08.12.2022
KREIS BAD KREUZNACH (red). Im Feuerwehrgerätehaus Bad Münster a. St. Ebernburg trafen sich Ende November die Führungskräfte aus dem Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Bad Kreuznach. Neben einem umfangreichen Bericht über das abgelaufene Jahr und einem Ausblick auf 2023 konnten verdiente Mitglieder geehrte und ernannt werden.
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Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises, Werner Hofmann, begrüßte neben zahlreichen Führungskräften der verschiedenen Facheinheiten auch Landrätin Bettina Dickes zu der Sitzung. Dickes bedankte sich in ihrer Ansprache ausdrücklich für die Unterstützung, die sie von allen Helferinnen und Helfern erfährt, und erwähnte hierfür beispielhaft die Einsatzlagen im Rahmen der Corona-Pandemie oder während des Hochwassers 2021.
In seinem Bericht ging Hofmann auf das Jahr 2022 ein. Der BKI und sein Stellvertreter, Holger Schmidt, wurden bisher zu rund 150 Einsätzen alarmiert. Zum Teil informativ, häufiger aber auch mit Anwesenheit vor Ort, um den lokalen Einheiten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Darunter fallen auch persönlich sehr belastende Einsätze, wie etwa am 25. Februar der tödliche Unfall eines Kameraden aus der Freiwilligen Feuerwehr Bad Sobernheim. „Er war meiner Kenntnis nach der erste im Landkreis, der in der Erfüllung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit ums Leben kam“, so Hofmann sichtlich mitgenommen.
Bisher gab es im Landkreis bereits 16 sogenannte B3 Brandeinsätze. Die Gliederung geht von einem B1 Brand, was beispielsweise ein in Flammen stehender Mülleimer sein kann, bis hin zu einem B5 Einsatz, was einem Großbrand mit Einsatzleitung durch den Landkreis entspricht. Darüber hinaus wurden die ehrenamtlichen Feuerwehren zu 18 Wald- und Vegetationsbränden alarmiert.
Als weiterer Berichtspunkt schloss sich der Bereich der Technische Hilfe an. Glücklicherweise war man im Landkreis von einem Hochwasserereignis verschont geblieben. Bis auf eine Vorwarnstufe im Januar gab es zu diesem Stichwort – bis heute – keine Einsätze. Die Rettungshundestaffel dagegen war 2022 schon 27-mal im Einsatz, in und außerhalb des Landkreises. So konnten sie kürzlich in Mainz erfolgreich eine vermisste Person finden.
Strom- und Notrufausfälle
Bis Sitzungsbeginn wurden im Landkreis Bad Kreuznach 13 Stromausfälle gemeldet. Somit fällt der Strom durchschnittlich einmal im Monat für mehr als 30 Minuten aus; – bezogen auf die verschiedenen Kommunen. Ab einer Dauer von mehr als einer halben Stunde greift hierbei der Alarmplan und die Feuerwehrgerätehäuser werden als Notrufannahmestelle besetzt. Zudem wird die Bevölkerung mittels verschiedener Warnmittel gewarnt und informiert. BKI Hofmann erwähnte, dass dies gegenüber 2021 eine Häufung von Stromausfällen darstelle, wobei zu den Ursachen keine einheitliche Aussage getroffen werden kann. Es zeige aber, dass der Alarmplan grundlegend funktioniere.
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Technik
Gegenwärtig sind vier Mehrzweckfahrzeuge Typ 3 und zwei Löschfahrzeuge Katastrophenschutz in der Beschaffung; ferner sieben Notstromgeneratoren und zwei Nottankstellen für den Katastrophenschutz. Die Beschaffungen umfassen circa 2,5 Millionen Euro im Auftragswert, was durch verschiedene Fördergeber bezuschusst wird.
„In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch bei unserer Landrätin sowie den politischen Gremien für die Unterstützung und die Akzeptanz des Brand- und Katastrophenschutzes bedanken. Selbstverständlich reden wir hier über Pflichtaufgaben des Kreises, aber ein gutes und konstruktives Miteinander erleichtert doch die Arbeit“, resümiert BKI Hofmann.
