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19. April 2025
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Diakonie Kliniken Hunsrück setzen auf Vielfalt und Engagement

SIMMERN. Die Diakonie Kliniken Hunsrück setzen verstärkt auf internationale Fachkräfte, um dem zunehmenden Personalmangel in der Pflege zu begegnen. In den vergangenen Jahren wurden gezielte Programme entwickelt, um Pflegekräfte aus dem Ausland zu gewinnen, sie bei der Anerkennung ihrer Abschlüsse zu unterstützen und ihnen den Einstieg in das deutsche Gesundheitssystem zu erleichtern. Diese Initiativen umfassen neben der beruflichen Weiterbildung auch die sprachliche und soziale Integration.

Anlässlich der Messe für Zugewanderte in Simmern Anfang April sprachen Anina Kauff, stellv. Pflegedirektorin, und Franziska Krämer, Praxiskoordinatorin für Pflegeberufe, über Chancen, Herausforderungen und inspirierende Erfolgsgeschichten.

Wie unterstützen Sie internationale Pflegekräfte bei ihrem Start?
Franziska Krämer: „Wir haben ein strukturiertes Konzept mit drei Säulen: die Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die Gewinnung von Auszubildenden und der Einstieg über ein Freiwilliges Soziales Jahr in die Pflege. Dabei begleiten wir die neuen Mitarbeitenden intensiv – von der sprachlichen Vorbereitung über die fachpraktische Anerkennung bis hin zur Integration in den Alltag. Unterstützung gibt es also auch bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen und der sozialen Integration. Am Ende warten die offizielle Berufsanerkennung oder eine abgeschlossene Ausbildung sowie eine unbefristete Festanstellung in unserer Klinik.“

Bei der Jobmesse für Zugewanderte haben Sie und Ihre Kolleginnen speziell über die berufliche Anerkennung informiert – wie läuft dieser Prozess ab?
Anina Kauff: „Seit 2023 wirbt die Stiftung kreuznacher diakonie (Träger der Diakonie Kliniken) gezielt Pflegefachpersonen aus dem Ausland an, um sie auf ihre Prüfung zur beruflichen Anerkennung als Pflegefachkraft in Deutschland vorzubereiten. Es handelt sich um Menschen, die in ihrem Heimatland bereits eine vollständige Pflegeausbildung oder ein Pflegestudium absolviert haben. Bei der Auswahl von Ländern werden der Verhaltenskodex der WHO sowie die Kriterien des deutschen Gütesiegels „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ berücksichtigt, um ethische Konflikte auszuschließen. Im August 2024 reiste der erste Kollege aus Tunesien ein, seitdem unterstützen wir in Simmern auch Kolleginnen und Kollegen aus Ägypten, Indien und Marokko bei der Berufsanerkennung. Das Anerkennungsverfahren besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Die Praxis findet direkt bei uns in den Diakonie Kliniken Hunsrück statt, wo die neuen Fachkräfte in den Klinikalltag eingearbeitet werden. Den theoretischen Teil absolvieren sie je nach Herkunftsland und Ausbildungshintergrund entweder online oder an unserer eigenen Pflegeschule.“

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Welche Voraussetzungen müssen ausländische Pflegekräfte mitbringen, um in Deutschland arbeiten zu können?
Anina Kauff: „Grundvoraussetzung ist eine abgeschlossene Ausbildung im Pflegebereich sowie eine behördliche Prüfung, inwieweit die Ausbildung oder das Studium im Ausland unseren Ausbildungsinhalten entsprechen. Darüber hinaus sind gute Deutschkenntnisse entscheidend, im Idealfall Niveau B2, da die Kommunikation mit Patienten und im Team eine zentrale Rolle spielt. Viele Bewerberinnen und Bewerber beginnen bereits in ihrem Heimatland mit Sprachkursen. Auch Offenheit und Lernbereitschaft spielen eine große Rolle für einen erfolgreichen Start.“

Gibt es Erfolgsgeschichten von internationalen Mitarbeitenden, die besonders inspirierend sind?
Franziska Krämer: „Ja, viele! Ein schönes Beispiel ist eine Hebamme aus Serbien, die 2021 zu uns kam, ihren Berufsabschluss erfolgreich anerkennen ließ und seitdem als geschätzte Kollegin im Kreißsaal arbeitet. Auch zwei Pflegefachfrauen aus Brasilien und Usbekistan haben ihre Anerkennung in Simmern abgeschlossen und arbeiten inzwischen erfolgreich in der Pflege. Ebenso beeindruckend sind die jungen Frauen und Männer aus Nordafrika und dem Iran, die gerade ihre Ausbildung bei uns begonnen haben. Sie haben unser ganz normales Bewerbungsverfahren durchlaufen, nur dass die Vorstellungsgespräche nicht in Simmern, sondern per Videokonferenz stattfanden. Dank ihrer großen Entschlossenheit und unseres umfassenden Unterstützungsprogramms haben sie sich schnell im Hunsrück eingelebt. Solche Geschichten zeigen, wie wertvoll internationale Fachkräfte für unser Haus sind und wie gut Integration durch gezielte Unterstützung gelingen kann.“

Was macht Ihre Arbeit mit internationalen Pflegekräften besonders?
Anina Kauff: „Die Begeisterung und der Einsatz unserer internationalen Kolleginnen und Kollegen sind beeindruckend und ansteckend. Viele haben große Hürden auf sich genommen, um hier in Deutschland in der Pflege arbeiten zu können. Zudem bringt der interkulturelle Austausch wertvolle Impulse für unsere Teams und unsere Patientinnen und Patienten profitieren von einer offenen und vielfältigen Pflegekultur.“


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