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Schüler des Emanuel-Felke-Gymnasiums erstellten ein Kreisentwicklungskonzept

19.06.2023
BAD SOBERNHEIM (red). Wo und wie wohne ich? Bleibe ich nach meiner Schulzeit im Landkreis wohnen und pendle zu meinem Studienort? Komme ich nach meiner Ausbildung hierher zurück und gründe meine zukünftige Familie? Diese Fragen beschäftigten die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Emanuel-Felke-Gymnasiums in Bad Sobernheim.

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Im Rahmen der Erarbeitung des Kreisentwicklungskonzeptes besuchte Landrätin Bettina Dickes Ende 2021 den Unterricht von Kunstlehrer Alexander Esters und diskutierte mit dem Abiturjahrgang angeregt über die Ideen, Wünsche und Vorstellungen ihrer Zukunft im Landkreis.

Aus diesem Besuch entstand ein gemeinsames Stadtplanungsprojekt, das durch den damaligen Kunstkurs der zehnten Klasse aufgenommen wurde. Die Projektarbeit sollte final die Idee einer visionären Wohnsituation für Bad Sobernheim hervorbringen. Design und Architektur entsprangen frei den Fantasien und Wünschen des Kurses. Unter den Änderungsvorschlägen fanden sich unter anderem Wünsche nach moderneren Wohnräumen, mehr Freizeitaktivitäten und Kulturangeboten. Auch die Fußgängerzone sollte mit mehr Einkaufsgeschäften und Grünflächen attraktiver und belebter werden.

Zusammen mit Baumamtsleiter Christoph Liesenfeld und dem Kunstkurs besuchte die Landrätin die Innenstadt von Bad Sobernheim, um direkt vor Ort über die Ideen zu sprechen.

„Ihr seid zwar keine Architekten, aber dennoch sind eure Vorschläge und Wünsche wichtig. Als nachfolgende Generation sollt ihr die Zukunft mit euren Visionen mitentwickeln“, so Dickes, die vom Engagement der Schülerinnen und Schüler beeindruckt ist.

Während ihres Besuchs in der Innenstadt haben die Schülerinnen und Schüler Bilder der leerstehenden und sanierungsbedürftigen Gebäude aufgenommen, um diese auf dem Computer zu bearbeiten und aufzuwerten. Die Vorstellung, mal zentral in der Stadt zu leben, haben jedoch die wenigsten und wenn, dann nur aufgrund eines Studiums.

„Teilweise stehen da Häuser, die bereits in einem guten Zustand sind, aber die vielen heruntergekommenen Gebäude machen das Gesamtbild dann wieder kaputt“, bemerkt einer der Schüler.

Die Themenschwerpunkte werden im Laufe des Projektes zunehmend konkreter und umfassen mittlerweile Fragen der Nachhaltigkeit im Wohnbau, der Modernisierung, Restaurierung und Renovierung. Die Schnittmenge der Meinung sieht eine nur teilweise oder nur temporär befahrbare Innenstadt vor.

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Es soll verkehrsberuhigte Zonen sowie große zentrale Gemeinschaftsparkplätze und Tiefgaragen geben. Das Zusammenspiel von Mobil-Sharing Angeboten und öffentlichen Verkehrsmitteln soll optimal ausgebaut werden, sodass das eigene Auto nicht mehr zwingend benötigt wird. Im Stadtzentrum steht ein großer Park mit vielen Attraktionen wie Spielplätzen, Kulturorten, Ruhezonen, Gastronomie und Freizeitangeboten. Generell sollen die Menschen wieder mehr interagieren und mehr zusammen machen.

Für die Schüler ist es ein langer Weg von den Wohnutopien eines Friedrich Hundertwassers oder eines Le Corbusiers bis hin zum Ende ihrer Projektarbeit. Exemplarisch bleibt aber das Schülerfazit: „Im Vorhinein hat man in unserem Alter einiges an seinem Heimatort zu beanstanden, doch beschäftigt man sich dann konkret mit dem Projekt Stadtplanung, weiß man nicht, was und wie man es verbessern kann. Die Möglichkeiten werden auf einmal zu groß und die Verantwortung zu hoch.

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Unser Gehirn will Nachhaltigkeit und zukunftsvernünftige Wohnlösungen, aber unser Bauch möchte gleichzeitig auch die klassischen Wohn(t)räume eines Einfamilienhauses mit großem Garten und viel Abstand zum Nachbarn sowie eine Sorgenfreie aber ökologische und wirtschaftliche Energienutzung verwirklichen. Die Vernunft steht gegen den Anspruch.“


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