RÜDESHEIM. Nicht jeder pflegebedürftige Mensch muss in ein Pflegeheim umziehen. Denn das Angebot von Tagespflege ermöglicht es diesem Personenkreis, eine teilstationäre Pflege in Anspruch zu nehmen, um gut versorgt zu sein, während die pflegenden Angehörigen tagsüber berufstätig sind. Zur Tagespflege werden die Menschen morgens abgeholt und verbringen den Tag gemeinsam in einer Gruppe, liebevoll von Fachpersonal umsorgt, bis sie nachmittags wieder nach Hause gebracht werden.
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In der Gartenstraße 1, einem lichtdurchfluteten Gebäude des Rüdesheimer Projektes „Seniorenwohnen Lohrer Wald“, bietet die gemeinnützige Sozialstation Nahe GmbH neuerdings Tagespflege an. Dazu haben sich bereits 16 Gäste angemeldet, und sechs bis neun Senioren nutzen täglich das Angebot. Insgesamt kann die Gruppe bis zu 24 Gäste aufnehmen.
Der Ablauf der Tagesbetreuung ist ähnlich wie in Altenheimen: Die Gäste werden durch einen Fahrdienst ab 8 Uhr morgens abgeholt. Nach einem Begrüßungslied wird ab 9 Uhr gemeinsam gefrühstückt. In einer Zeitungsrunde werden dann ausgewählte Meldungen vorgelesen, um sich über lokale Nachrichten auszutauschen. Dabei werden meist viele Erinnerungen lebendig. Der Begriff „Biografiearbeit“ steht für das Ziel, die alten Menschen aus ihrem Leben erzählen zu lassen. Das wird von den Mitarbeiterinnen des Tagespflegeteams, fast alle Pflegefachkräfte und Alltagsbegleiterinnen, gerne gefördert. Bei voller Besetzung der Gruppe sind 7,7 Vollzeitkräfte vorgesehen. Bei der Arbeit dient die christliche Nächstenliebe als Orientierung, die auch im Verhaltenscodex der Sozialstation verankert ist.
In einem Stuhlkreis sitzend, werden die Gäste dann zu einer Bewegungsrunde mit Bällen, Tüchern, Sitztänzen und Bewegungsgeschichten eingeladen, um zum Erhalt ihrer Motorik beizutragen.
Nach dem gemeinsamen Mittagsessen, das in Rüdesheim frisch zubereitet wird und auch Alternativen bieten kann, wird gerne das Angebot zur Mittagsruhe in bequemen Relax-Sesseln angenommen. Beim Aufstehen oder beim Toilettengang kann geholfen werden. Nachmittags gibt es Tee, Kaffee und Kuchen oder Obst und Kekse. Je nach Interesse können die Gäste an Spaziergängen, an Gesellschaftsspielen wie Bingo, an Übungen zum Gedächtnistraining sowie am Malen, Basteln und Werkeln teilnehmen oder auch bei schönem Wetter die Terrasse zu Gesprächen nutzen. Zudem werden ökumenische Gottesdienste, Besuche in Schulen, Kitas und Geschäften sowie kleine Ausflüge in die Umgebung durchgeführt. Mit einem Abschiedslied endet gegen 16.30 Uhr die Zeit in der Tagespflege, bevor deren Gäste wieder nach Hause gebracht werden.
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Der Eigenanteil, den die Familien für die Tagespflege zuzahlen müssen, beträgt ab dem neuen Jahr 39 Euro pro Tag, davon gehen aber noch 131 Euro Entlastungsbetrag pro Monat ab. Den Rest trägt die Pflegekasse, abhängig vom jeweiligen Pflegegrad – ergänzend zur häuslichen Pflege. Eine Unterbringung in Stationärer Pflege würde deutlich mehr kosten.
Die Sozialstation sucht dringend Helfer, die sich ehrenamtlich oder als Mini-Jobber im Fahrdienst einbringen wollen. Weitere Informationen bei Pflegedienstleiterin Waltraud Wirthwein, Telefon 0671 88 95 97 99.