22.12.2022
Von Markus Wolf
HÜFFELSHEIM. Wenn jemand baut, dann kann man meistens viel erzählen. Das aber bei den Vorbereitungen schon viel zu erzählen gibt, dass stellte in den vergangenen Monaten Ortsbürgermeister Elmar Silbernagel fest. Denn bei den Ausgrabungen für das Neubaugebiet „Auf der Lehn“ am Ortseingang gegenüber dem Sportplatz wurden mehrere archäologische Funde sichergestellt. Diese stammen aus der Kelten- und Römerzeit.
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Bevor die Ausgrabungen gemacht wurden, fanden im Februar und März 2022 Geomagnetik-Überprüfungen statt.
Unter den 60 gefundenen Gruben wurden auch welche gefunden, die aus der Zeit um 600 vor Christus stammen. Die Ausgrabungen wurden von Dr. Günter Brücken von der Generaldirektion Landesarchäologie und seinem Team vorgenommen. „Wir haben Befunde aus zwei Zeitstufen angetroffen: Übergang Bronze-Eisenzeit und römische Zeit“, teilte Dr. Brücken mit.
Die Archäologen gehen davon aus, dass es sich um einen ehemaligen kleinen Weiler mit Besiedelung handeln könnte. Weiterhin wurden auf der vier Hektar großen Fläche auch zwei römische Steinbauten aus der Zeit des 1. bis. 3. Jahrhunderts nach Christi freigelegt. Hierbei soll es sich um Scheunen handeln.
Besonders interessant findet Ortschef Silbernagel einen Mühlstein aus der römischen Zeit, den man bei den Ausgrabungen fand.
Alle Funde wurden jetzt erst einmal von den Archäologen mitgenommen, um diese zu reinigen. Silbernagels Wunsch ist es, dass man den Mühlstein und die weiteren Funde irgendwann einmal im Rathaus ausstellen kann.
Dr. Brücken kann ein erfreuliches Fazit ziehen: „Hier wurde die erste amtliche archäologische Ausgrabung in der Geschichte Hüffelsheims durchgeführt. (Zum Vergleich: Mainz-Innenstadt 20 Grabungen jährlich, Land ebenso). Dementsprechend ist es ein „Quantensprung“ für die Regionalgeschichte.
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Wenn sich der Ortsbürgermeister auch über die Funde freut, so gibt es aber ein Problem. Denn durch die Ausgrabungen verzögerten sich die ursprünglich geplanten Arbeiten um einige Wochen. Und für die Kosten der Arbeiten muss die Gemeinde aufkommen. Für die Gemeinde Hüffelsheim sind jetzt Zusatzkosten zwischen 80 000 Euro und 90 000 Euro entstanden. „Hier wünsche ich mir finanzielle Hilfe vom Land. Wir sind sehr am kulturellen Erbe interessiert. Aber wenn das Land diese Maßnahmen vorgibt, dann sollten sie sich auch zu 50 Prozent an den Kosten beteiligen“, so Silbernagel im Gespräch mit Nahe-News.
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