KREIS MAINZ-BINGEN. Angehörige zu pflegen ist nicht nur zeitlich aufwändig, sondern auch psychisch und physisch belastend. Eine Vereinbarkeit von Pflege und Beruf kann nur gelingen, wenn die Pflegesituation vom Arbeitgeber unterstützt wird, da sich pflegende Angehörige ansonsten häufig zwischen der Pflege und ihrem Job entscheiden müssen. Hinzu kommt, dass der Durchblick im „Pflegedschungel“ nicht einfach ist. Deshalb hat die Kreisverwaltung Mainz-Bingen zwölf Beschäftigte aus unterschiedlichen Fachbereichen zu Pflegelotsinnen geschult.
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Sie sind ab sofort die erste Anlaufstelle in der Verwaltung und bieten kollegiale Erstinformation zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. In ihrer Lotsenfunktion vermitteln sie pflegende Kolleginnen und Kollegen auch an entsprechende Fachstellen weiter. Somit ermöglichen sie den pflegenden Beschäftigten eine niedrigschwellige Ansprache und einen leichten Zugang zu Informationen.
Die Schulung wurde von der Leitstelle „Gut altern in Mainz-Bingen“ organisiert und in Kooperation mit dem pme Familienservice aus Frankfurt durchgeführt. Neben Claudia Schreiber von pme gab es auch einige hausinterne Referentinnen und Referenten, zum Beispiel die Mitarbeiterin des Pflegestützpunktes in Oppenheim, für den die Kreisverwaltung Mainz-Bingen der Anstellungsträger ist. Die neuen Pflegelotsinnen sollen sich einmal pro Quartal untereinander austauschen.
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„Als pflegende Beschäftigte fühlt man sich oft allein, auch, weil häufig das Verständnis von außen fehlt“, sagt die Kreisbeigeordnete Almut Schultheiß-Lehn, die sich auch selbst zur Pflegelotsin hat, schulen lassen. Bei der Schulung berichteten Teilnehmende, dass sie die Pflege als belastend erlebt haben, da es Vereinbarkeitskonflikte gab. Doch hier könne der Arbeitgeber helfen. „Deshalb ist es wichtig, dass sich unsere Beschäftigten nun an diese erste Anlaufstelle wenden können“, sagte Landrätin Dorothea Schäfer, die den neuen Pflegelotsinnen ihre Zertifikate überreichte.