30.01.2023
BAD MÜNSTER AM STEIN/EBERNBURG (red). Rechtzeitig vor Ostern wird das Gradierwerk im Kurpark Bad Münster am Stein beidseitig auf einer Länge von je 110 Metern in Betrieb gehen. Seit 2022 wird dieser 2009 erbaute Teil – die letzte der Saline Bad Münster am Stein – saniert. Zunächst galt es im ersten Schritt die seit dem Bau des Gradierwerks vorhandenen Undichtigkeiten zu beseitigen. Zu diesem Zweck wurde ein Ablaufrinne durch eine Neukonstruktion ersetzt und es wurden circa 250 Durchdringungen von Balken durch den Ablaufboden manuell mit abgedichtet. Die Übernahme der Kosten durch die Versicherung des Architekten hatte die Stadt in einem Gerichtsverfahren erstritten.
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Schon bis Mai 2022 wurde dann die leider vorzeitig nach nur zehn Jahren Standzeit zusammenbrechende Dornwand zur Parkseite hin komplett neu aufgebaut, das Tragwerk wurde neu errichtet, 24.000 Dornbündel wurden eingesetzt. Derzeit wird die Wand aus Schwarzdornzweigen auch auf der Seite Richtung der ehemaligen Klinik renoviert. Die Arbeiten werden Anfang Februar beendet sein. Damit stehen 110 Meter, der 150 Meter langen Gesamtanlage ab Saisonbeginn unter Berieselung und den Gästen als wohltuendes Inhalatorium zur Verfügung. Im dritten Abschnitt der Sanierung wird die im Auftrag der Stadt tätige Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH (GUT) den älteren Teil des Gradierwerks Richtung Eingang zunächst umfassend untersuchen.
„Hier mussten die Schlehenbündel komplett ausgeräumt werden, weil die Dornen altersbedingt aus der Wand brachen“, so GuT-Geschäftsführer Michael Vesper.
Geprüft wird sowohl die Holzkonstruktion als auch der Betonunterbau, der nur auf diesem 40 Meter langen Stück vorhanden ist. Aus der Expertise externer Gutachter werden dann Maßnahmen – etwa der Austausch von Holzbalken – abgeleitet, die je nach Möglichkeit und Umfang noch in diesem Jahr umgesetzt werden sollen. Zum Abschluss wird die Bedornung dann auch in diesem Teil bis zum Frühjahr 2024 beidseitig komplett neu eingebaut. Mit Abschluss der Maßnahme werden auf 280 Metern circa 45.000 Dornbündel manuell verbaut worden sein. Die Gesamtkosten werden ohne die noch nicht absehbaren Sanierungsnahmen – bei etwa 770.000 € liegen.
Um die Haltbarkeit der Bedornung zu verlängern, plant die GuT die Erweiterung des Salzwassertanks. Damit der Salzgehalt durch die Berieselung wirklich Grad für Grad gesteigert werden kann, muss das Reservoir unter dem Gradierwerk, das aus der Rheingrafenquelle im Kurmittelhaus befüllt wird, wesentlich vergrößert werden. Dann ist es nicht mehr nötig, ständig schwach salzhaltiges Mineralwasser im bisherigen Umfang nachzuspeisen. – und dadurch den Salzgehalt niedrig zu halten. Es müssten nur noch die Verdunstungsverluste ausgeglichen werden.
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Bei einem Salzgehalt über 5%, der auf diese Weise unschwer zu erreichen wäre, kann das Mineralwasser eine konservierende Wirkung entfalten, weil mikrobiologische Zerfallsprozesse des organischen Materials zumindest verzögert werden. Außerdem werden die unerwünschten Ablagerungen von Mangan und Eisen auf den dünnen Zweigen verringert. Die Kosten für den 30 Meter langen und 2,50 Meter breiten Tank schätzt die GuT auf 110.000 €.
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Die Finanzierung ist im noch zu genehmigenden städtischen Haushalt eingeplant, wobei auch ein Zuschuss der Kuna-Stiftung in Aussicht gestellt ist. Geplant ist der Einbau nach Saisonende – ab November dieses Jahres.
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