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03. November 2025
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Omas for Future im Stadtwald Bad Kreuznach auf Exkursion

Klimawandel, Artenvielfalt, Wasserhaushalt und sanfter Tourismus im Fokus
BAD KREUZNACH.
Bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad Celsius begaben sich die „Omas for Future“ gemeinsam mit Förster Lorenz Berger auf eine erkenntnisreiche Exkursion durch den Stadtwald auf dem Kuhberg. Die engagierte Gruppe, die sich für Klimaschutz und Generationengerechtigkeit einsetzt, erhielt dabei spannende Einblicke in die Herausforderungen und Chancen eines Waldes im Klimawandel – und in seine wachsende Bedeutung als naturnaher Erholungsraum für die Bevölkerung.

Förster Berger erläuterte eindrucksvoll, wie sich der Stadtwald an veränderte klimatische Bedingungen anpassen muss. „Die klassischen Baumarten wie Fichte oder Buche stoßen zunehmend an ihre Grenzen“, so Berger. Stattdessen setzt die Forstverwaltung auf klimaresilientere Arten wie Esskastanie, Elsbeere oder Linde, die mit Trockenheit und Hitze besser zurechtkommen. Dabei wird bewusst auf eine extensive Bewirtschaftung gesetzt: Die natürliche Regeneration des Waldes wird weitgehend sich selbst überlassen – ein Ansatz, der nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch landschaftlich reizvoll ist.

Ein zentrales Thema der Führung war die Rolle des Totholzes. „Was für viele wie Verfall aussieht, ist in Wahrheit ein Hotspot der Artenvielfalt“, erklärte Berger. Abgestorbene Bäume bieten Lebensraum für unzählige Insekten, Pilze, Vögel und Kleinsäuger. Gerade in Zeiten des Artensterbens ist dieser Aspekt von unschätzbarem Wert – auch für naturinteressierte Besucherinnen und Besucher, die den Wald mit offenen Augen erleben möchten.

Foto: Hans-Peter Müller

Doch der Wald steht nicht nur unter klimatischem Druck: Auch der Wildverbiss durch Rehe und anderes Wild gefährdet die Verjüngung des Baumbestandes. Hier setzt die Forstverwaltung auf gezielte Schutzmaßnahmen und eine angepasste Jagdstrategie, wozu die Unterstützung der Jägerschaft unabdingbar ist.

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Wald und Wasser – eine lebenswichtige Beziehung
Besonders eindrücklich war der Teil der Exkursion, der sich mit dem Wasserhaushalt des Waldes beschäftigte. Der Stadtwald fungiert als natürliche „Schwammregion“: Seine Böden können bis zu 200 Liter Wasser pro Quadratmeter speichern. Dieses Wasser wird langsam an das Grundwasser abgegeben und trägt so zur Trinkwasserversorgung bei. Gleichzeitig schützt der Wald durch seine Speicherfähigkeit vor Hochwasser bei Starkregenereignissen – ein Aspekt, der angesichts zunehmender Wetterextreme immer wichtiger wird.

Zudem reguliert der Wald durch Verdunstung und Beschattung das Mikroklima. Die hohe Luftfeuchtigkeit im Inneren des Waldes wirkt wie eine natürliche Klimaanlage und macht ihn zu einem wertvollen Rückzugsort bei Hitzeperioden.

Tourismus trifft Naturschutz
Neben den ökologischen Aspekten wurde auch die touristische Bedeutung des Stadtwaldes hervorgehoben. Der Kuhberg mit seinen gut ausgebauten Wanderwegen und den verschiedenen Aussichtspunkten ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänger, Familien und Naturfreunde. Ein gesunder, vielfältiger Wald ist nicht nur ein CO₂-Speicher, sondern auch ein Ort der Erholung, der Bildung und der Inspiration. Gerade in Zeiten zunehmender Urbanisierung und Hitzebelastung in den Städten wird der Wald als „grüne Lunge“ und Rückzugsort immer wichtiger.

Ein neuer Blick auf den Wald
Die Exkursion endete mit einem regen Austausch über Möglichkeiten, wie Bürgerinnen und Bürger den Stadtwald aktiv unterstützen können – sei es durch Baumpatenschaften, Müllvermeidung oder die Teilnahme an Pflanzaktionen. Die „Omas for Future“ zeigten sich beeindruckt von dem nachhaltigen Ansatz des Waldmanagements durch Landesforsten Rheinland-Pfalz und dem großen Engagement, mit dem Förster Berger den Kreuznacher Stadtwald für die Klimakrise resilient machen möchte.

Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt: „Ich werde den Wald ab jetzt mit ganz anderen Augen sehen – nicht nur als Ort der Ruhe, sondern als lebendiges, verletzliches System, das unsere Achtung und unseren Schutz verdient.“

Kontakt für Rückfragen: Omas for Future Bad Kreuznach: bad-kreuznach@omasforfuture.de / 0170-9496094


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