KREIS BAD KREUZNACH. Heute vor vier Wochen, am 26. September, hat die CDU die Bundestagswahl verloren. In der Zwischenzeit wurden viele Gespräche geführt, um die Gründe für die Niederlage zu besprechen. Die CDU-Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin Julia Klöckner kündigte kurz nach der Wahl an, dass sie beim nächsten Landesparteitag für das Amt der Landesvorsitzenden nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Wir sprachen mit dem CDU-Kreisvorsitzenden (Kreis Bad Kreuznach) Michael Cyfka über die Wahl und wie es für die CDU in Rheinland-Pfalz künftig weitergehen könnte.
Herr Cyfka, 4 Wochen sind jetzt nach der Wahl vorbei. Wie fühlen Sie sich im Moment nach dem schlechten Abschneiden Ihrer Partei auf Bundes- und Landesebene?
Michael Cyfka: „Offen gesagt kam das Ergebnis für mich nicht wirklich überraschend. Es haben in den letzten Wochen und Monaten zahlreiche Indikatoren auf ein schlechtes Abschneiden der CDU hingewiesen. Es hat sich leider so bestätigt.“
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Woran lag es, dass die CDU so viele Stimmen verlor? Sie waren von Anfang gegen Armin Laschet als Kanzlerkandidaten. Ärgert es Sie, dass sich die Landesvorsitzende Julia Klöckner einfach über den Wunsch der Basis in Rheinland-Pfalz hinwegsetzte?
Michael Cyfka: „Die Kandidatur an sich und das Zustandekommen dieser Kandidatur haben der CDU insgesamt nicht geholfen. Julia Klöckner und ich standen damals im engen Austausch. Jeder von uns hatte gute Argumente auf seiner Seite. Am Ende hat sich Armin Laschet durchgesetzt. Das habe ich dann akzeptieren müssen. Natürlich bleibe ich bei meiner Meinung, dass die Basis hätte stärker eingebunden werden müssen. Diese Meinung wurde von vielen Kreisverbänden in unserem Landesverband auch offen kommuniziert und geteilt.“
Prozentmäßig liegt die SPD (+5,2 %) mit 1,6 Prozent vor der CDU, die insgesamt 8,9 Prozent verlor. Damit ist die SPD der Wahlgewinner. Sind Sie auch der Meinung, dass die CDU weiterhin an der Macht bleibt und mit der FDP und Gruppen eine Koalition eingehen soll mit einem Kanzler Armin Laschet?
Michael Cyfka: „Festzustellen ist, dass es aus meiner Sicht keinen eindeutigen Wahlsieger gibt. Ich kann auch die SPD nicht als klaren Wahlsieger erkennen. Die Mehrheitsverhältnisse im neuen Bundestag sind eben sehr unscharf. Das spiegelt auch die Meinung der breiten Masse der Bevölkerung wieder. Sollte es Olaf Scholz nicht gelingen eine Ampel aus SPD, Grünen und FDP zu bilden, dann könnte eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP eine Alternative sein. Allerdings denke ich, wir sollten uns in der Opposition erneuern. Das ist nach diesem Ergebnis unser Auftrag.“
Wie beurteilen Sie das schlechte Abschneiden von Julia Klöckner auf Landesebene?
Michael Cyfka: „Julia Klöckner hat einen engagierten und inhaltlich starken Wahlkampf geführt. Es war für sie aus der Position der Bundesministerin und dem negativen Bundestrend kein einfacher Wahlkampf. Aber sie hat sich gestellt und das hat sie sehr gut gemacht. Ich bin froh und erleichtert, dass Julia Klöckner den Sprung über die Landesliste in den Deutschen Bundestag geschafft hat. Sie ist für unsere Heimatregion Bad Kreuznach/Birkenfeld eine starke Stimme in Berlin und sie wird hier viel in Bewegung setzen können.
Nur ein paar Tage nach der Wahl kündigte Julia Klöckner ihren Rückzug an. Sie wird beim kommenden Landesparteitag als Landesvorsitzende nicht mehr zur Wahl stehen. Finden Sie diese Entscheidung korrekt?
Michael Cyfka: „Sie hat diese Entscheidung für sich getroffen und das wohl abgewogen. Das verdient meinen größten Respekt. Julia Klöckner hat die Partei in den 10 Jahren als Landesvorsitzende zusammengeführt und Gräben zugeschüttet. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
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Sie haben bereits eine Neuaufstellung der CDU Rheinland-Pfalz gefordert.
Werden Sie sich bei der Wahl des Landesvorstandes aufstellen lassen?
Michael Cyfka: „Ja nach derzeitigem Stand könnte ich mir eine Kandidatur für den CDU-Landesvorstand vorstellen. Seit 28 Jahren bin ich Mitglied der CDU in unterschiedlichsten Funktionen vom CDU-Ortsvorsitzenden in Langenlonsheim bis zum CDU-Kreisvorsitzenden in Bad Kreuznach und Mitglied im CDU-Bezirksvorstand Koblenz-Montabaur. Meine kommunalpolitischen Erfahrungen als ehemaliger Ortsbürgermeister und jetzt Bürgermeister einer großen Verbandsgemeinde möchte ich in die Arbeit der Landespartei einbringen. Wir brauchen insgesamt mehr Kommunalpolitiker im Landesvorstand. Wir müssen für die Bürgerinnen und Bürger positiv wahrnehmbar sein und künftig die Meinungen und Stimmungen in der Bevölkerung sehr viel ernster nehmen.“
Welchen Posten könnten Sie sich vorstellen und könnte der CDU-Kandidat für die die Wahl des Ministerpräsidenten 2025 Michael Cyfka heißen?
Michael Cyfka: „Zur Frage 1: Ich würde mich in der Funktion als Beisitzer im Landesvorstand einbringen. Zur Frage 2: Lustige Frage, haben Sie noch so eine? (LACH)“
Nein, das war die letzte Frage. Vielen Dank für das Interview und alles Gute für Sie.
pdw – 24.10.21
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