Kreisausbildung und Kreisfeuerwehrverband
Die landkreisübergreifende Kooperation mit Mainz-Bingen in der Kreisausbildung Boot wird auch 2023 fortgesetzt. Der Sprecher der Kreisausbilder, Alexander Roßkopf, hat den Arbeitskreis „Ausbildung“ wieder aufleben lassen und bereits erste Ergebnisse liefern können. Die Kreisausbildung konnte bisher knapp 500 Teilnehmer in 30 Lehrgängen auf ihre Feuerwehrlaufbahn vorbereiten. Die rund 50 Kreisausbilder wendeten hierfür circa 2.500 ehrenamtliche Stunden auf, was in umgerechnet einem Wert von etwa 30.000 € entspricht.
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Die Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband um den Vorsitzenden Norbert Jung erfolgte in guter, gewohnter Art und Weise. Der Verband sowie die Führung im Brand- und Katastrophenschutz ergänzen sich hervorragend bei der Bereitstellung von Fortbildungsangeboten.
Sanitätsdienst
Bei in Summe zehn Einsätzen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wurden, neben den Kräften des Regelrettungsdienstes, die Organisatorischen Leiter (OrgL) und Leitenden Notärzte (LNA) ergänzend alarmiert. Zumeist betraf dies schwere Verkehrsunfälle oder Einsätze mit mehreren Verletzten. Eng war auch die Zusammenarbeit bei der Jahrmarktsplanung, die seit diesem Jahr in den Händen des Landkreises liegt.
Ernennungen, Verpflichtungen
Die langjährigen LNA Dr. med. Daniel Hass und Eric Steffens um Entpflichtung gebeten. Dies bedauert Hofmann sehr und dankte für die langjährige Arbeit.
Zwei gehen – Zwei kommen
Dr. med. Sarah Teßmer, Feuerwehrärztin aus der VG Stromberg, wird bei nächster Gelegenheit, zur neuen LNA für den Landkreis berufen. Christian Ley, als Arzt bei der DLRG tätig und aus Bad Sobernheim, wurde an dem Abend als LNA für den Katastrophenschutz berufen.
Der Dienstälteste LNA, Dr. med. Matthias Bussmann, erhielt für seine besonderen Verdienste das Feuerwehrehrenzeichen am Bande. Seit dem 23. März 2007 ist Dr. Bussmann bereits als LNA berufen. Er steht dem Katastrophenschutz stets beratend zur Seite, wenn es um Fragen der Gesundheit geht. In vielen Einsätzen war er zudem ein kompetenter und willkommener Ansprechpartner.
Die Sachbearbeiterin für den Brand- u. Katastrophenschutz sowie dem Rettungsdienst der Kreisverwaltung, Martina Veith, wurde im Anschluss ebenfalls geehrt. Durch den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, Norbert Jung, erhielt sie die Ehrenmedallie des Deutschen Feuerwehrverbandes. Seit nunmehr 25 Jahren ist Veith schon für den Brand- und Katastrophenschutz tätig und dabei stets hilfsbereit.
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Verabschiedet und mit dem Feuerwehrehrenzeichen am Bande wurde Edgar Kessel ausgezeichnet. Mehr als 30 Jahre war Kessel als Kreisausbilder tätig und für die Lehrgänge Kettensäge und Gerätewart zuständig. Bis zu seinem Ruhestand hat er mehr als 6.000 Feuerwehrangehörige im Landkreis mit dem Umgang diesem Einsatzgerät geschult.
Dankesworte
BKI Hofmann bedankte sich zum Abschluss bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Kreisverwaltung, bei seinem Stellvertreter Holger Schmidt, bei allen Kameradinnen und Kameraden sowie insbesondere beim Löschbezirk West für die perfekte Betreuung an diesem Abend.
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