvertretenden Schulleiterin Diana Heimann und dem ÖPR-Vorsitzenden Nicolai Leistikow informierte er sich umfassend über die aktuellen Entwicklungen in der dualen Ausbildung und tauschte sich über notwendige politische Unterstützungsmaßnahmen aus.
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Michael Simon – Befürworter eines durchlässigen Bildungssystems, das sozialen Aufstieg ermöglicht und gleiche Bildungschancen garantiert – betonte die zentrale Rolle der beruflichen Bildung: Die berufliche Bildung hat für den Sozialdemokraten den gleichen Stellenwert wie die allgemeine oder hochschulische Bildung. „Die Berufsbildende Schule bietet mit ihrer breiten Palette an Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zahlreiche Chancen für junge Menschen“, betonte Simon. Ein wichtiges Thema im Gespräch waren Lösungsmöglichkeiten zur Behebung des Fachkräftemangels in unserer Region. Die Berufsschulen sehen sich gegenüber Gymnasien benachteiligt, da Neueinstellungen in den Vorbereitungsdienst an Berufsbildenden Schulen erst zum 1. November und 1. Mai erfolgen, während die Gymnasien zum Beginn des Schuljahres einstellen können. Hier wünscht sich die Schule Chancengleichheit.
Die BBS sieht in zweijährigen Ausbildungsgängen, wie etwa zur „Fachkraft Küche“, eine gute Basisqualifikation, auf der die Schüler und Schülerinnen weiter aufbauen können. Bedauert wird in diesem Zusammenhang, dass es eine solche Ausbildungsoption im KFZ-Bereich, wie zum Beispiel den „Servicetechniker“, nicht mehr gibt.
Ein weiteres Thema war der Raumbedarf an der Schule, die mit 110 Klassen nicht nur reguläre Unterrichtsräume benötigt, sondern auch spezielle Fachräume wie Werkstätten und Küchen. Einen Lösungsvorschlag erarbeitet aktuell die Bauzeichnerklasse der Schule, die konkrete, praxisnahe Vorschläge entwickelt, welche der Schulleitung zur Präsentation bei der Kreisverwaltung dienen.
Daneben bestehe auch ein erheblicher Investitionsstau hinsichtlich der energetischen Sanierung des Schulgebäudes. Veraltete Alufenster und ein ineffizientes Heizungssystem erforderten dringend Modernisierungsmaßnahmen.
Auch der Mangel an Schulsozialarbeitern, die besonders bei der Betreuung von Schülern und Schülerinnen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen gefordert sind, stelle eine Herausforderung dar.
Die Berufsbildenden Schulen bieten neben der dualen Ausbildung auch weitere Bildungsgänge an, die vom Erreichen der Berufsreife bis hin zur allgemeinen Hochschulreife reichen. Dieses vielfältige Bildungsangebot ermöglicht es jungen Menschen, ihren individuellen Bildungsweg flexibel und zukunftsorientiert zu gestalten. Michael Simon zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der BBS und versicherte, dass er die Anliegen der Schule in die politische Diskussion einbringen wird: „Berufsbildende Schulen sind unverzichtbar für eine gerechte Bildungsgesellschaft, und sie brauchen die volle Unterstützung der Politik.“