MÜNSTER-SARMSHEIM. Schon in der Pause diskutierte das Publikum über die Grenzen der Belastbarkeit von Fingergelenken und Fingerkuppen. Doch der Reihe nach: Zum Beginn seiner Herbst-Session hatte der Verein ‚KULTUR GANZ NAHE‘ einen besonderen musikalischen Leckerbissen zu bieten.
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Das Kulturbistro war wie immer toll dekoriert, an den Wänden Malereien von Künstlerinnen des Kunstraums Bingen und auf der Bühne drei Vollblutmusiker. Beste Rahmenbedingungen für ein Konzert der Extraklasse. „In Your Dreams“, der Titel war für Bandleader Axel Schmitt alias „Swinging Mr. Smith“ gleichermaßen Programm, das er mit seinem grandiosen Saxophonspiel anführte. Schon zu Beginn nahm das Trio mit dem Jazz-Standard „Don’t get around much anymore“ von Duke Ellington das Publikum mit ins Boot. Mit traditionellen Titeln wie dem hundert Jahre alten „Tea for Two“ oder „Lady be good“ aus George Gershwin’s Musical wussten die drei Musiker ebenso zu begeistern wie mit Eigenkompositionen von Axel Schmitt, in denen der junge Vater auch das Lebensglück seiner Familie verarbeitet hat.
Swing, Bossa Nova, Blues, Balladen – das ganze Musikspektrum wurde genutzt, um das Publikum in harmonische Zustände zu versetzen und mit Musik swingend der Realität zu entfliehen. Dabei begeisterte insbesondere die musikalische Qualität der drei Protagonisten, die sich ständig mit Solopassagen abwechselten, für die sie immer wieder Zwischenbeifall erhielten. Thilo Wagner am Piano spielte die Klaviatur so atemberaubend filigran, dass schon bald die Sorge um die Gesundheit seiner Fingerglieder aufkam. Das galt auch hinsichtlich der Abriebfestigkeit der Fingerkuppen von Rudolf Stenzinger, mit denen er die Saiten seines Kontrabasses unentwegt bearbeitete.
Dabei reizte er die gesamte Klangvielfalt seines Kontrabasses ohne Verstärker in beeindruckender Weise aus. Und dazu dann Axel Schmitt, der in ganz besonderer Weise verbunden mit seinem Saxophon das goldene Zeitalter des Swing repräsentierte. Das Publikum war am Ende begeistert und forderte mit Stakkato-Applaus eine Zugabe. Mit dem ebenfalls 100 Jahre alten Klassiker „Sweat Giorgia Brown“ ging es entsprechend beschwingt nachhause.
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