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02. April 2025
StartNachrichtenKreis Bad Kreuznach„Lauterbachsche Reform“ zwingt zum Verkauf: Gesundheitszentrum Glantal sucht neuen Träger

„Lauterbachsche Reform“ zwingt zum Verkauf: Gesundheitszentrum Glantal sucht neuen Träger

MEISENHEIM. Das Landeskrankenhaus mit Sitz in Andernach plant, das Gesundheitszentrum Glantal in Meisenheim zu verkaufen. Diese Nachricht, die bereits am Dienstag von Nahe News veröffentlicht wurde, bestätigte die Geschäftsführung nun in einem Pressegespräch. Betroffen von dem Verkauf sind das Krankenhaus, die angeschlossene Pflegeschule sowie die MVZ-Sitze (Medizinisches Versorgungszentrum).

Geschäftsführer Dr. Alexander Wilhelm und Regionaldirektor Nord Dr. Thorsten Junkermann informierten die Mitarbeiter am Vortag über die Pläne und stellten diese anschließend der Presse vor. Als Hauptgrund für den Verkaufswunsch nannten sie die „Lauterbachsche Krankenhausreform“. Da das Krankenhaus hauptsächlich auf Neurologie und Psychiatrie spezialisiert ist und nicht somatisch aufgestellt ist, werde es durch die Reform schwierig, die notwendigen Zulassungen für bestimmte Bereiche, wie beispielsweise die Orthopädie, zu erhalten. Aktuell sei nur ein Facharzt in dieser Abteilung tätig, während die Reform drei Fachärzte vorschreibt.

Alexander Wilhelm (li.) und Dr. Thorsten Junkermann stellten die Pläne für das Gesundheitszentrum Glantal vor.

Zusammen mit dem Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung zwei Pläne für die Zukunft des Gesundheitszentrums entwickelt. Plan A sieht den Verkauf der drei Einrichtungen vor. Sollte sich kein Käufer finden, greift Plan B, wonach das Landeskrankenhaus das Zentrum weiterbetreiben würde. In diesem Fall müssten jedoch Anpassungen vorgenommen werden, um den bundesrechtlichen Vorgaben des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) zu entsprechen.

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Bereits in der kommenden Woche soll das Interessenbekundungsverfahren eröffnet werden. Interessenten aus ganz Europa können dann Angebote abgeben. Nach Ablauf der Bewerbungsphase werden Gespräche mit den Bietern geführt, um deren Konzepte zu prüfen. „Am besten wäre es, wenn das Konzept erhalten bleibt. Bei diesem Bieterverfahren geht es nicht um den höchsten finanziellen Bieter. Wir bleiben Herr des gesamten Verfahrens“, betonte Wilhelm. Er rechne vor allem mit regionalen Anbietern und versicherte, dass das Haus „sehr interessant“ sei.

Bei erfolgreichen Verhandlungen soll der Trägerwechsel zum 1. Januar 2026 vollzogen werden. Um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu sichern, werde darauf geachtet, einen tarifgebundenen Träger zu finden. Sollte Plan B greifen und das Landeskrankenhaus weiterhin Träger bleiben, werde man die Krankenhausplanung der Landesregierung abwarten, die 2026 erstellt wird. Jedes Krankenhaus muss sich dann für ein Leistungsspektrum bewerben, das ab 2027 gültig wäre.

Für Wilhelm sind diese Maßnahmen eine frühzeitige Weichenstellung für den Standort Meisenheim. „Es wird sicherlich Träger geben, die somatisch besser aufgestellt sind, als wir“, räumte er ein. Junkermann betonte, dass der Standort nicht zur Disposition stehe. „Hier handelt es sich um einen bedarfsnotwendigen Standort, den man nicht einfach auflösen kann“, sagte er. Beide zeigten sich optimistisch, einen neuen Träger zu finden, da die Einrichtungen über „gute Mitarbeiter“ verfügten und ein „interessantes Haus auf dem Markt“ sei.

Auf Nahe News Anfrage bedauert Landrätin Bettina Dickes die wirtschaftliche Entscheidung und hofft gleichzeitig, dass ein geeigneter Träger gefunden wird. „Denn sonst ist mit einer Veränderung der Leistung zulasten der Region zu rechnen“, so Dickes.
Gleichzeitig zeigt sie sich erleichtert darüber, dass der Standort gesichert ist, da das Glantalklinikum einen Sicherstellungszuschlag des Landes Rheinland-Pfalz erhalten hat und somit als unverzichtbar für die Basisversorgung der Region eingestuft wird.

Das Gesundheitszentrum verfügt über 130 stationäre und 30 Reha-Betten. Insgesamt waren in den drei Einrichtungen Ende des vergangenen Jahres 504 Mitarbeiter beschäftigt.


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