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Interview mit dem Geschäftsführer der Kirner Privatbrauerei, Sven Schirmer: „Wir schlittern von Krise zu Krise“.

15.12.2022
Von Markus Wolf
KIRN. Mit Krisen müssen sich seit Beginn der Corona-Pandemie auch die Bierbrauer beschäftigen. Davon betroffen ist auch die Kirner-Privatbrauerei in Kirn. Obwohl man mit dem Absatz in diesem Jahr zufrieden war, gibt es einige Probleme, die den Mitarbeitern Sorgen machen. Denn die Kosten für die Rohstoffe explodieren. Durch die erhöhten Kosten ist die Brauerei gezwungen, die Preise ab dem 1. Januar 2023 anzuheben.

Wir sprachen mit dem Geschäftsführer der Kirner Privatbrauerei, Sven Schirmer über die die aktuelle Situation des Unternehmens.

Herr Schirmer, wie ist denn die aktuelle Bierlage bei der Kirner Privatbrauerei?
Sven Schirmer:
„Eigentlich ganz stabil. Wir haben ein recht gutes Jahr bisher hinter uns gebracht. Wir sind mit Absatz und Umsatz zufrieden. Wir liegen knapp über 2019 und das ist im Branchenvergleich gut. Allerdings ist die Kostenseite nicht so gut. Nahezu alle Rohstoffe und Materialien die wir einkaufen, sind drastisch teurer geworden. Insofern sind es gemischte Gefühle in dem Jahr“.

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Was sind denn die Hauptprobleme im Moment?
Sven Schirmer:
„Rohstoffe ist das Riesenthema. Besonders bei Malz hat sich der Preis im Einkauf verdoppelt. Und das hat dann doch schon eine große Wirkung auf den Bierpreis und die Kostensituation. Energiekosten, bei uns hauptsächlich ÖL und Strom, gehören selbstverständlich auch dazu. Im Grunde genommen betrifft es nahezu alles, was wir einkaufen. Ob das Papier für Etiketten, Aluminium für Kronkorken oder Pappen für unsere Sickpacks sind. Das sind Artikel, die dramatisch teurer geworden sind. Was wir jetzt im Oktober festgestellt haben: Die Gastronomen berichten uns von beginnender Konsumzurückhaltung. Die Leute scheinen den Euro zusammenzuhalten. Was wir hören ist, dass es von Montag bis Donnerstag weniger Frequenz hat in den verschiedenen Gastronomie Objekten. Am Wochenende ist der Besuch dann wieder besser. Die Gastronomie hat darüber hinaus extreme Personalengpässe. Sie können teilweise nicht mehr ihre gewohnten Öffnungszeiten anbieten, weil Ihnen schlichtweg zu wenig Personal zur Verfügung steht. Jetzt warten wir mal, was die Zeit so bringt“.

Spüren sie Zurückhaltung der Kunden beim Bierkauf?
Sven Schirmer:
„Wie gesagt, im Moment noch nicht. Mal schauen, ob das dann mit den Nebenkostenabrechnungen zu Beginn des Jahres 2023 losgeht. Im Moment geht es noch und wir sind ganz zufrieden. Aber wir wissen natürlich nicht, was noch alles auf uns zu kommt“.

Wie ist das Sommergeschäft gelaufen? Nach zwei Coronajahren konnten ja die meisten Veranstaltungen wieder stattfinden.
Sven Schirmer:
„Der Sommer war sehr gut. Soweit ich weiß, ist keine Veranstaltung wegen Corona ausgefallen. Die Events sind alle sehr gut gelaufen. Die Leute haben Lust gehabt zu feiern. Sie waren unterwegs und in Feierlaune. Und sie waren auch in Konsumlaune. Das hat dann allerdings Mensch und Maschine an den Rand der Leistungsfähigkeit gebracht, weil die saisonalen Spitzen sehr extrem waren“.

Die Preise steigen seit Monaten in allen Branchen. Wird es auch bei der Kirner eine Preiserhöhung geben, und wenn ja, können Sie schon sagen, wie hoch die ausfällt?
Sven Schirmer:
„Wir haben eine Preiserhöhung an alle unsere Kunden zum 1. Januar 2023 herausgeschickt. Das ist ausschließlich der geschilderten Kostensituation geschuldet. Am Beispiel von einem Kasten mit 20 Flachen je 0,5 Liter wird dieser circa 1,50 Euro teurer.

Hätten Sie jemals gedacht, dass der Krieg in der Ukraine für solche Probleme in Deutschland sorgen wird?
Sven Schirmer:
„Als wir in der Corona-Krise waren, dachten wir, schlimmer kann es nicht kommen. Ich hätte nicht daran gedacht, dass ein Krieg im europäischen Nachbarland solche Auswirkungen hat. Und ein Ende ist ja leider noch nicht absehbar“. Wir schlittern von Krise zu Krise und versuchen mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Wir versuchen gute Produkte zu machen und hoffen, dass die Menschen weiterhin Lust haben, unser Produkt zu konsumieren“.

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Gibt es Moment Pläne, die durch die aktuelle Krise auf Eis gelegt wurden?
Sven Schirmer:
„Der Umbau von außen ist soweit fertig. Jetzt investieren wir noch in die Technik wie z.B in Gärtanks, in eine neue Schrotmühle und  eien digitale Sudhaussteuerung. Auf Eis wird nichts gelegt. Wir machen ganz normal weiter und feiern dann nächstes Jahr 225 Jahre Kirner Privatbrauerei. Da müssen wir dann einmal schauen, welches Bier wir für das Jubiläum brauen werden.

In wenigen Tagen ist Weihnachten. Welche Wünsche schreiben Sie auf ihren Wunschzettel?
Sven Schirmer:
„Beruflich ist es so, dass wir uns eigentlich ganz gern mit dem beschäftigen würden, was wir am besten können. Nämlich tolle Produkte brauen, um Sie dann entsprechend zu vermarkten. Es wäre schön, wenn wir uns nicht immer mit Mängeln und Krisen beschäftigen müssen.

Der Wunsch wäre, dass wir einfach in Ruhe arbeiten können, und uns um unsere Kunden kümmern können. Wir wollen unsere Produkte mit Liebe, Leidenschaft und Sorgfalt herstellen Das wäre mein Wunsch. Im Privaten wünscht man sich das, was sich glaube alle wünschen: Gesundheit für die Familie und Frieden.

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Für das Umfeld wünsche ich mir, dass mehr Zuversicht ins Land kommt. Die letzten Jahre sind sehr geprägt von negativen Nachrichten. Egal wo Du hingehst und egal was Du liest oder konsumierst an Medien, ist geprägt von Negativen. Es wäre schön, wenn wieder einmal eine positive Grundstimmung aufkommen würde.

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start in das Jahr 2023!

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