KREIS BAD KREUZNACH. Die Facheinheit für die Presse – und Medienarbeit im Katastrophenschutz setzte bei ihrer jüngsten Übung fast alle Module ein. Auch der KATWARN Probealarm war Bestandteil an diesem Tag. Nicht zuletzt nach der Ahrkatastrophe wurden diese Fragen gestellt: Wie kann die Bevölkerung gewarnt werden, wie kann man möglichst viele Menschen möglichst schnell erreichen? Damit setzt sich unter anderem das Team Medien des Landkreises Bad Kreuznach auseinander.
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Die Einheit, bestehend aus Vertretern aller Hilfsorganisationen des Landkreises, stellt eine deutschlandweit einmalige Facheinheit dar, die in Einsatzlagen als Bindeglied zwischen der Einsatzleitung und den Presse- und Medienvertreter, sowie der Bevölkerung dient. Ziel der Übung war es, die Abläufe komplett durchzuspielen und Optimierungspotential zu ermitteln. Auch der halbjährliche Probealarm durch das ergänzende Warnsystem, die KATWARN-App, zählte zu den Aufgaben.
KATWARN sinnvoll und notwendig
KATWARN ist eine Ergänzung zu den bestehenden Informationswegen (wie Lautsprecherdurchsagen, Fernseh- und Rundfunkhinweise etc.) und kann ortsgenaue Warnungen an seine Nutzer senden. Die App ist kostenlos und kann in den bekannten Stores heruntergeladen werden. Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI ) des Landkreises Bad Kreuznach, Werner Hofmann, machte sich ein Bild von Ausbildungsstand und Leistungsfähigkeit der Facheinheit. Er lobte die Warn-App: „Sie ist eines der wichtigsten Warn- und Informationsmittel im Landkreis!“.
„Aktuelle Ereignisse wie das Hochwasser an der Ahr oder plötzliche Gefährdung durch menschliche Gewalt zeigen uns, dass der Bereich des Zivilschutzes nach wie vor von elementarer Bedeutung ist. Deshalb sieht auch Werner Hofmann es als notwendig an, regelmäßige Probealarme auszulösen. Hierbei sei die halbjährliche Probe an festen Stichtagen ideal, wobei dazwischen meist auch einige reale Alarme liegen, die die Funktion der App zusätzlich fordern“ so Hofmann.
Eine Modellrechnung unterstreicht, wie sinnvoll der Informationsweg KATWARN ist: Der Landkreis Bad Kreuznach hat ungefähr 160.000 Einwohner, von denen 33.500 die App nutzen. Es ist davon auszugehen, dass jeder Nutzende die erhaltene Information an zwei Bekannte weitergibt, so umfasst die Reichweite 100.500 Personen und somit fast zwei Drittel des Landkreises. „Dazu kommt die Kopplung an andere Warnsysteme und die Verbreitung über die Social-Media-Kanäle vom Team Medien!“, ergänzt dessen Leiter, Jörg Dindorf.
Modul VOST aktiv
Gerade in der aktuellen Zeit, ist es wichtig, die Social Media im Blick zu halten um evenuell auf Fake News und ähnliches direkt zu reagieren. Dies wird durch das Modul „Virtual Operations Support Team“, kurz VOST, was frei übersetzt etwa „Virtuell operierendes Service Team“ bedeutet, gewährleistet. Weltweit gibt es VOST-Teams, mittlerweile auch einige in Deutschland.
Das VOST Team Medien startete vor vier Jahren und war bereits mehrfach auch landkreisübergreifend im Einsatz. So suchten die Kreuznacher insbesondere in der Akutphase der Ahrkatastrophe zusammen mit weiteren digitalen Helfern im Internet nach vermissten Personen. Über 400 Meldungen wurden hierzu ausgewertet und an die Einsatzleitung weitergeleitet.
An dem Übungstag im November waren vor Ort zwei sogenannte „Scanner“ eingesetzt, die diverse Social-Media-Kanäle monitorten. Darüber hinaus waren weitere Team-Mitglieder, die nicht persönlich vor Ort sein konnten, als „Scanner von zu Hause“ eingebunden. Alle Ergebnisse wurden an den sogenannten „Sichter“ weitergeleitet, der diese überprüfte und nach der Freigabe in einer virtuellen Pinnwand grafisch darstellte. Es wurden keine negativen Reaktionen ermittelt. Wie wichtig dieses Modul im Team ist, unterstreicht der stellvertretende Team-Leiter, Florian Klamt: „Für einen umfassenden Überblick und eine bessere Einsatzplanung wird es immer wichtiger, diese Kommunikationswege im Auge zu behalten um vor die Lage zu kommen“
Dokumentation, Presse und Technik
Wie notwendig die Einsatzdokumentation, ein weiteres Modul im Team, ist, zeigten Einsätze in der Vergangenheit. Im Nachgang musste oft auf das Bildmaterial zurückgegriffen werden, wenn es um den Ablauf und die Rekonstruktion der Maßnahmen der Einheiten ging.
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Die Pressebetreuung an dem Tag war vorbereitet um die ggf. teilnehmenden Medienvertreter zu registrieren, kennzeichnen und zu betreuen. Im Vorfeld und im Nachgang setzte dieses Modul verschiedene Meldungen über die diversen Kanäle ab.
Ein weiteres Übungsziel war der Komplettaufbau des Abrollbehälters Presse. Hier galt es z.B. die TV-Verbindung herzustellen, die verschiedenen Kommunikationstools zu testen oder die externe Stromversorgung sicher zu stellen.
Neue Mitglieder direkt eingebunden
An dem Übungstag konnte der BKI Werner Hofmann und die Team Medien Leitung neue Mitglieder begrüßen. Sie waren über die Social-Media-Kanäle auf die Arbeit aufmerksam geworden, hatten sich gemeldet und wurden direkt in die Übung eingebunden und hatten Aufgaben übernommen. „Gerade die Ahrkatastrophe hat gezeigt, dass man nie genug Mitglieder hat, um zum Beispiel auch ein Schichtsystem im Modul VOST zu gewährleisten!“, so Dindorf abschließend.
red – 04.01.22
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