PFAFFEN-SCHWABENHEIM. Er kämpfte 16 Jahre lang meist auf einsamem Posten für die „Rückvermeisterung“. Es ging ihm darum, dass die 2004 beschlossene Änderung der Handwerksordnung zurückgenommen wird, wonach sich in 53 bis dahin ausschließlich durch Handwerksmeister zu führende Gewerken „jedermann“ ohne jeglichen Qualifikationsnachweis – noch nicht einmal die Gesellenprüfung war erforderlich – in bestimmten Gewerken selbstständig machen konnte. Motto: Ich kann das, also mach ich es auch. Unter anderem betroffen waren damals die Raumausstatter und Fliesen-, Platten- und Mosaikleger.
„Ich kämpfte aber meistens solo für die Wiedereinführung der Meisterpflicht bei den Gewerken,“ sagt Schmidt im Rückblick.
Durch die 2020 beschlossene „Rückvermeisterung“ für ein Dutzend Gewerke sieht er sich in seinem Kampf bestätigt. Und als i-Tüpfelchen dieser Bestätigung folgte nun durch eine von Obermeister Schmidt nicht erwartete Auszeichnung: Der Raumausstattermeister wurde in der Delegiertenversammlung der Kreishandwerkerschaft vom Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz Ralf Hellrich mit dem Handwerkszeichen mit vergoldetem Mittelfeld des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) ausgezeichnet. Die Unterzeichner, ZDH-Präsident Ralf Dittrich und Generalsekretär Holger Schwannecke, würdigen damit die ehrenamtliche Arbeit Schmidts innerhalb der Handwerkerschaft. Hellrich brachte die Auszeichnung vom Parlamentarischen Abend in Berlin mit. Er gab zu, dass er damals eher zur Fraktion der Gesetz-Befürworter von 2004 gehört hatte nach dem Motto: Man könne sich nicht gegen alles wehren. Schmidt erinnerte nach großem Beifall und Gratulationen für ihn im Gespräch daran, dass es bundesweit rund 3.000 Betriebe betreffe, die jetzt wieder von Meistern geführt werden müssten und damit die Qualifikationsabwärtsspirale aufgehalten worden sei. Das sei vor allem für den Nachwuchs wichtig, die sich über ihre Berufsausbildung wieder durch Kenntnisse und Fertigkeiten von der häufig völlig unausgebildeten Konkurrenz abheben können.
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Schmidt weiß unter anderem auch als Sachverständiger in seinem Gewerk, wie viele Probleme und auch finanzielle Schäden den Kunden unqualifizierter Handwerker durch unsachgemäße Arbeit entstehen. Er hatte in seinem Kampf für die Rückvermeisterung unter anderem den amtierenden Wirtschaftsminister Volker Wissing (ehemals Verkehrsminister in Rheinland-Pfalz) als Fürsprecher gewonnen und in der Aula der Berufsbildenden Schule Infoveranstaltungen gemacht.