„Substitution hat mir mein Leben gerettet“– Eine Patientin berichtet über ihren Weg aus der Sucht
REGION. Wer opioidsüchtig ist, steckt in einem Kreislauf aus Entzug, Beschaffung und Konsum, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt. Das Gesundheitsamt Mainz-Bingen unterstützt Menschen mit einer Substitutionstherapie auf ihrem Weg aus der Sucht – für Teilnehmende an dem Programm oftmals der letzte Strohhalm: „Mir hat das Substitutionsprogramm das Leben gerettet“, sagte zum Beispiel eine Patientin, für die Heroin schon früh zum Alltag gehörte.
Opioide sind Arzneimittel, zu denen sowohl die illegale Droge Heroin als auch verschreibungspflichtige starke Schmerzmittel wie Morphin oder Oxycodon gehören. Sie können schon nach kurzer Zeit abhängig machen. Betroffene geraten häufig in einen Kreislauf aus Konsum, Entzugserscheinungen und Beschaffungskriminalität. Ein Kreislauf, der für die Patientin nicht unbekannt ist. Wie sie selbst erzählt, stammt sie aus einer Drogenfamilie: „Mit Heroin bin ich groß geworden, das war für mich ganz normal.“ Heroin war ihre Hauptdroge, andere Substanzen konsumierte die Frau nur gelegentlich.
Aktuelle Stellenangebote finden Sie auf unserer Seite “Stellenangebote” bei Nahe-News – KLICK MICH!
Schnell kam mit der Sucht auch die Beschaffungskriminalität. Doch dann bekam sie noch rechtzeitig den Tipp, es im Substitutionsprogramm zu versuchen. „Dieser Hinweis war Gold wert“, erklärt die Frau. Bei der Substitution handelt es sich um eine medizinische Ersatztherapie. Ziel ist es, Betroffenen Sicherheit, Stabilität und eine echte Perspektive auf ein Leben ohne Drogen zu geben. Die Substitutionstherapie ersetzt den unkontrollierten Konsum illegaler Opiate durch ärztlich verordnete, qualitätsgesicherte Medikamente wie Methadon oder Buprenorphin. Dadurch werden Risiken wie Infektionskrankheiten, Überdosierungen und Folgeschäden erheblich reduziert.
„Heute geht es mir gut, nach so vielen Jahren in der Substitution sind die Mitarbeitenden für mich fast schon ein bisschen wie Familie“, betont die Patientin. Sie ist seit vielen Jahren clean und ein erneuter Drogenkonsum kommt für sie nicht mehr in Frage.
Die Teilnahme und die Entscheidung schafft Verlässlichkeit und die Möglichkeit neu zu starten, sie ist freiwillig und vertraulich. Damit soll Betroffenen die Chance gegeben werden, wieder Stabilität in ihr Leben zu bringen. Die Substitution kann dabei ein erster wichtiger Schritt aus der Sucht sein.
Für weitere Informationen oder zur Terminvereinbarung steht die Substitutionsambulanz des Gesundheitsamts Mainz-Bingen unter substitution@mainz-bingen.de oder 06132/787-4231 zur Verfügung. Beratungen und Therapiebegleitungen werden vertraulich und individuell durchgeführt.
ANZEIGE:
