KREIS BAD KREUZNACH / RUBENGERA. Einen wichtigen Schritt zur Unterstützung junger Mütter in Ruanda vollzog das Presbytery Rubengera, Partnerregion des evangelischen Kirchenkreises An Nahe und Glan. Nach umfangreicher Neugestaltung nahm das Centre Ubucuti (zu Deutsch Freundschaft) seine Arbeit wieder auf. Das Gebäude, Mittelpunkt des Gemeindelebens, bietet jetzt auch schwangeren jungen Frauen, die in Konflikt mit ihren Familien geraten, Zuflucht.
Als Teenager schwanger zu werden bedeutet für Mädchen in Ruanda oft, die Hoffnung auf eine verheißungsvolle Zukunft zu begraben. Sie werden von ihren Familien verachtet, manchmal gar verstoßen, müssen die Schule abbrechen und haben kaum mehr Chancen, eine eigene Existenz aufzubauen.
Seit 2017 läuft im Kirchenkreis das Projekt „Hilfe für junge Mütter“, das nun mit der Notunterkunft im Centre Ubucuti seine konsequente Fortführung erfährt. Evangelische Christinnen und Christen unterstützen damit ruandische Mädchen, die früh schwanger werden und nicht mehr wissen wohin. „Oft eskaliert die Situation in den Familien kurz nach Bekanntwerden einer Schwangerschaft in offener Gewalt“, berichtete Superintendent Prince Karangwa, als er mit einer Delegation aus Rubengera im vergangenen Sommer an der Nahe weilte. Darum entschloss sich der Synodale Fachausschuss (SFR), Träger und Motor der Partnerschaft, die erfolgreiche Spendenaktion fortzusetzen.
Das Centre Ubucuti dient dem Presbytery Rubengera als Gemeinde- und Gästehaus, Tagungsort für die Gemeindeleitung und Ausgangspunkt für diakonische Aktivitäten. Für den Bau einer überregionalen Verbindungsstraße wurde ein Teil des Grundstücks in Anspruch genommen, sodass der vor allem von Lastwagen stark befahrene Verkehrsweg sehr nah an das Gebäude heranrückte. Mit dem Umbau wurde nun Platz geschaffen für die Bedürfnisse der Gemeinden.
„Wir freuen uns mit unseren Partnern sehr über die festliche Einweihung des neuen Centre Ubucuti“, erklärten Andrea Hügle und Dr. Karin Althaus-Grewe für den SFR. „Es ist ein Segen, dass es dort nun eine zentrale Anlaufstelle für verzweifelte schwangere junge Frauen gibt.“ Beide sehen darin eine Würdigung des „unermüdlichen Einsatzes unserer Partner vor Ort“ durch die Kirchenleitungen in Rubengera und der Eglise Presbytérienne au Rwanda. „Auch wir werden unsere Partner weiterhin unterstützen“, versichern beide und betonen: „Das Projekt junge Mütter und eine gute Ausstattung des Centre Ubucuti haben für uns höchste Priorität.“
Mit einem Vers aus Psalm 127 „Wenn der Herr das Haus nicht baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen“ gratulierte Superintendentin Astrid Peekhaus dem Partnerkirchenkreis zu seinem neu gestalteten Mittelpunkt, „in dem Menschen willkommen sind, in dem durch Arbeit und Gebet Gott geehrt wird“. Menschen brauchten Begegnungsorte und Kontakt miteinander. Nur so wüchsen das Verständnis und das friedliche Miteinander. „In einer Gemeinde soll das Gemeinsame im Mittelpunkt stehen, denn in allen ist der gleiche Geist, der Geist Gottes, der seine Kinder erfüllt, der Geist der Liebe und des Friedens, den unsere Welt so dringend braucht“, erklärte die Superintendentin und sprach den Wunsch aus, „dass in Zukunft auch Geschwister aus unserem Kirchenkreis An Nahe und Glan dort zu Gast sein dürfen.“
Der SFR sandte zur Einweihung ein Video mit dem Grußwort der Superintendentin und kurzen Sequenzen aus dem geistlichen Leben im Kirchenkreis An Nahe und Glan. Hier ist Uwe Weimert (Bad Kreuznach) zu sehen, der einladend die Tür zur Pauluskirche öffnet, wo sich ein Chor um die Orgel versammelt hatte und unter der Leitung von Kreiskantorin Carla Braun ein Adventslied anstimmte. Weimert stellte das Video mit der technischen Unterstützung von Lukas Biermann zusammen.
Für die Ausstattung des Centre Ubucuti einschließlich der Notunterkunft für junge Mütter und ihre Babys fehlen noch Betten, Tische und Stühle. Dafür und für die Begleitung sowie Ausbildung der jungen Frauen bittet der SFR um Spenden auf folgendes Konto:
Sparkasse Rhein-Nahe, Kirchenkreis An Nahe und Glan IBAN: DE51 5605 0180 0010 1998 18 Stichwort: „Junge Mütter“.