BAD KREUZNACH. Das Netzwerk Demenz Region Bad Kreuznach und die beteiligten Institutionen haben Mitte September in der Kreisverwaltung Bad Kreuznach die „Woche der Demenz“ eröffnet. In seiner Begrüßung betonte der erste Kreisbeigeordnete Oliver Kohl als Gastgeber, dass die Kreisverwaltung das Thema Demenz fest im Blick hat und sich über das Engagement des Netzwerk Demenz freut.
Annerut Marx, die erste Vorsitzende des Netzwerks Demenz Region Bad Kreuznach e.V., dankte der Kreisverwaltung und freute sich über die zahlreichen Besucher, darunter auch Vertreter der Politik.
„Die Anwesenheit politischer Entscheidungsträger zeigt uns, dass das Thema Demenz mit den wachsenden Herausforderungen für unser Gesundheitssystem zunehmend an Bedeutung gewinnt und sich die Politik gemeinsam mit dem Netzwerk Demenz auf den Weg macht, die Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in unserer Region weiterzuentwickeln“, so Marx.
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Dr. Jochen Heckmann, Gründungsmitglied des Netzwerks Demenz, ging in seinem Grußwort auf das Krankheitsbild der Demenz aus medizinischer Sicht ein. „Mit dem Fortschreiten der Krankheit schwinden nicht nur das Erinnerungsvermögen, sondern auch die motorischen Fähigkeiten“, erklärte der Ärztliche Direktor der Geriatrischen Fachklinik Rheinhessen-Nahe in Bad Münster am Stein. „Den Verlauf der Krankheit kann man sehr anschaulich an den Bildern des Künstlers Carolus Horn nachvollziehen“, verdeutlichte Heckmann.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Ausstellung „Wie aus Wolken Spiegeleier werden“ mit den Werken von Carolus Horn. Carolus Horn war einer der bekanntesten Designer der Nachkriegszeit in Deutschland. Er gestaltete Werbekampagnen für Esso, die Deutsche Bundesbahn und Opel. Im Alter von 60 Jahren erkrankte er an Alzheimer.
Nina Basteck, Leiterin der Fachstelle Demenz der Malteser in Deutschland, erläuterte in ihrem Vortrag eindrucksvoll die ausgestellten Bilder. Die Ausstellung „Wie aus Wolken Spiegeleier werden“ dokumentiert, wie sich die Krankheit in seine Werke einschlich und über sieben Jahre hinweg seine Farb- und Formsprache veränderte, bis schließlich seine gestalterischen Fähigkeiten völlig erloschen. „Carolus Horn war ein Meister von Licht, Schatten und Perspektive. Er arbeitete auch oft mit Weißflächen, um den Fokus auf das Hauptobjekt zu lenken“, erklärte Basteck und ergänzte: „Allein seiner Frau, die ihn bei seiner Arbeit immer aktiv und bis zum Schluss unterstützte, ist es zu verdanken, dass wir heute diese Werke haben.“
Die Ausstellung mit den Werken von Carolus Horn wurde vom Malteser Hilfsdienst e.V. organisiert und kostenlos bereitgestellt. Annerut Marx sprach ihren besonderen Dank an Waltraud Oberthier und Ellen Graßmann aus, die in der Region Bad Kreuznach den Malteser Hilfsdienst e.V. koordinieren. Ohne ihre Unterstützung wäre die Ausstellung nicht möglich gewesen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Oktober 2024 während der regulären Öffnungszeiten der Kreisverwaltung Bad Kreuznach zu besichtigen. Einige Einblicke gibt es auch unter: www.netzwerk-demenz-badkreuznach.de/aktuell/