KREIS BAD KREUZNACH. Am Samstag, 26. Oktober, fand auf dem Gelände der Meffert AG Farbwerke in Bad Kreuznach eine großangelegte Übung der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes statt. Die Übung begann mit der Alarmierung um 9:30 Uhr. Beteiligt waren neben der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bad Kreuznach auch verschiedene Facheinheiten des Landkreises: der Gefahrstoffzug, die Drohnenstaffel, die Führungsgruppe und das Team Medien. Ebenso im Einsatz war die Schnelleinsatzgruppe, die sich aus Modulen wie Betreuung, Transport und Verpflegung zusammensetzt und von allen Hilfsorganisationen des Landkreises gestellt wird. Ziel der Übung war es, den Ernstfall realistisch zu simulieren und insbesondere die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften unterschiedlicher Fachrichtungen zu stärken.
Das angenommene Szenario umfasste einen Unfall beim Entladen eines mit Gefahrstoffen beladenen Aufliegers. Ursache des Unfalls waren spontane gesundheitliche Probleme eines Staplerfahrers, der die Ladung an der Laderampe bewegte. Bei dem Vorfall traten Salzsäure und Ammoniak aus, die sich zu Ammoniumchlorid vermischten.
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Die im Gefahrenbereich tätigen Einsatzkräfte, sowie die Verletzten, wurden durch Fachpersonal des Gefahrstoffzuges dekontaminiert. Zudem konnte der Austritt der Chemikalien von Einsatzkräften in Chemikalienschutzanzügen erfolgreich eingedämmt und das Gefahrenpotenzial durch gezielte Messungen eingegrenzt werden. Parallel unterstützte die Drohneneinheit die Einsatzleitung, indem sie das Gelände aus der Luft überwachte und zusätzliche Sicherheitsinformationen in Echtzeit bereitstellte. Ergänzend hierzu standen Dr. Axel Rodenstein und Nils Immerheiser der Einsatzleitung als Fachberater für Gefahrstoffe zur Seite.
Insgesamt gab es 80 Betroffene. Darunter waren vier verletzte Mitarbeiter der Firma, von denen eine Person infolge des Unfalls im Auflieger eingeklemmt war, mit dem der Gefahrstoff angeliefert wurde. Die übrigen 75 Personen gehörten einer simulierten Besuchergruppe an und wurden lediglich durch Patientenkarten dargestellt, die den Einsatzkräften relevante persönliche und medizinische Informationen über die jeweilige Person lieferten.
Im Rahmen der Übung wurden verschiedene Szenarien durchgespielt, von der Menschenrettung bis zur Sicherung des Gefahrstoffs, um die Koordination aller beteiligten Kräfte zu optimieren. „Solche Übungen sind entscheidend, um im Ernstfall schnell und effizient handeln zu können“, erklärte Holger Schmidt, der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur.
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Nicht zuletzt diente die Übung den Teilnehmenden eines Zugführerlehrgangs des Arbeiter-Samariter-Bunds aus Mainz als willkommene Gelegenheit, das Thema Führungsunterstützung im Einsatz unter Beteiligung vieler Einheiten praktisch zu trainieren.