30.07.2023
VG RÜDESHEIM (red). Sie haben sich in Sachen Windenergie gemeinsam auf den Weg gemacht und wollen nun auch gemeinsam Flagge zeigen: die Ortsbürgermeister von Bockenau, Braunweiler, Dalberg, Oberhausen, Sommerloch, Sponheim, Wallhausen und Weinsheim. Auf den Gemarkungen dieser Gemeinden befinden sich potenzielle Sondergebiete für die Ausweisung von Windkraftflächen in der VG Rüdesheim.
„Nachdem wir jetzt mit der Verbandsgemeinde Rüdesheim die Kommunale Energie Rüdesheim AöR gegründet haben, sind die rechtlichen Voraussetzungen für die Teilhabe an dem möglichen Ausbau von Windenergie geschaffen. Das ist für uns der richtige Zeitpunkt, uns auch als Team zu präsentieren“, sagen die Ortschefs.
„Sollten irgendwann Windenergieanlagen auf unseren Sondergebietsflächen gebaut werden, profitieren die Ortsgemeinden direkt davon. Ob nur auf einer oder mehreren Flächen: Wir haben alle Fäden in der Hand, von der Verpachtung der Flächen über die Auswahl der Betreiber bis hin zur Gewinnbeteiligung bei der Stromerzeugung. Und mit dem Solidarfonds, an dem alle 32 VG-Ortsgemeinden beteiligt sind, profitieren alle Einwohner unserer Verbandsgemeinde. Dass die VG Rüdesheim das Projekt so angegangen ist, verdient höchste Anerkennung“, beschreiben die Ortsbürgermeister die Vorteile der gemeinsamen Projektierung.
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Den größten Teil der Einnahmen macht natürlich die Pacht aus, die pro Windenergieanlage (WEA) und Jahr leicht sechsstellig ausfallen könnte. Das verdeutlicht die Dimension dieses Projekts für unsere Haushalte.
Was haben die Ortsgemeinden wirklich davon? Geht es denn nur ums Geld? Und wer profitiert am Ende von den Einnahmen rund um Windkraft? Mit diesen und anderen Fragen sehen sich die acht Vertreter der Ortsgemeinden ständig konfrontiert. Dass die Kommunen finanziell stark unter Druck stehen, merken beispielsweise alle Bürgerinnen und Bürger mit den neuen Grundsteuer- und Gewerbesteuerbescheiden. Die Haushalte sind ausgereizt, dennoch wird die Aufgabenliste nicht kürzer.
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„Ob Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, Unterhaltung der Ortsstraßen, Wege und Plätze, Unterhaltung oder gar Neubau von Kindertagesstätten und vieles mehr: Die Ortsgemeinden müssen mit ihren begrenzten Mitteln diese Pflichtaufgaben erledigen. Dabei bleibt kaum Geld übrig für die freiwilligen Aufgaben, etwa Schwimmbäder zu betreiben oder die ortsansässigen Vereine zu unterstützen. Es wäre also geradezu fahrlässig allen Einwohnerinnen und Einwohnern gegenüber, diese potenzielle Chance liegen zu lassen“, betonen die acht Ortsvertreter. Die Gestaltungsspielräume würden größer und alle würden entlastet – so die Idealvorstellung.
Ein zweiter großer Aspekt: Dass die größtmögliche Versorgung mit erneuerbarer Energie spätestens seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine eines der wichtigsten Ziele europäischer Energiepolitik sein muss – das ist vielen Menschen beim Heizen und Tanken sehr deutlich vor Augen geführt worden. Die Auswirkungen des Klimawandels sind ebenso überall deutlich zu spüren. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Menschheit in Zukunft umweltneutrale Technologien zur Energiegewinnung entwickeln wird, die den WEAs überlegen sein werden. Aber bis dahin gibt es zu Windenergie und Photovoltaik keine Alternativen – wir müssen jetzt handeln“, so die Überzeugung des Teams.
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Eine umfassende naturschutzrechtliche Überprüfung aller potenzieller Sondergebietsflächen ist Voraussetzung zum Bau einer WEA. „Natürlich würden wir gerne auf den Anblick großer WEAs am Horizont verzichten. Aber die genannten Vorteile und unsere Verantwortung als Gesellschaft wiegen schwerer. Zudem ist auch der Rückbau der WEAs in den Verträgen ausdrücklich geregelt“, bekräftigen die Ortsbürgermeister.
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