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13. Oktober 2025
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Hoch hinaus für den Artenschutz

KREIS BIRKENFELD. Der Himmel über dem Landkreis Birkenfeld ist an diesem Morgen wolkenlos, als sich ein orangener Steiger langsam einem Strommast nähert. Hoch oben im Nest klappern zwei junge Störche neugierig mit den Schnäbeln. Für sie ist es ein aufregender Moment – für die OIE und ihrem Verteilnetzbetreiber Westnetz ein vertrauter Einsatz mit großer Bedeutung: Auch in diesem Jahr unterstützt das Energieunternehmen die Beringung junger Störche in der Region – mit Technik, Herzblut und einem klaren Bekenntnis zum Naturschutz.

Insgesamt sechs Jungstörche wurden bei der diesjährigen Aktion „OIE Storchenliebe“ beringt. – Fotos: Martina Kohls, Ann-Michelle Kullmann

Insgesamt sechs Storchenbabys wurden in den Gemeinden Hoppstädten-Weiersbach, Hahnweiler, Gimbweiler und Rimsberg beringt. Die Nester befinden sich auf Strommasten – oder wie in Gimbweiler, auf einem ehemaligen Mast. Für die Beringung stellte die OIE erneut einen Steiger zur Verfügung, um den Zugang zu den Nestern sicher zu ermöglichen.

Jeder der Jungvögel erhielt einen leichten Kunststoffring mit individueller Nummer und Kontaktadresse. Diese Ringe sind weit mehr als bloße Markierungen: Sie ermöglichen es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die Tiere über Jahre hinweg zu beobachten, ihre Zugrouten zu verfolgen und wichtige Erkenntnisse für den Schutz der Art zu gewinnen. „Jeder Ring ist ein kleiner Beitrag zur großen Geschichte des Artenschutzes“, erklärt Martina Kohls, die die Beringung mit ruhiger Hand und viel Erfahrung durchführt. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin der Vogelwarte Radolfzell am Bodensee überprüfte zunächst die Gesundheit der Jungtiere, bevor sie die Carbon-Ringe behutsam anbrachte. „Es ist ein besonderer Moment, wenn man einem Tier so nah kommt – und weiß, dass man damit seine Zukunft ein Stück weit mitgestaltet.“

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In Rimsberg flattert in diesem Jahr eine echte Besonderheit durchs Storchenkapitel: Dort ließ sich in der zweiten Aprilhälfte ein blutjunges Storchenpaar nieder. Lange Zeit ging man davon aus, dass Störche erst mit drei bis fünf Jahren geschlechtsreif werden – doch immer häufiger zeigen sich auch Zweijährige bereits sesshaft. So auch dieses Paar, das ein altes Elsternnest auf einem Strommast zu einem wahren Wohnturm ausgebaut hat. Die Störchin schlüpfte 2023 in Asweiler im Kreis St. Wendel, ihr Partner wurde im selben Jahr in Morbach beringt – und ist für Martina Kohls ein ganz besonderer „Knabe“, denn sie selbst hat ihm damals den Ring angelegt. Von ursprünglich zwei Jungvögeln lebt aktuell noch ein etwa fünf Wochen alter Jungstorch – ein kleiner Hoffnungsträger auf großem Horst.

Auch in Gimbweiler zeigt sich, wie erfolgreich gezielte Unterstützung wirken kann: Nachdem sich dort im Frühjahr 2022 ein Storchenpaar auf einem Strommast niederlassen wollte, wurde der Rohbau entfernt und auf einer Wiese am Mörschbach, mit Hilfe der OIE und deren Netzbetreiber, eine Nisthilfe auf einem ehemaligen Mast errichtet. Diese wurde bereits im darauffolgenden Jahr angenommen – und 2025 brütet dort nun schon zum dritten Mal ein Paar. Die aktuelle Nestherrin ist ebenfalls erst zwei Jahre alt und stammt vom Dach der katholischen Kirche in Gutach im Breisgau. Zwei Jungstörche wachsen derzeit in diesem Nest heran – ein schönes Zeichen für die Wirksamkeit nachhaltiger Maßnahmen.

Gimbsweiler Babystörche – Fotos: Martina Kohls, Ann-Michelle Kullmann

In Hahnweiler sieht es ganz danach aus, als hätte sich dasselbe Brutpaar wie im vergangenen Jahr erneut für das gleiche Nest entschieden – ein schönes Zeichen für die Treue dieser Tiere zu ihrem Horst. Drei Küken schlüpften in diesem Frühjahr, doch die extreme Trockenheit und damit verbundene Nahrungsknappheit forderten ihren Tribut: Nur eines der Jungtiere überlebte. Umso wertvoller ist dieser kleine Überlebende – und umso wichtiger ist es, Lebensräume wie diesen langfristig zu sichern und zu stärken.

In Hoppstädten-Weiersbach hingegen weht frischer Wind durchs Nest: Dort ist eine neue Störchin eingezogen. Auch sie ist erst zwei Jahre jung und stammt aus dem Süden Deutschlands. Der genaue Schlupfort bleibt zwar unbekannt, doch ihre Ankunft zeigt, wie attraktiv die Region für junge Störche geworden ist. Mit ihrer Ankunft beginnt ein neues Kapitel – eines, das Hoffnung macht und zeigt, wie wichtig gezielte Unterstützung für den Artenschutz ist.

Für die OIE ist dieses Engagement längst Teil der Unternehmenskultur. Bereits seit mehreren Jahren unterstützt die OIE die Beringung von Störchen in der Region – mit logistischer Hilfe, technischer Ausrüstung und einem offenen Ohr für die Anliegen von Naturschützerinnen und -schützern. Denn je mehr über die Tiere bekannt ist, desto gezielter können Schutzmaßnahmen ergriffen werden. „Als regional verwurzelter Energieversorger sehen wir es als unsere Verantwortung, nicht nur für eine sichere Stromversorgung zu sorgen, sondern auch Lebensräume zu bewahren“, betont Thomas Johann, OIE-Vorstand. „Die Beringung der Störche ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Technik und Naturschutz Hand in Hand gehen können.“


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